Kölle Alaaf! Wer mir auf Twitter folgt, hat es sicher schon gesehen: Ich bin dieses Jahr schon voll im Karneval-Fieber, weil ich dieses Jahr das erste Mal dem Kölner Karneval einen Besuch abstatten werde. Da es in Hamburg so etwas quasi gar nicht gibt, ist es mein erstes Mal Fasching / Karneval nach meinem Wegzug aus Schwaben. Und daher wollte ich kein fertiges Kostüm von der Stange nehmen. Auch wenn Indianerin keine besonders individuelle Idee ist und zu den Standards der Kostüme gehört, wollte ich es dennoch für mich zu etwas Besonderem machen und habe mir mein Kostüm komplett selbst zusammen gestellt und gebastelt.
Dabei habe ich mich zunächst einmal auf Pinterest und DaWanda inspirieren lassen und nach Inspiration, Ideen und Anleitungen für Indianer Kostüme gesucht. Beispielsweise einen großartigen Themenbereich rund um Karneval & Fasching hat DaWanda*. Gerade im Bereich Haarschmuck und Accessoires habe ich mich da sehr stark inspirieren lassen und einige schöne und spezielle Stücke gesehen. Und wer etwas fauler ist und nicht so viel Zeit hat selbst zu basteln, findet dort sicher auch individuelle Teile für sein Kostüm. Pinterest ist dann großartig als weitere Ideenquelle für DIY-Projekte und auch um die gefunden Ideen und Produkte aus anderen Shops und Seiten zu sammeln. Ich habe zwar keine Idee / Anleitung komplett genutzt, aber aus Allem, was ich gesehen habe, meinen eigenen Look entwickelt.
Material – Was ich für das Indianer Kostüm gekauft / genutzt habe:
- 2 günstige T-Shirts in unterschiedlichen Braun- / Erdtönen
- Textilkleber
- Textilstift
- Nadel und Faden
- Schere
- Unterschiedliche Federn
- Holzperlen
- Dünnes Wildlederband
Das Oberteil – T-Shirt mit Muster und Fransen
Für das Oberteile habe ich zunächst einmal das dunklere der beiden Shirts zerschnitten. Es muss also kein zweites Shirt, sondern kann auch ein anderer beliebiger Stoffrest sein. Wichtig ist, dass er groß genug ist, dass er einmal um den Ausschnitt platziert werden kann und lang genug ist, um Fransen hinein zu schneiden. Wie lange dabei die Fransen sein sollen, kann man ganz nach Belieben selbst entscheiden.
Es ist also ganz einfach: Einmal erst die Konturen des Ausschnitts auf den Stoff abpausen und entlang dieser Linie den Stoff ausschneiden. Anschließend den Stoff großzügig rundrum abschneiden, so dass genug Länge für die Fransen übrig bleibt. Anschließend dann von unten schmale Fransen in den Stoff schneiden und genug Stoff übrig lassen, damit es um den Ausschnitt festgeklebt und genäht werden kann.
Ich habe dann diesen „Kragen“ erst einmal mit Stoffkleber fest geklebt, damit nichts verrutschen kann. Wer da professioneller und ggf. mit Nähmaschine arbeitet, kann den Stoff auch mit Stecknadeln feststecken. Anschließend habe ich den Stoff noch einmal von Hand festgenäht. Wer eine Maschine zuhause hat und dieser mächtig ist, kann das natürlich schneller und schöner machen. Wobei ich finde, dass die handgenähte Variante auch ihren Charme hat. Schließlich hatten die Indianer früher auch keine Nähmaschinen.
Anschließend habe ich mit einem Textilstift noch im unteren Bereichs des Shirts ein „indianisches Muster“ aufgemalt. Da sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt und da geht natürlich auch noch mehr. Wichtig ist einen Textilstift zu nutzen, damit die Farbe auch nach der Wäsche ordentlich im Stoff bleibt.
Wer bei dem Shirt noch mehr möchte, kann natürlich noch mehr Muster aufmalen, die Fransen länger machen oder ggf. Fransen an anderen Stellen ergänzen. Die Ärmel eigenen sich da z.B. auch sehr gut um weitere Fransen anzubringen. Ich wollte das Oberteil aber lieber etwas schlichter halten.
