
Ihr glaubt ja gar nicht, WIE froh ich bin! Und glücklich. Und dankbar. Und erledigt.Angefangen hat alles ganz harmlos. Eine hübsche, kleine Herbstanemone ist in mein Trennbeet eingezogen. Klein und possierlich. Im ersten Jahr. Im zweiten Jahr war sie immer noch hübsch, aber keineswegs mehr klein und possierlich. Aber noch habe ich mich darüber gefreut, Bildchen geknipst und im Herbst einfach alles abgeschnitten. Letztes Jahr habe ich angefangen, einen Mordkomplott gegen die Herbstanemone zu schmieden. Überall waren Triebe: im Beet und im Rasen. Der Hibiscus ist auf einer Seite ganz schmal, weil die Herbstanemone sich so ausgebreitet hat. Im letzten Herbst habe ich mich nicht damit begnügt, das Biest winterfest abzuschneiden - nein, ich habe ausgebuddelt, was ich an Wurzeln so auf den ersten Blick finden konnte. Ich wußte ja noch nicht, wie bösartig diese hübsche Pflanze ist ...



Übles Gewächs Über zwei Monate hat die Aktion gedauert, mich von diesem üblen Gewächs zu trennen. Mal kurz nach Feierabend weitermachen war keine Option. Der Boden musste Handvoll für Handvoll durchgerieben werden, damit ich auch wirklich jede der Wurzeln erwische. Als besondere Schikane sind die Wurzen mitnichten fest, sondern ruckzuck zerbrochen. Die Mutter dachte, ich wäre ganz einfach pingelig oder es macht mir so rasend viel Spaß, die Erde durchzurubbeln. Bis sie sich einen Sonntag dazugesellt hat. Und selbst gesehen hat, was ich da so akribisch aus der Erde gesucht habe. Nachdem Opas Schubkarre und alle Flexeimer voll mit der gerubbelten Erde waren, habe ich eine Plane ausgelegt, auf die ich die Erde geschaufelt habe. Über einen Meter tief habe ich gebuddelt und über zwei Meter Länge. Und an dem Tag, als die Mutter mir geholfen hat, konnte ich endlich, endlich die Erde wieder in das Loch schütten und fein säuberlich harken. Setzt also NIEMALS eine Herbstanemone einfach so in ein Beet. Lasst sie am besten in einem Kübel, dann erspart ihr euch eine Menge Frust ...

Handwerkszeug Rasen ist auch so ein hartnäckiges Zeug, lässt sich von Unkrautvlies nicht wirklich einschüchtern. Wie oft ich die Rasenkantensteine meiner Beete schon aufgenommen habe, um das Gras, was zwischen die Fugen gewachsen ist, rauszurupfen! Das war das nächste Projekt im Trennbeet. Außerdem bin ich mit dem Rasenmäher immer in den Zweigen der Magnolie und vom japanischen Ahorn hängengeblieben, also habe ich das Beet an einigen Stellen verbreitert.Grüne Tonnen (auch die aus der Nachbarschaft), Spaten, Handschuhe, die inzwischen geleerten Flexeimer, Unkrautstecher, Teichfolie, eine Schere und einen Plastikhammer zusammengekramt und los ging's.

Das DIY - die neue RasenkanteUnd es wäre ja kein Frauke-Projekt, wenn es reibungslos so geklappt hätte, wie ich mir das ausgemalt habe. Das verbreitern des Beetes, das verlegen der Teichfolie und das fixieren der Rasenkantensteine war NICHT an einem Tag erledigt. Auch das hat zwei, drei Tage gedauert. Zuerst habe ich eine Probefahrt mit dem Rasenmäher gemacht, damit ich wußte, wo das Beet wieviel breiter werden musste. Dann habe ich die Rasenkantensteine aufgenommen und in das Beet gelegt, damit der arme vertrocknete Rasen nicht noch platter wird. Als nächstes habe ich mit dem Spaten die neue Kante ausgestochen und ausgehoben, damit später dann die Teichfolie und die Kantensteine dorthin können. Eine echte Quälerei, weil es seit ewigen Zeiten nicht geregnet hat und Rasenwurzeln kombiniert mit Koniferenwurzeln (die komplett unter dem Rasen wachsen) ein sehr kompakter Gegner sind. Weil ich ja von Beruf Sesselpupser bin, strengt mich diese körperliche Arbeit sehr an und nach der Hälfte der Strecke und einigen Stunden Schufterei hatte ich (mal wieder) übelst Körper und konnte meinen Kadaver nur noch in die Badewanne hieven. Der Samstag war damit abgehakt und so erledigt wie ich. Nach einer Woche Pause habe ich dann am letzten Samstag zum neuen Angriff geblasen - und gewonnen.

Das DIY - die TeichfolieTeichfolie habe ich aus dem Baumarkt, Hellweg gibt's bestimmt auch in eurer Nähe. Der nette Verkäufer hat mich nochmal darauf hingewiesen, dass durch Teichfolie nichts, aber auch wirklich gar nichts durchkommt. Auch kein Wasser. Dachte ich mir schon, heißt ja auch T e i c h folie - soll wohl Wasser an einer Stelle zusammenhalten, nicht durchlassen. Und ja, DAS ist der Plan: nichts, aber auch wirklich gar nichts durchlassen.Ich habe mir mehrere Streifen je 30 cm Breite zuschneiden lassen, bei 8 Metern Länge hatte ich nicht die Bohne Lust, das mit der Schere selbst zu erledigen. Das Zeug ist mordsschwer, ein Einkaufswagen hätte zwar nicht so cool ausgesehen, wie mal eben die fünfzig Kilo Folie so zu schleppen, hätte mir aber lange Arme erspart ... Merke: unbedingt einen Einkaufswagen mitnehmen.





Ich fröhne jetzt mal ein, zwei Stunden dem süßen Nichtstun und ihr könnt euch auch ein bisschen erholen ...
