erschienen bei denkbonus
Bibis Bombing Boys haben möglicherweise keine Lust, den Iran anzugreifen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass mehr als 400 israelische Intellektuelle, darunter hochrangige Akademiker, sich mit einem Aufruf zur Gehorsamsverweigerung an die israelische Luftwaffe gewandt haben?
Born as a victim
Wenn das Duo Infernalis BibiBarak schon zu blöd ist, das zu kapieren, dann müssen es eben andere tun, und sie tun es auch. Nachdem im vergangenen Jahr hunderttausende Israelis durch wütende Proteste darauf aufmerksam gemacht hatten, dass die größte Bedrohung Israels nicht im Iran, sondern in der Knesset sitzt, hatte der Protzpremier nur noch einen einzigen Gedanken. Ablenken, ablenken, ablenken. Von sich, von den tatsächlichen Problemen im Land, dem irrwitzig teuren und Ressourcen verschlingenden Siedlungsbau, himmelschreiender sozialer Ungerechtigkeit, einer religiösen Schmarotzerkaste mit faschistoiden Zügen… die Liste ließe sich beliebig verlängern. Wenn der innere Zusammenhalt eines Volkes ins Wanken gerät, bedarf es eines äußeren Feindes, um vom Feind im Inneren abzulenken. Das ist der wahre Grund für das infernalische Säbelrasseln der Kriegshetzer. Inzwischen weht den beiden Apologeten der Zerstörung jedoch ein zunehmend scharfer Wind vor allem aus den eigenen Reihen entgegen.
Widerstand im eignen Land
Mit einer Petition, die bereits mehr als 400 Unterstützer unterzeichnet haben, wenden sich die Akteure direkt an die Kampfpiloten der israelischen Luftwaffe und fordern diese unverblümt dazu auf, im Falle eines Befehls zum Erstangriff mit einem klaren NEIN zu antworten. Darunter namhafte israelische Schriftsteller wie Amos Oz, Yoram Kaniuk, Nir Baram und Eschkol Nevo, aber auch Universitätsprofessoren und die israelischen Ärzte für Menschenrechte. Der Inhalt des Aufrufs soll die Soldaten der Israel Defense Force (IDF) zum Nach- und Umdenken anregen. So heißt es darin:
„Wir kennen nicht Ihre Namen, Ihren Familienstatus, Ihre Sichtweise oder Ihre Meinung. Wir wissen nur eines – in diesem Augenblick liegen unser Schicksal und unsere Zukunft voll und ganz in Ihren Händen.“
Und weiter heißt es wenige Absätze später: „Durch das Wörtchen NEIN leisten Sie einen wichtigen und unverzichtbaren Dienst am Staat Israel und an allen, die hier leben. Dieser Dienst wäre unendlich viel wichtiger als blinder Gehorsam gegenüber diesem besonderen Auftrag. Sie, die Piloten der Luftwaffe, haben in Ihren Händen mehr als alle anderen die wirkliche Macht, um diese Katastrophe abzuwenden. Niemand kann Ihnen diese Entscheidung abnehmen. Wir hoffen, um Ihret- wie auch um unseretwillen, dass Sie in der Lage sein werden, die richtige Entscheidung zu treffen, wenn der Moment kommen sollte.“
Stell Dir vor es ist Krieg und keiner fliegt hin
Ein offener Aufruf zur Gehorsamsverweigerung ist in einem so militaristisch ausgerichteten Staat wie Israel mehr als ungewöhnlich. So gilt die Verweigerung von Befehlen einerseits als ausgesprochen unpatriotisch, zum anderen als kriminell. Dennoch könnte der Apell auf mehr Zustimmung stoßen, als die meisten Israels denken. Nicht zuletzt, da bei einem Angriff auf den Iran mit vielen tausenden Toten in den eigenen Reihen zu rechnen ist. Zudem hätte der Iran im Anschluss einen sehr guten Grund, sich entgegen seiner bisherigen Haltung doch noch zum Bau der Bombe zu entschließen. Auch würde das iranische Atomprogramm allenfalls um einige Jahre zurück geworfen, könnte so jedoch niemals gänzlich gestoppt werden. Der dies sagt, ist kein Geringerer als der oberste Befehlshaber der US-Streitkräfte und Chef der Joint Chiefs General Martin Dempsey. Wie er im Pentagon offen verkündete, besitze Israel seiner Meinung nach ohnehin nicht die „notwendigen militärischen Kapazitäten, um die iranischen Anlagen komplett zu zerstören.“ Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei der gesamten Show ohnehin um nichts anderes handelt, als um einen großangelegten Bluff.
Allerdings lässt sich der israelische Premier möglicherweise nicht mit normalen Maßstäben messen. So soll angeblich ein Abschiedsbrief seines Psychiaters Moshe Yatom existieren, der seinen eigenen Freitod dem weiteren Umgang mit dem grimmigen Wadenbeißer vorgezogen haben soll. Anderenorts mutmaßt man sogar, dass der Premier den Psychiater selbst ermordet haben soll, da dieser hinter die wahren Vernichtungspläne seines kranken Hirns gekommen sei. In dem Abschiedsbrief Yatoms, so heißt es, stände geschrieben:
„Ich kann nicht mehr! Raub ist Abzahlung, Apartheid ist Freiheit, Friedensaktivisten sind Terroristen, Mord ist Selbstverteidigung, Piraterie ist legal, Palästinenser sind Jordanier, Annexion ist Befreiung, es gibt kein Ende dieser Widersprüche. Freud versprach, dass die Vernunft die instinktiven Neigungen beherrscht, aber er ist niemals Bibi Netanyahu begegnet.“
Quelle: denkbonus