Seit sage und schreibe fünfeinhalb Jahren wohnen wir jetzt schon in unserem Häuschen. Und genauso lange haben wir über dem Esstisch... nix. Also keine Lampe.
Im Wohn- und Esszimmer stehen überall Lämpchen und Kerzenhalter und das Licht aus der Küche reicht doch eigentlich auch aus. Und wie das so ist, wenn man beim Einzug denkt "Das machen wir schon irgendwann!", das Irgendwann rutscht immer weiter in die Zukunft und man hat sich an den Ist-Zustand schon so sehr gewöhnt, dass es einem gar nicht mehr so richtig auffällt.
So ging das aber jetzt nicht weiter. Abends Nägel lackieren? Nicht am Tisch! Nochmal die Hausaufgaben der Jungs checken? Joa, gerne im Kinderzimmer...
Es sollte sich also endlich mal was ändern an unserer Beleuchtungssituation, aber ich hatte natürlich schon ganz genaue Vorstellungen, wie das auszusehen hatte! So eine Vintage-Käfig-Lampe fand ich toll, der Mann nicht. Oder kennt ihr diese Lampe mit den ganz vielen Vögelchen drauf? Gleiches Spiel wie oben. Dann hatte ich was mit Treibholz im Kopf, aber da blieb es auch.Kaufen fand ich jedenfalls doof, ich wollte selbst etwas basteln und zwar außen schwarz, innen bitte Kupferfarben!
DIY-Lampen Basics
Eine Aufhängung für die neue Pendelleuchte, Kabel und die Fassung für die Birne, haben wir bei Lightstock bestellt und oben im Bild seht ihr alles, was man braucht inklusive Kurzanleitung. Bei Lightstock gibt es btw auch tolle Lampenschirme, aber ich wollte ja basteln ;-)Den passenden Schirm habe ich dann im Kramladen gefunden, bekommt man aber auch prima online oder im Baumarkt. Achtet darauf, dass es ein Schirm für Pendelleuchten ist, oder man das Drahtdings innen drin umdrehen kann, also dass es für beides zu nutzen geht, Stehlampen oder eben Hängelampen.
Meine Wunsch-Birne sollte dimmbar und am besten per Alexa steuerbar sein. Denn es ist schon cool, wenn man morgens im Halbschlaf die Treppe runtergetaumelt kommt und mit "Alexa, mach Licht an!" alles hell erleuchten kann. Oder man ist im Urlaub und will Anwesenheit vorgaukeln, dann kann man eine Routine einrichten und Anette (so nennen wir sie, wenn wir über sie reden und sie nicht angehen soll ^^) schaltet morgens und abends zu beliebigen Uhrzeiten das Licht an und aus. Prima! Es wurde also eine Philips Hue Birne im Vintage Design, also mit einem schön geschwungenen Glühfaden und warmweißem Licht.
Von außen hatte der Lampenschirm schon die richtige Farbe, von innen sollte er noch begoldet werden. Bzw. Kupfer, nur das bekommt man als Schlagmetall nicht wirklich. Es wurde also Roségold, was ziemlich kupferfarben aussieht. Also alles ok. Dazu noch Anlegemilch, zwei Pinsel und los ging's!
Milch verteilen, nach Anleitung trocknen lassen und den ersten Bogen Blattgold drauf kleben. Mit dem zweiten Pinsel vorsichtig glatt streichen. Zum ersten Mal fluchen, weil die Verarbeitung doch schwieriger ist, als gedacht und das Metall so fisselig, dass es schon reißt, wenn man es böse anguckt... Weiter machen, aus Versehen etwas Gold auf den Tisch kleben, weiter machen. Am nächsten Wochenende (weil abends nach der Arbeit war es zu dunkel am Tisch, wir hatten ja keine Lampe...) ausbessern, Lücken schließen, überstehendes Kupfer weg knibbeln. Halbwegs zufrieden sein, skeptische Blicke vom Mann ernten, ein bisschen eingeschnappt sein und sein Werk mega finden!
Tjelle guckt interessiert um die Ecke. Bei Tageslicht sieht es schon irgendwie komisch aus...
Beleuchtet sieht man allerdings die tolle Farbe und das warme Licht, das das Metall zaubert ♥
Jetzt war also der Mann dran, denn der sollte ja auch mal was tun für die Beleuchtung!
Wenn ihr die Verkabelung fest machen wollt, kann ich euch diesen Artikel sehr empfehlen, denn das Ganze wieder auseinander zu bekommen, gestaltet sich erstmal als etwas schwierig. Weiß man dann, wie es geht, ist das allerdings Babykram.Zuschrauben müsst ihr die Fassung auch ziemlich vorsichtig, weil sie sich schnell verkantet und dann könnt ihr alles nicht komplett zusammen schrauben. Ist das erledigt (Fassung angekabelt und verschraubt, Schirm an der richtigen Stelle, Sicherung raus gedreht), darf man(n) auf die Leiter und alles anschließen. Noch ein Tip: solltet ihr ein Textilkabel haben und dieses kürzen, klebt die Stelle mit Klebeband ab, da es sonst aufribbelt und ihr es schlecht durch die einzelnen Teile schieben könnt. Mehr Tips zum Lampenbau und -anschluss gibt's übrigens auf dem Blog von Lightstock!
Birne rein, Sicherung rein, anschalten und Taddaaaaaa, es leuchtet!
Tjelle gefällts!
Goldenes Licht ♥
Abends sieht man meine Klebepatzer gar nicht ^^
Alles in allem ging der Lampenbau wirklich easy und mit dem Ergebnis bin ich doch ziemlich zufrieden! Vielleicht würde ich, wenn ich nochmal mit Schlagmetall arbeiten sollte, die Fläche vorher in der gleichen Farbe anmalen. Dann sieht man an den gepatzten Stellen nicht das Weiß des Lampenschirms durch, sondern eben wenigstens den gleichen Farbton. Und an den Stellen wo das Gestell für die Lampenfassung angebracht ist, war es schon echt fummelig, das Blattgold anzubringen! Gut, dass die Bastelei der schwierigste Teil war, Verkabeln und Anschließen dagegen war sehr einfach!
Habt ihr auch schon mal eine Lampe selbst gebaut? Zeigt doch mal her!
Zuletzt aktualisiert am 24.02.2020.