Es ist wohl eine Illusion, wollte man von jedem neuen Musiker, jeder neuen Band auch immer neue Töne hören. Dass gerade in der Pop- und Rockmusik ein jedes Jahrzehnt der Historie in unregelmäßigen Abständen auf Wiedervorlage kommt, ist kein Geheimnis. Und auch kein Grund zur Klage - schaut man sich beispielsweise die Klassik an, dann werden dort schon seit Jahrhunderten die immergleichen Symphonien, Sonaten, Opern und Kantaten variiert, wirklich Neues oder gar Bahnbrechendes ist kaum zu hören. Und es beschwert sich niemand. Also freuen wir uns, wenn die Referenz gut gelungen ist, so gut wie beispielsweise bei Doe, einem Londoner Trio, das gerade bei Topshelf Records sein zweites Album "Grow Into It" angekündigt hat und aus diesem Grund die Vorabsingle "Heated" teilt. Sound, Videoästhetik, alles wie zu seligen MTV-Zeiten, es knirscht und scheppert gewaltig und wer hier an die Breeders, The Cars oder Weezer denkt, hat zumindest ein tadellos funktionierendes Erinnerungsvermögen. Und nebenbei jede Menge Spaß.