Von Möbel über Tischplatten bis hin zu Wohnaccessoires wie Lampen oder Schalen, Beton erhält allmählich Einzug in unseren Wohnungen und scheint zahlreiche Designer zu inspirieren. Beton hat etwas Faszinierendes – so rau und doch so elegant. Seit einiger Zeit kribbelt es mir in den Fingern. Doch letzte Woche habe ich mich endlich an das Projekt “Beton” rangewagt.
Damit es nicht zu abenteuerlich wird, halte ich mich fürs Erste an etwas Simples: Eine Schale für meine kleinen Sukkulenten- Kakteen-Freunde.
Zum Einsatz kamen:
- Universal Zement aus dem Baumarkt. Ihr könnt aber auch Estrichbeton, Fließspachtel o.ä benutzen. Ich habe mich für die 5 kg Universal Zement-Packung entschieden, da es die einzige Packung war, die ich auch tragen konnte…
- Wasser
- einen sauberen Behälter zum Mischen (Eimer oder große Schüssel). Ich empfehle euch einen flexiblen Mischeimer. Dann bröckelt der getrocknete Beton später beim Zusammendrücken einfach ab und ihr müsst ihn nicht mühsam reinigen.
- eine Maurerkelle
- Speiseöl
- zwei Plastikschüsseln unterschiedlicher Größen. Je glatter, desto besser.
- Gewichte zum Beschweren (Hanteln, Konservendosen, etc)
Jetzt geht’s los:
- Die inneren Seite der großen Schüssel sowie die Außenseite der Gegenform – die kleinere Schüssel – mit Speiseöl dünn einreiben. Das Öl verhindert, dass die Schüsseln später am Beton kleben bleiben und sich die Form gut lösen lässt. Dieser Schritt sollte auf jeden Fall vor dem Zement-Mischen vorbereitet werden. Danach geht nämlich alles ganz schön schnell…
- Ca. 3 kg Zement mit Wasser anrühren. Die Masse sollte so glatt wie ein Kuchenteig sein.
- Die Zement-Mischung in die größere Schüssel füllen und die kleinere Schüssel hineindrücken. Wichtig: Füllt lieber etwas weniger Zement in die große Schüssel, denn durch das Hineindrücken der anderen Schüssel wandert die Masse nach oben.
- Das Ganze muss jetzt beschwert werden, damit das Zement auch die “Schüssel-Form” behält. Bei mir hat eine Suppendose und ein kleines Hantel-Gewicht prima Arbeit geleistet. Achtet jedoch bei dem Gewicht, dass es nicht zu schwer ist und dass die kleinere Schüssel nicht komplett auf die andere Schüssel aufliegt. Ihr wollt ja einen gleichmäßigen Boden haben!
Nun heißt es: Geduld! Beton muss nämlich in aller Ruhe trocknen. Am Besten an einem kühlen Ort, da bei starker Wärme (wie z.B. an einer Heizung) Risse entstehen können. Nach ca. drei Tagen kann die Zementschale aus den Schüsseln entfernt werden. Vollständig getrocknet ist sie nach ca. einer Woche.
Kleine Unebenheiten und die Ränder können nun mit etwas Schleifpapier nachbehandelt werden. Da Zement nicht wasserdicht ist und daher als Pflanzentopf eher ungeeignet ist, habe ich die Innenseite mit mehreren Schichten Klarlack besprüht. Wenn das alles gut getrocknet ist, kann endlich gepflanzt werden.
Et voilà! Mein kleiner Sukkulentengarten ist fertig und macht es sich im Wohnzimmer gemütlich. Damit die Betonschale das Holz des Sideboards nicht zerkratzt, habe ich noch etwas Filz auf die Unterseite geklebt.
Das fantastische an diesem Projekt ist, dass sich diese Technik mit allerlei Behälter realisieren lässt und den Ideen keinen Grenzen gesetzt sind. Was kommt also als Nächstes? Seid gespannt… Mein Notizblock ist zumindest schon mal voll…