DJ Backup erstellen: Musik und Daten sichern

DJ Backup erstellen: Musik und Daten sichern

Wie wichtig ein Backup deiner Musik und Daten ist, merkst du erst, wenn die Sicherungskopie nicht funktioniert hat. Deshalb zeige ich dir hier meine Methode, um alle Daten gleich mehrfach zu sichern. Und auch noch automatisch!

Als ich die Augen aufmachte, hörte ich ein lautes Klacken aus meinem Musikzimmer. Die Festplatte machte solche Geräusche bereits früher ab und zu. „Also keine Eile. Ich kann weiterschlafen!"

Erst Stunden später realisierte ich, dass die Festplatte kaputt ging und ich die Daten nirgends gesichert hatte. Seitdem fehlen mir so ziemlich alle Daten vor dem Jahr 2004.

Hast du dir schon mal überlegt was passiert, wenn deine Festplatte plötzlich den Geist aufgeben würde? Musik als MP3-Datei zu archivieren ist komplizierter als Vinyl-Schallplatten ins Regal zu stellen.

Erst letzte Woche erzählte mir der Light-Jockey im E-Werk, dass er Cola über die Tastatur seines Computers schüttete. Danach war der Laptop kaputt und nun versucht er seine Daten mühsam zu retten.

Mit ein paar Ideen möchte ich dir helfen, nie diesen Tag erleben zu müssen, dass deine Daten plötzlich im digitalen Nirvana verloren gehen. Seit meinem Festplatten-Crash sichere ich alle meine Daten doppelt, drei- und vierfach. Denn Festplatten sind günstig geworden.

Was ist ein Backup?

Ein Backup ist eine Kopie deiner Daten, die auf deinem Computer, Smartphone, Tablet, USB-Stick oder in der Cloud gespeichert sind. Diese Kopie dient als Sicherung für den Fall eines Datenverlusts oder einer Störung.

Im Notfall kannst du mit dem Backup deine Festplatte oder die ursprünglichen Daten wiederherstellen.

Backups kannst du automatisch oder manuell machen. Außerdem musst du festlegen, ob neben normalen Dateien auch Systemeinstellungen gespeichert werden sollen.

Deine Backups kannst du auf externen Festplatten, Netzwerkspeichern oder auch in der Cloud abspeichern. Es ist ratsam, regelmäßige Backups durchzuführen. Stelle dabei sicher, dass du leicht an die Backup-Daten kommst, falls du zum Beispiel deine Musik wiederherstellen musst.

Mein Schlüssel für eine funktionierende Datensicherung aller Dateien wie Musik, Texte, Bilder, Videos und Web-Server heißt Automatisierung.

Denn ich weiß, dass ich zu faul bin, jeden Tag die Dateien von Hand zu kopieren. Deshalb laufen alle Schritte vollautomatisch. Dafür sind Computer-Systeme doch gemacht.

Mein gestuftes Konzept ist über die letzten Jahre gewachsen:

  • Laptop Backup, mit Time Machine jede Stunde über USB-Festplatte
  • Sicherheitskopien aller Lieder auf NAS
  • Archiv aller fertigen Arbeitsdaten wie Podcast-Folgen und Videos auf NAS
  • Arbeitskopien aller Live-Audio-Mitschnitte auf NAS
  • Sicherheitskopien aller Video-Aufnahmen auf NAS
  • Sicherheitskopien der Webseiten, jede Nacht auf Dropbox
  • Kopie der Dropbox auf NAS und Laptop
  • Sicherheitskopien der Webseiten, wöchentlich von Laptop auf NAS
  • Sicherheitskopie des gesamten NAS auf externe USB-Festplatte, stündlich

Jede Datei ist mindestens zwei Mal vorhanden.

DJ Backup erstellen: Musik und Daten sichern

Netzwerk-Festplatten sind ideal, um von unterschiedlichen Geräten darauf zuzugreifen und die Daten zentral abzuspeichern.

