Regie: Scott Derrickson
Drehbuch: Jon Spaihts, Scott Derrickson, C. Robert Cargill
Produktionsland: USA
Dauer: 115 Minuten
Erscheinungsdatum: 2016
Altersfreigabe: FSK 12
Log-Line:
Doctor Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) ist ein arroganter, aber auch unglaublich talentierter Neurochirurg. Nach einem schweren Autounfall kann er seiner Tätigkeit trotz mehrerer Operationen und Therapien nicht mehr nachgehen. In seiner Verzweifelung wendet er sich schließlich von der Schulmedizin ab und reist nach Tibet, wo er bei der Einsiedlerin The Ancient One (Tilda Swinton) und ihrer Glaubensgemeinschaft lernt, sein verletztes Ego hinten anzustellen und in die Geheimnisse einer verborgenen mystischen Welt voller alternativer Dimensionen eingeführt wird. So entwickelt sich Doctor Strange nach und nach zu einem der mächtigsten Magier der Welt. Doch schon bald muss er seine neugewonnenen mystischen Kräfte nutzen, um die Welt vor einer Bedrohung aus einer anderen Dimension zu beschützen.
Meine Meinung:
Recht kurzfristig haben wir uns entschlossen, diesen Film im Kino anzusehen – mein erster Marvel Film im Kino überhaupt! Ich fand die Idee an sich interessant und wie sich Benedict Cumberbatch so als Superheld anstellen würde.
Die (doch etwas langatmige) Einführung des egozentrischen Chirurgen Dr. Strange und sein Leidensweg nach seinem Unfall, kann man dank der Leistung des Briten gut verschmerzen. Es dauert ein wenig, bis sich unser Protagonist auf seine spirituelle Reise wagt und schließlich sein Ziel in der Hoffnung findet, seine Hände wieder ganz zu bekommen.
Soweit hat der Film noch in einer verständlichen und vor allem realen Ebene existiert. Dies ändert sich jedoch schlagartig als die Ancient One …
… halt stopp, mist … ich hab die Anfangssequenz der Ancient One mit ihrem „verlorenem Sohn“ Kaecilius (cooler Name… gespielt vom Dänen Mads Mikkelsen) vergessen!
Aber wieder zurück zum Doktor – dieser muss sich jetzt von seiner alten Weltansicht, in der er sich doch so sicher fühlte, abrücken und über sich hinaus wachsen. Aber natürlich darf auch hier sein egozentrische Charme und Witz nicht fehlen, wenn auch dieser nicht immer gezündet hat.
Die Geschichte ist eigentlich schnell erzählt und baut auf vertraute Muster von Gut gegen Böse auf, auch wenn hier (wieder) versucht wird, das Böse etwas plausibler zu gestalten, was hier aber nur mäßig funktionierte. Die Charaktere waren ganz solide, aber keiner (mit Ausnahme des Protagonisten) bleibt wirklich in Erinnerung.
Das macht hier aber nicht allzuviel aus, denn wodurch dieser Film eindeutig besticht sind die Spezialeffekte, und die haben es wirklich in sich – sogar die 3D-Umsetzung passt hier! In vielen Kritiken ist von einem „LSD-Trip“ zu lesen, da ist was dran, man kann hier schon mal den Überblick verlieren. Aber Hut ab, die Effekte waren wirklich super!
Der Clou am Schluss (gegen den ultimativen Super-Boss) fand ich meines Erachtens witzig und gelungen. Diese Sequenz kann man gerne schmunzelnden mit einem Augenzwinkern versehen.
Fazit:
Ein Superheld, der nicht nur nach einer physischen Heilung sondern in Wahrheit zu sich selbst finden musste – das ist bekannt und vertraut. Trotzdem hat dieser Film mit seinem Helden einen speziellen Platz gefunden. Er hat sich sowohl in unserer, jetzigen Gesellschaft behauptet, wie er auch seine Ideale aus den 60ern (mit Selbstfindung, Erweiterung unseres Horizontes und einer Prise LSD) bewahrt hat.
Nicht der allerbeste Marvel-Film, aber bei weitem nicht der Schlechteste!
Mein Rating:
8/10
https://de.wikipedia.org/wiki/Doctor_Strange_(2016)
http://www.imdb.com/title/tt1211837/
https://www.rottentomatoes.com/m/doctor_strange_2016/