DJ Tipps oder dein DJ Mentor

Erstellt am 11. Oktober 2024 von Djrewerb

Es wird Zeit für eine neue Rubrik auf meiner DJ-Webseite: der Anfänger-Bereich. Oder besser gesagt ein Haufen Informationen mit denen ich DJ-Anfängern helfen will schneller voran zu kommen.

Bestimmt will ich hier keinen hundertsten Beitrag schreiben, wie du dir Beatmatching beibringen kannst. Dazu gibt es super Videos bei Youtube und genug Anleitungen. Die Basis-Techniken kannst du also woanders besser lernen. Ich plane eher so etwas wie eine Best-Of-Liste aus Büchern, Online-Tutorials und Videos.

Mit dem Rest der zukünftigen Blog-Posts oder Beiträgen will ich mehr als eine Art DJ-Mentor agieren, der dich auf neue Gedanken bringt. Es hilft manche Sachen ab und zu aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Im Endeffekt geht es darum deine Leidenschaft für das DJing zu perfektionieren.

So begann meine DJ-Karriere

Für das Auflegen begeisterte ich mich Ende der 1980er Jahre. In dieser Zeit - vor dem Internet - gab es weder DJ-Foren noch Online-Tutorials. Ganz zu schweigen von Youtube-Videos, die einem die ersten Schritte in Traktor erklären. Es gab ja noch nicht einmal die DJ-Software Traktor ... Meine Informationen musste ich mir mühevoll zusammensuchen.

Ungefähr fünf Jahre habe ich alleine vor mich hingewurschtelt. Ab und zu tauschte ich mich mit Freunden aus, die sich ebenfalls für Musik interessierten. Im großen und ganzen war ich auf mich alleine gestellt.

Der Musiksender MTV spielte Videos mit scratchenden DJs, im Nachtprogramm der neuen Privat-Radiosender liefen Nonstop-Mixe und zwischendurch berichteten Schulfreunde von BPM-Listen.

Zusammengefasst wusste ich also:

  • Es existieren Plattenspieler, bei denen man die Geschwindigkeit ändern kann. Die waren von meinem Taschengeld unbezahlbar.
  • Die Geschwindigkeit von Musik wird in BPM (Beats pro Minute) gemessen und variiert zwischen 80 und 140 BPM
  • Radio-DJs können Musik nahtlos ineinander überblenden

Diese Informationsschnipsel sog ich förmlich auf. Nebenbei lötete ich mein erstes Mischpult zusammen, denn ich stieß dauernd an technische Grenzen, die meine Kreativität behinderten. Mit meiner Rückspultechnik bei Compact-Cassetten konnte ich die Beats nahtlos ansetzen. Auf die Dauer war das aber eher mühsam. Viel mehr als Cutten war damit nicht drin.

Die ganze Technik bereitete mir keinerlei Probleme, da Elektronik mein Hobby war. In den nächsten Jahren bastelte ich mir pitchfähige CD-Player, kaufte gebrauchte Technics Plattenspieler und nahm ein Mixtape nach dem anderen auf. Jede freie Minute bastelte ich an der Mischpult-Elektronik und quälte mich durch Offbeat-Gewitter.

Es ist mein Hobby. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass dies der entscheidende Punkt ist, warum ich mich fünf Jahre durchgebissen habe. Niemals hatte ich das Gefühl etwas Lernen zu müssen oder Üben zu müssen.

Ich musste nicht, sondern ich spürte den inneren Drang zwei Lieder ineinander übergehen zu lassen. Das wollte ich, koste es was es wolle. Also fand ich einen Weg Beatmatching zu lernen.

Es hätte mich auch nicht großartig abgeschreckt, wenn mir damals jemand erzählt hätte: Deinen ersten Club-Gig bekommst du erst im Jahr 1994, also fünf bis sieben Jahre später.

Mein DJ Mentor

Bei kleineren Partys hatte ich etwas Erfahrung gesammelt und immer öfter vor Publikum aufgelegt. An diesem frühen Punkt traf ich Ralf. Er konnte jeden Song beatmatchen und legte viel bei Hochzeiten auf. Er gab mir die Gelegenheit ihm über die Schulter zu gucken.

Erst Jahrzehnte später realisierte ich, dass Ralf so etwas wie mein DJ-Mentor geworden war. Ganz nebenbei brachte er mir bei, wie ein musikalischer Spannungsbogen aufgebaut wird. Dabei bin ich mir nicht mal sicher, ob Ralf mich darauf hinwies, oder ob ich es einfach selbst verstand, dass "Thunderstruck" besser Nachts um 1 Uhr läuft als zum Nachmittagskaffee.

Wir wurden gute Freunde und gründeten später eine Veranstaltungsagentur, die meinen weiteren Weg als DJ sehr entscheidend beeinflussen sollte.

Seit einiger Zeit habe ich schon den Gedanken, dass es an der Zeit ist die Rolle eines Mentors zu übernehmen. Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrung teilen, dazu baue ich diese Internetseiten zusammen und fange an zu schreiben.

Außerdem werde ich im Herbst 2012 etwas ganz neues als DJ beginnen. Bei einem Workshop werde ich Jugendlichen die Grundlagen des DJing näherbringen. Auf das Feedback bin ich sehr gespannt. Über die Ergebnisse werde ich hier sicher berichten. (Nachtrag: Der Nachmittag war unglaublich; über die Lernerfolge schrieb ich etwas zum Mischpult-Handling und Gain-Regler)

Soweit meine Zukunftspläne. Was hältst du von der Idee? Hast du jetzt bereits Anregungen?
Dann schreibe einfach einen Kommentar oder schicke mir eine E-Mail.