Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © 2019 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC.
Worum geht's?
Über 30 Jahre später leidet Dan Torrence immer noch an dem Trauma, das er als Kind im Overlook Hotel erlitt. Seinen Schmerz ertränkt er in Alkohol, bis zur Verwahrlosung. Als er in einer neuen Stadt ein neues Leben beginnen will, trifft er auf die junge Abra, die seine Gabe teilt - das Shining. Abra schwebt in Gefahr, denn ein geheimnisvoller Kult hat es auf Kinder wie sie abgesehen.
Wie ist der Film?
„Doctors Sleeps Erwachen" ist eine Kreuzung: Es handelt sich um die Verfilmung von Stephen Kings Roman „Doctor Sleep" (2013); der Roman ist eine Fortsetzung zu „The Shining" (1977), welcher wiederum von Stanley Kubrick verfilmt wurde. Bekanntermaßen ist King unzufrieden mit Kubricks Adaption von „The Shining", weil der Film erhebliche Unterschiede zum Roman aufweist. Daher steht Kings Roman-Fortsetzung „Doctor Sleep" auch stellenweise im Widerspruch zu Kubricks „ Shining ". Der Film „Doctor Sleeps Erwachen" will aber sowohl an den Kinoklassiker von Kubrick anknüpfen als auch der Buchvorlage „Doctor Sleep" von King gerecht werden. Der Spagat gelingt passabel. Zufrieden wird aber nur, wer „Doctor Sleeps Erwachen" als ganz eigenständigen Film betrachtet.
„Doctor Sleeps Erwachen" bietet reichlich „Shining"-Nostalgie, legt aber auch großen Wert auf die Themen hinter dem Grusel: Sucht, Erholung und Selbstakzeptanz. Die Kostbarkeit der Kindheit spielt ebenfalls mit herein (siehe auch: „ Es"). Ewan McGregor („ Star Wars: Episode I / II / III") spielt feinfühlig den Alkoholiker auf dem Weg zur Besserung und Nachwuchsstar Kyliegh Curran gefällt als taffe Außenseiterin. Rebecca Ferguson („ Mission: Impossible - Rogue Nation ") schwankt zwischen verführerisch und anstrengend, gibt jedoch allemal einen interessanten Bösewicht ab. Die drei unterschiedlichen Geschichten der Hauptfiguren verschmelzen zu einer, sodass die zweieinhalbstündige Laufzeit ohne deutliche Längen auskommt.
„Doctor Sleeps Erwachen" ist entschleunigter Psycho-Horror, bei dem es gleichermaßen gruselt und menschelt; zu keiner Zeit eine ebenbürtige „Shining"-Fortsetzung, doch eine nette Hommage. Es gibt viel zu erleben bei Geisterterror, Vampirismus, Telepathie und zärtlichem Drama. - Wenn der Film auch selten wirklich mitzureißen vermag, birgt er in diesem eigensinnigen Mix zumindest eine gewisse Faszination.