Diese Systeme heißen Network Attached Storage (NAS) und werden in unterschiedlichen Bauformen angeboten, von einfachen Gehäusen mit einer Festplatte, bis zu Profi-Systemen, die 8 Festplatten zusammenschalten können und für den Rechenzentrums-Betrieb ausgelegt sind.

Ich entschied mich für eine Semi-Profi-Variante TS 459 Pro des Herstellers QNAP. Dort steckte ich vier Server-Festplatten von Western Digital (WD) rein. Drei Festplatten sind als RAID-5-System konfiguriert und die vierte Festplatte würde einspringen, sobald eine der drei aktiven Platten kaputt geht.

Das ist mir jedoch noch nicht genügend Sicherheit. Am NAS hängt wiederum ein 4 TB „WD My Book", auf deren Festplatte das NAS stündlich alle Daten kopiert.

Automatisch heißt nicht, dass es auch automatisch funktioniert

Wobei dies jedoch nicht davor schützt, dass etwas schief geht. Mal ist Nachts die Internet-Verbindung gestört oder Dropbox nicht erreichbar. Mal funktioniert die externe NAS-Sicherungs-Festplatte nicht.

Oder ein Sicherungsskript auf einem der Web-Server bricht mit einem Fehler ab. In diesen Fällen bekomme ich eine E-Mail und muss den Fehler per Hand suchen.

Jedes Teil dieses filigranen Konstrukts kann jederzeit ausfallen. Deshalb habe ich mehrere Sicherungswege eingebaut.

Qnap Backup auf externe Festplatte

Als ich zum Beispiel die Festplatten des NAS-Systems gegen Festplatten mit mehr Speicherkapazität austauschen wollte, war ausgerechnet eine Festplatte defekt, die ich nicht zuerst tauschte.

Immerhin hatte ich vor dem Festplatten-Upgrade alle Daten auf die Sicherungs-Festplatte synchronisiert. Für 48 Stunden hatte ich aber alle Daten nur noch auf dieser einen Sicherungs-Festplatte.

Durch diesen Ausfall lernte ich, dass es besser ist die SMART-Parameter der Festplatten im QNAP-System überwachen zu lassen. Ansonsten ist es relativ einfach mit Qnap Bordmitteln ein Backup auf eine externe Festplatte einzurichten.

Time Machine Backup beim Mac nutzen

„Time Machine" heißt das Datensicherungstool für Apple-Computer. Sobald ich meinen Laptop zuhause anschließe, verbinde ich eine externe Festplatte per USB. Anschließend gebe ich das Passwort für die Verschlüsselung ein.

Ab dann wird automatisch jede Änderung stündlich auf die externe Festplatte synchronisiert. Dazu nutze ich eine 2 TB-Platte im Gehäuse mit USB 3.0-Anschluss. Im Notfall könnte ich die gesamte Laptop-Installation von dieser Sicherung wiederherstellen.

Die Sicherung über Time Machine kannst du übrigens auch so einrichten, dass dein Macbook die Daten stündlich übers WLAN erstellt.

Unter dem Mac lässt sich etwas Geld sparen, wenn du die Windows-formatierte Festplatte kaufst und selbst für Mac OS X um-formatierst. Kein Grund dafür 30 Euro mehr auszugeben.

DJ Backup erstellen: Musik und Daten sichern

Backups für Windows, Web-Server und Dropbox

Unter dem Windows-Betriebssystem habe ich früher mein gesamtes Daten-Verzeichnis zusammengepackt und auf eine Festplatte im Netzwerk kopiert. Dieses Shell-Skript lief jede Nacht per automatischer Aufgabe.

Auf allen Web-Servern habe ich Skripte eingerichtet, die jede Nacht die Datenbank auf Festplatte exportieren. Zusätzlich werden die Ordner der Web-Präsenzen gepackt und in meine Dropbox kopiert. Außerdem holt das NAS-System diese Sicherungsdateien vom Web-Server ab und speichert sie lokal bei mir.

