Vertigo ist ja gegenwärtig scheinbar kein Szenario zu gewagt & so kommt es im aktuellen Band von DMZ auch folgerichtig zu einem weiteren Abstieg in die Höllenkreise des New Yorker Freistaats. Matty Roth, zu Beginn der Serie noch ein widerständiger Schlendrian, der sich früher gerne mit den Quotenbastarden der Liberty News duellierte, vollzieht nun seine vollständige - schockierende - Häutung.
Zwar war durch seine offene Parteinahme für den streitbaren Volkstribun Delgado schon länger klar, dass es um seine Integrität nicht sonderlich gut bestellt ist, aber nun triftet der ehemalige Symphatieträger tief hinab ins Dunkel. Todesschwadronen. Willkür. Extralegale Tötungen. Und nein, ich rede gerade nicht von den staatlichen Truppen.
Der Stand der Zivilisten in der DMZ war ohnehin nie der leichteste, aber seit Delgado durch seinen Pressesprecher - eben diesen jungen - ehemals symphatischen Journalisten, die Welt mit der Meldung schockierte, dass man nun eine Atommacht sei, wurden alle Einwohner zu Geiseln eines riskanten politischen Manövers. Und natürlich liessen die militärischen Folgen nicht lange auf sich warten.
Es wird bitter, sehr sehr bitter in Manhattan & das Morden hat möglicherweise erst begonnen, denn Matt zielt mit Präzisionswaffen auf Menschen, die ihm lange sehr nahe standen. Die Charakterverdüsterung von ihm ist gnadenlos finster. DMZ bleibt ein schonungsloses, heisses Eisen. Kaufen könnt ihr diesen ekelhaft realistischen Alptraum & makaberen Totentanz hier.
