Einen neuer Meilenstein beim Speichern von Daten auf synthetischer Erbsubstanz (Desoxyribonukleinsäure DNS, engl.: DNA) konnten amerikanische Forscher setzen.
Sie haben jetzt unter anderem eine Bibliothek von 100 Büchern aus dem Project Guttenberg, die Erklärung der Menschenrechte und noch ein Musikvideo oben drauf auf dem genetischen Speicher abgelegt.
Die Forscher haben die Daten in einem DNS-Strang gespeichert, indem sie die Einsen und Nullen durch die vier Basen Adenin (A), Cytosin (C), Guanin (G) und Thymin (T) kodierten.
DNS kann enorme Datenmengen auf kleinstem Raum speichern
Der Speicher für die genannten insgesamt 200 MByte sei physikalisch kleiner als die Spitze eines Bleistifts, sagte einer der Forscher. Auf einen einzigen Kubikmillimeter der DNS passen eine Milliarde Gigabyte an Daten.
Das gesamte Internet könnte man mit dem Verfahren in einem Speicher von der Größe eines Schuhkartons ablegen. Die besten optischen und magnetischen Speicher in den Laboren kommen aktuell nur auf 100 Gigabyte pro Kubikmillimeter.
Bei dem Projekt kooperieren die Universität von Washington in Seattle und der Technologiekonzern Microsoft. Wissenschaftler am European Bioinformatics Institute (EMBL-EBI) haben schon vor drei Jahren eine Methode beschrieben, mit der sich digitale Daten in Form von DNA-Strängen zuverlässig abspeichern lassen. Diese Methode wurde in der Fachzeitschrift Nature vorgestellt.