Eine automatische Datensicherung auf eine externen Festplatte kannst du mit jedem modernen Betriebssystem ganz leicht einrichten.

  • Schließ deine externe Festplatte an
    Verbinde die externe Festplatte mit einem USB-Port deines Computers.
  • Öffne die Backup-Einstellungen
    Klicke auf das Startmenü und dann auf das Zahnrad-Symbol, um die Einstellungen zu öffnen. Navigiere zu „Update & Sicherheit" und dann zu „Backup".
  • Wähle dein Laufwerk
    Klicke auf „Laufwerk hinzufügen" und wähle deine externe Festplatte für das Backup aus.
  • Richte das automatische Backup ein
    Nachdem du das Laufwerk ausgewählt hast, startet Windows automatisch mit dem Backup im Hintergrund. Unter „Weitere Optionen" kannst du die Backup-Frequenz und die zu sichernden Ordner anpassen.
  • Schließe deine externe Festplatte an
    Verbinde die externe Festplatte mit deinem Mac.
  • Öffne Time Machine
    Gehe zu den „Systemeinstellungen" und wähle dort „Time Machine".
  • Wähle dein Laufwerk
    Klicke auf „Datenträger auswählen" und wähle deine externe Festplatte aus der Liste.
  • Aktiviere das automatische Backup
    Setze ein Häkchen bei „Automatisch sichern", und Time Machine wird in regelmäßigen Abständen Backups auf deiner externen Festplatte anlegen.

Häufig fragt dich dein Mac auch, ob du die USB-Festplatte als Datensicherungsmedium verwenden möchtest.

Die Vorgehensweise kann je nach Distribution und Desktop-Umgebung variieren. In der Regel kannst du Cron-Jobs oder spezielle Backup-Software wie Deja Dup verwenden, um automatische Backups einzurichten.

  • Verbinde deine externe Festplatte mit einem USB-Port deines Computers.
  • Installiere und öffne eine Backup-Software
    Falls noch nicht geschehen, installiere eine geeignete Backup-Software und öffne sie.
  • Richte dein Backup ein
    Wähle die Ordner, die du sichern möchtest, und deine externe Festplatte als Ziel. Stelle dann ein, wie oft und wann das automatische Backup erfolgen soll.

Für Mac und Linux Nutzer habe ich noch einen ganz schnellen Tipp. Das folgende Kommando kannst du zum Beispiel in die crontab eintragen. Dann werden wenigstens deine wichtigsten Daten automatisch kopiert. Die Pfade musst du natürlich entsprechend anpassen.

Mit dem Kommandozeilen-Tool rsync kannst du prima Backups erstellen.

rsync -av /Users/DeinNutzerkonto/Dokumente/ /Volumes/BackupUSBDrive/Sicherung/Dokumente

Vergiss nicht, regelmäßig zu überprüfen, ob die Backups erfolgreich erstellt wurden. Probiere mit einer zufälligen Datei aus, ob du die Daten bei Bedarf problemlos wiederherstellen kannst.

Fazit zu Backups

Wenn es um Datensicherung geht, bin ich paranoid. Bereits einmal in meinem Leben ging mir eine wichtige Festplatte kaputt. Deshalb habe ich vielen Daten verloren, die ich vor dem Jahr 2004 speicherte.

Aus dieser Zeit kenne ich auch das panische Gefühl, dass ich bereit gewesen wäre einer Daten-Wiederherstellungsfirma hunderte Euro zu bezahlen, nur damit sie meine defekte Festplatte reparieren.

Und der Fehler beim NAS-Upgrade von letztem Jahr machte mir deutlich, dass selbst Daten die auf einem RAID-5-Verbund gespeichert sind, verloren gehen können.

Hier findest du weitere Blogposts zur Datensicherheit und deinem Musikarchiv

Wie sicherst du deine wichtigen Daten und archivierst deine Musik? Schreibe deine Tipps in die Kommentare.


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