DJ oder Technikdienstleister

089DJ Robert James Perkins Muenchen

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Ich bin nun schon seit 25 Jahren als DJ unterwegs, mittlerweile auch schon nun seit 12 Jahren komplett hauptberuflich und ich habe fast jegliche technische Entwicklung mit gemacht die es in diesem Bereich gab und noch geben wird. Was mir aber in diesem Jahr etwas verstärkt auf gefallen ist, das manche Kunden den DJ mit einem Technikdienstleister verwechseln der auch Musik abspielt.

Eines vorweg bevor ich etwas aushole, ich, also Robert James Perkins ist DJ und kein Technikdienstleister, natürlich unterstütze ich meine Kunden, wenn Sie etwas an Technik benötigen welche ich nicht besitze mit meinen Partnern, was natürlich auch entsprechend Zusatzkosten verursacht (Transport (hin und zurück), Leihgebühr, etc.), denn wie schon gesagt, ich bin DJ und kein Technikdienstleister der auch Musik abspielt und im Keller die “Conrads Resterampe” beherbergt.

Mein Technik Fundus beinhaltet eine hochwertige Grundausstattung von Licht und Ton und wird auch immer aktuell gehalten. Ich besitze keine 6 Funkmikros (wofür auch, ich bin keine Band), keinen Schnickschnack den ich nur einmal im Jahr benötige (Thema Lagerkosten) und sollte vom Kunden etwas besonderes gewünscht werden, dann möchte ich auch gute Qualität bieten und nicht mit diversen Consumer Elektronik Gadgets versuchen der Anforderung gerecht zu werden. Dafür habe ich auch zwei sehr gute und starke Partner die ich hier immer mit einbinden kann.

Bei vielen meist nebenberuflich tätigen DJ Kollegen beobachte ich seit geraumer Zeit ein technisches “Wettrüsten”, nicht was die Qualität angeht, nein eher macht es hier die Masse, denn wer als DJ arbeitet und sich auch auf die Musikkonzentriert hat keine 30 Floorspots zu Hause rumliegen um irgendwann einmal die Starbahn West am Münchner Flughafen zu beleuchten. Klar die Technik wird immer günstiger und durch LED Technik auch Leistungsstärker, aber ich konzentriere mich lieber auf die Musik als auf die Frage “Akku oder kein Akku” oder “XLR oder doch lieber WLAN”, denn dem Gast ist es egal ob man die drölfhundert Lampen per Kabel oder per XLR ansteuert.

Klar, wenn man das Zeug selber aufbauen muss, dann will man es sich so einfach wie möglich machen, aber mal ganz ehrlich, Aufbauzeiten von zwei Stunden aufwärts sind doch echt Käse, da ist man schon nach dem Aufbau fertig und dementsprechend sind dann auch die Partys früher zu Ende, denn man muss ja auch wieder drei Stunden abbauen. Von mangelnden Sicherheitsvorschriften, die man beim Aufbau von Equipment bedenken muss will ich hier erst gar nicht anfangen, denn je mehr man aufbaut desto mehr muss man auch beachten und deshalb kosten halt professionelle Technikdienstleister einfach mehr Geld als wenn der DJ den man gebucht hat einfach noch mal 5 Lampen, zwei Boxen, Beamer, Leinwand und 3 Funkmikros, davon eines als Headset, mit bringt. Ob das alles dann auch funktioniert und man ohne technische Probleme feiern kann ist ein Glücksspiel aber hier ist “Geiz leider immer noch geil” und erst wenn man so eine “Technik Puzzle” Veranstaltung mit erlebt hat, versteht man erst wie wichtig es ist, das manche Technik oder auch größere Mengen an Technik lieber von einem professionellen Technikdienstleister nehmen sollte…

Zu viel Technik – ab in eine Location…

Jedes Jahr werden hier Unmengen an Technik Tools gekauft, welche man effektiv vielleicht pro Jahr einmal benötigt. Das ganze Equipment nimmt auch Platz weg (wieder das Thema Lagerkosten) und wenn es dann durch den egomanen Kaufrausch dann doch dazu kommt das man im Keller keinen Platz mehr hat, dann werden DJs und Bands meist kreativ, denn ein neuer Trend ist es das Equipment welches man nicht benötigt dann in einer Location mit der man zusammenarbeitet zu verscherbeln…

Meist ist das dann auf Miet/Leihbasis was soviel bedeutet, das man die Technik die man los haben will dort einbaut und dann von der Location pro Veranstaltung eine gewisse Mietgebühr verlangt. Natürlich ist das Equipment das man als DJ dort findet meist wirklich unter aller Sau, sprich Modelle aus der Steinzeit, Licht funktioniert nicht (oh die Lampe ist defekt), Wartung ist bei solchen Vereinbarungen eh nicht inklusive und es macht echt Spaß wenn man als DJ für eine Veranstaltung gebucht wird bei der die Technik schon vor Ort ist und man dann feststellt beim Soundcheck, das z.b. das Mischpult schon mehr Verkehr hatte als die A9 im Sommer, was heißt, wenn man Glück hat geht ein Kanal noch Stereo und die Crossfader sind nicht verklebt und funktionstüchtig. Dafür werden dann schon mal gerne ab 100,- € und mehr (hatte auch schon Preise hier von 300,- €) fällig um die vorhandene Anlage zu nutzen. Sollte es in der Location eine Lautstärkebegrenzung geben, egal ob vom Amt oder vom Inhaber auferlegt, dann gibt es hier keine Möglichkeit sein eigenes Equipment mit zu nehmen, dann muss man leider in den sauren Apfel beißen…