Federschmuck: Haarband und Kette
Das Herzstück meines Indianer Kostüms liegt eigentlich im Federschmuck. Ich habe mir daher ein eigenes Haarband, sowie eine Kette mit Federn gebastelt. Und das geht sehr viel einfacher, als es aussieht:
Für die Kette habe ich einfach ein paar Holzperlen auf einem Lederband aufgereiht und darunter zugeknotet. So dass ich die Kette noch über den Kopf bekomme, ohne das Band öffnen zu müssen. Die zwei losen Enden des Lederbandes habe ich dann für die Federn genutzt.
Um die Federn zu befestigen kann man ganz einfach Holzperlen auf das Band ziehen und dann genügend Federn auf der Höhe von unten in die Perlen stecken, auf der die Federn bleiben sollen. Das Ganze hält dann von ganz allein auf dem Lederband. Wer da noch sicher gehen will, kann natürlich mit etwas Kleber nachhelfen. Das geht super schnell und meine Kette war schon nach ca. 30 Minuten fertig. Wirklich einfach!
Hier sieht man gut, dass die Federn einfach nur in die Perlen gesteckt wurden
Anlog dazu entstand auch das Haarband. Hierfür habe ich zunächst einmal das Haarband selbst mit drei langen Lederbändern geflochten. Spontan kam ich noch auf die Idee in das Flechtwerk kleine Holzperlen einzuarbeiten. Ich fand das gibt ihm nochmal einen kleinen interessanten Kniff. Geflochten habe ich so lange, bis das Geflochtene einmal um meinen Kopf reichte und habe es anschließend fest verknotet. Wichtig ist dabei jeweils an den Enden genügend Lederband übrig zu lassen, damit dort dann, wie bei der Kette, die Federn mit den Perlen zu befestigt werden können.
Weitere Teile für das Kostüm und MakeUp
Um das Kostüm abzurunden habe ich mir noch im Vintage Store einen günstigen Wildleder-Rock erstanden, der super zu den Farben und dem Look meiner Bastel-Utensilien passt. Da gibt es natürlich auch x Varianten. Auch eine Wildlederhose wäre da zum Beispiel ganz nett, wenn einem im Rock zu kalt ist.
Abgerundet wird das Kostüm mit passenden Schuhen, z.B. von Minnetonka und eine braunen Handtasche. Bestenfalls auch mit Fransen (gut, dass das gerade Trend ist).
Wichtig ist dann bei meinem Indianer-Kostüm vor allem auch noch das MakeUp. Eine echte Squaw trägt an Karneval natürlich Kriegsbemalung. Und auch da hatte ich mir diverse Inspiration bei Pinterest geholt und dann eine recht einfache, aber wirkungsvolle Version für mich umgesetzt:
Squaw ✌ Kölle Alaaf! #karneval #kölle #fasching #köllealaaf #köllefornia #squaw
Ein von Daniela Richardon (@rassambla) gepostetes Foto am 15. Jan 2016 um 11:25 Uhr
Mit spezieller Karneval-Schminke in türkis-blau und einem weißen Kajal lässt sich prima in nur ca. 15 Minuten eine super Kriegsbemalung zaubern. Einfach einen breiten Streifen direkt unterhalb der Augen und über die Nase mit der blauen Farbe schminken. Natürlich funktioniert das auch mit anderen Farben. Da ich aber türkis-blaue Federn in meinen Federschmuck eingearbeitet hatte, wollte ich diese Farbe auch gerne in meinem MakeUp wieder aufnehmen. Danach einfach einige Linien und Punkte mit dem weißen Kajal als ergänzende Linien auf Stirn, Wange und Kinn.
Fertig ist das DIY Indianer Kostüm!
Ein Komplett-Foto von meinem Outfit habe ich heute leider nicht für euch. Dieses reiche ich aber nach Karneval auf jeden Fall noch nach. Indianer-Ehrenwort!
* Sponsored // Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit DaWanda