Orla Kiely! Wenn man mich in einem schönen Geschäft, wie dem COB auf der Rüttenscheider laut quietschen hört, dann war vermutlich Orla Kiely im Spiel.
Orla Kiely ist eine Designerin aus England, die mir das erste Mal mit ihren tollen Retro-Blumen-Mustern aufgefallen ist. Das war in Mülheim, in einem ganz tollen Papiergeschäft namens Papierwerk. Der Laden ist einfach der Hammer und für mich als Deko-Fan ein kleines Paradies. Zurück zu Orla Kiely: Wahrscheinlich hat man schon einmal diese Muster von ihr gesehen, die auch oft z.B. von Hema oder Strauss bei ihren Designs kopiert werden. In besagtem Laden habe ich mir gleich mehrere Rollen Geschenkpapier besorgt und die haben dann für diverse DIY-Projekte herhalten müssen: Ich habe einen Teil unansehnlicher Kochbücher darin eingeschlagen. Der Ruhrpapa beschwert sich zugegebenermaßen zurecht, wenn er sagt: Jetzt finde ich doch die Bücher nicht mehr wieder. Ja, theoretisch stimmt das, aber ein gutes Buch erkennt man auch im Schlaf wieder 😉
Die Bücher waren verpackt, dann musste ein Nierentischchen dran glauben und bekam dank des Papiers eine neue Oberfläche. Ach, da war ich noch kinderlos und hatte furchtbar viel Zeit. Mochte ich damals nicht glauben, ist aber rückblickend so.
In meiner Schwangerschaft kam dann irgendwann die Nestbau- und Alles-soll-schön-sein-Phase. In dieser entstand auch eine Hülle für das noch zu bekommende Untersuchungsheft. Eine Hülle aus... - na, ihr werdet's erraten! - aus Orla-Kiely-Geschenkpapier. Das ich meine Mutterpasshülle ebenfalls in ebendieses Papier eingeschlagen habe, versteht sich nun denke ich von selbst.
Das Untersuchungsheft
Hier werden alle vorgeschriebenen Routineuntersuchungen des Kindes bis zum 16. Lebensjahr dokumentiert. Keine Angst, das erste Heft geht zunächst bis zum 5. Lebensjahr, also bis zur U9. Gleichzeitig mit dem U-Heft erhält man auch den Impfausweis für sein Baby. Damit beide wichtigen Dokumente auch mindestens 5 Jahre durchhalten empfiehlt sich eine Hülle. Tadadada: Die bekommt man netterweise von seinem Kinderarzt in der einfachen durchsichtigen Plastikvariante gratis dazu. Bei uns zumindest war das so. Aber, wie schon gesagt ich war in der Alles-soll-schön-sein-Phase. Will heißen, Ich wollte eine Orla-Kiely-Untersuchungsheft-Hülle. VorNun, Papier alleine ist zwar geduldig, aber auch zerstörungsanfällig, wie mir mein Mutterpass eindrucksvoll bewies. Ich recherchierte also, wie man irgendwie das Papier imprägnieren kann und geriet dabei über Höckschen und Stöckschen zu der Möglichkeit, Plastik-Tischdecken zu vernähen. Hä, mögt ihr denken, die ist ja komisch, wie kommt sie denn jetzt darauf? Das kann ich leider auch nicht beantworten. Fakt ist, dass aus der Idee folgende U-Heft-Hülle entstand:
Da sie immer wieder nett kommentiert, gibt es hier nun eine Kurzvorstellung.
Das brauchst du:
- ein schönes Papier, z.B. von dawanda, aus dem COB, dem Format, 3Zimmerküchebad oder sonst woher
- einen Meter Plastiktischdecke mittlerer Stärke (gibt es in verschiedenen Stärken z.B. im Toom Baumarkt am Rüttenscheider Stern)
- eine Nähmaschine
- die „Ich-verhülle-das-U-Heft"-DIY-Vorlage (s. unten)
So geht man vor:
- Nach der Vorlage das Papier und die Plastiktischdecke zurechtschneiden. Das Papier mit der gewünschten Seite nach unten oben auf die Plastikfolie legen. Dann an der gestrichelten Linie umschlagen (s. Vorlage, Umschlag links/rechts).
- Für das Fach für den Impfausweis ein kleines Stück extra ausschneiden (s. Vorlage). Dieses wird als erstes mit der eigentlichen Hülle vernäht.
- Für das Nähen von Plastiktischdecken brauchst du keine besondere Nähmaschine. Der Trick besteht darin, dass du auf die Tischdecke ein dünnes Papier, wie z.B. Butterbrotpapier oder das mit der Tischdecke mitgelieferte Pergamentpapier, auflegst. Dadurch kann der Nähmaschinenfuss das ganze transportieren ohne dumm auf der Stelle zu ackern. Natürlich braucht es ein wenig Übung, deshalb vorsichtig rantasten und an kleinen Stücken ausprobieren.
- Jetzt musst du nur noch einmal reih um nähen. Dabei vernähst du sowohl das Papier mit der Plastikfolie, als auch die beiden Umschläge, in die du später das U-Heft stecken kannst.
- Und jetzt sollte es fertig sein!
Das Schöne: Hat man das Prinzip einmal lieb gewonnen, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: So entstand z.B. für eine weltreisende Freundin aus altem Atlas-Papier eine Mappe für Reisedokumente und für meine vielen Plastikkärtchen ein kleines Minimäppchen.
Hast du auch schonmal mit Plastiktischdecken genäht? Schreib mir doch von deinen Projekten und Erfahrungen!