Ein kleines Beispiel: Am Tegernsee gibt es eine Holzhütte (ja klar ich weiß da gibt es viele aber die steht nicht auf dem Wasser) in der ist eine Anlage eingebaut, welche per Tablet von der Bar aus gesteuert werden kann. Da ja eine Holzhütte ein großer Resonanzkörper ist muss man sich hier, wenn man das wirklich richtig und professionell machen möchte schon etwas Geld in die Hand nehmen. In dieser besagten Hütte wurde dann ein Bass, von Hersteller A unter die Holzbank montiert, welche an eine Außenwand angrenzt und an eine Trennwand in der Hütte selbst, ohne jegliche Dämmung oder Vorkehrungen damit der Schall nicht übertragen wird. Soweit so gut, dann wurden in der Hütte noch zwei Fullrange Tops von Hersteller B zusätzlich verbaut und beim Platz vom DJ noch zusätzlich kleine (eigentlich ehre was für das Heimkino zu Hause) Boxen von Hersteller C verbaut und angebracht. Der Witz an der Geschichte ist zum einen, das der DJ die sogenannten Monitor Boxen in keinsterweise selbst regeln kann, sprich hier wird einem als DJ den ganzen Abend der Sound in gleicher Lautstärke raus geblasen (ist ja schon fast Körperverletzung und so etwas kann auch nur jemand einbauen der denkt wie eine Band die dann Ihr Monitoring nicht mehr regeln braucht/will). Außerdem Boxen von drei verschiedenen Herstellern zu verbauen die alle unterschiedliche Ohm Zahlen haben, ist auch gewagt und zeugt von tollen Kenntnissen. Aber  mir wurde gesagt, das es “Profis” eingebaut (ja neee is klar und ich hab Haare auf dem Kopf) hätten, für mich sieht es aus als wenn da eine Band oder DJ seinen Keller entrümpelt hat um noch etwas passives Einkommen durch Mieteinnahmen zu generieren… (Steuerrechtlich auch nicht ganz einfach das Sauber zu bewerkstelligen, wenn überhaupt, denn der Besitzer des Equipments ist ja nie vor Ort, schon gar nicht wenn was ausfällt)

Mal eine Frage, wer kommt denn eigentlich auf, wenn z.B. diese Technik für Probleme sorgt, sich die Verkabelung entzündet oder durch defekte und umgewartet Boxen es zu Hörschäden kommt..? Wahrscheinlich keiner, denn hier wird der schwarze Peter dann bestimmt wieder zum DJ geschoben der mit solch einer Anlage spielen muss, der sogenannte Anwendungsfehler und so etwas finde ich fast schon fahrlässig. Aber in Zeiten von Gewinnoptimierung, mehr Profit und es sich einfach machen, leidet darunter die Qualität, die externen Musikdienstleister (DJs & Bands) und am Ende der Kette auch die Gäste.

Bei solchen Geschichten und die gibt es leider viel zu oft, muss man sich schon als DJ überlegen ob man solchen Locations nicht gleich einen Technicalrider (der Begriff kann auch gegoogelt werden falls einem dieser nicht geläufig ist) zuschickt, den Sie zu erfüllen haben, der dann aber bestimmt wieder auf den Veranstalter oder das Brautpaar umgelegt wird zusätzlich zur Hausanlage die man dazu mieten muss, versteht sich…

In Zeiten in der CO2 Bilanz, Rohstoffknappheit und ein gewisses Verantwortungsbewusstsein gepredigt wird, ist es dennoch schick billigen China Schrott zu kaufen denn man für gutes Geld an Ahnungslose Kunden zusätzlich vermieten kann oder wenn es nicht gebraucht wird einfach in eine Location gehängt wird…

Ich hoffe das auch hier ein umdenken stattfinden wird in naher Zukunft, denn Nachhaltigkeit hört nicht beim Kaffee, beim Diesel oder im Bio Markt auf, sondern geht noch viel weiter und im Technikdienstleistungs-Bereich sollte man hier absolut auf Profis zählen, denn Geiz ist hier einfach unangebracht…

Ein kleiner Tipp noch zum Schluss an alle Location Betreiber: Arbeitet mit einem Technikdienstleister zusammen welcher Euch eine auf Eure Location, die Lautstärke Vorschriften und die räumlichen Gegebenheiten angepasstes und abgestimmtes Equipment empfiehlt und Euch auch gegebenenfalls berät. Euch dieses dann auch professionell einbaut und mit einem Wartungsvertrag immer für funktionierende Technik sorgt. Das kann viel Ärger ersparen und einem das Veranstaltungsleben leichter machen und die Kosten werden ja eh anteilig umgelegt auf die Veranstaltungen…

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