Auf meiner Stirn bilden sich Schweißperlen, die sich langsam aber sicher zu kleinen Bächen formen und die Schläfen runter rinnen. In den letzten zwei Wochen war ich ganz schön auf Zack, um die drei versprochenen Anleitungen fertig zu stellen. Denn seine Versprechen hat man zu halten. Das ist eine feine Sache. Doch war ich etwas zu optimistisch bei der Zeitplanung… wie übrigens öfter Mal.
Aber lange Rede – kurzer Sinn: Yuhuuu, du darfst dich jetzt auf die erste Betonvasen Anleitung freuen! Die zweite kommt am Sonntag Morgen und die dritte am Abend. (Sei bitte nachsichtig mit mir, es war eeecht viel Arbeit!)
Was du benötigst
– Müller Buttermilch Flasche
– Röhrchen von Vitaminbrausetabletten (es gibt davon lange und kurze Zylinder, du brauchst den kürzeren) oder eine Stabkerze (wenn es ein Kerzenständer werden soll)
– 2 Becher Sand
– 1 Becher Zement
– ca. 1 Becher Wasser
– einen größeren Behälter zum Anrühren
– einen alten Löffel zum Umrühren
– etwas Speiseöl
– einen Pinsel
– eine spitze kleine Schere
– Malerkrepp
– evtl. ein altes scharfes Messer
DIY Anleitung
Infos vorab:
Die Buttermilchflasche und das Vitamin-Döschen bilden zusammen die perfekte Form und Gegenform. Beachte aber, dass der Boden der Buttermilchflasche eine Vertiefung nach innen hat. Die innenliegende Form darf den Boden nicht berühren und muss einen Abstand von mindestens einer Fingerbreite zum Boden haben. Wenn du also eine Stabkerze oder eine längere Vitamindose verwendest, miss genau aus, wie weit sie maximal in die Flasche ragen darf und klebe dir eine Markierung mit Malerkrepp dran.
Schritt 1
Die Buttermilch Flasche muss zunächst gründlich ausgespült werden.
Schritt 2
Dann werden beide Formen mit Öl eingepinselt; die Flasche von innen, das Röhrchen von Außen (dieser Schritt ist enorm wichtig, damit sich die Vase später gut aus der Form löst).
Schritt 3
Jetzt werden 2 Becher Quarzsand mit 1 Becher Zement und ca. 1 Becher Wasser gründlich verrührt, so dass eine breiige (nicht zu flüssige) Masse entsteht. Ich verwende diese typischen Einwegbecher (eigentlich Mehrwegbecher, denn ich verwende sie immer wieder) und bis auf einen kleinen Rest, der übrig bleibt, ist die Menge genau passend für die Müller Flasche.
Schritt 4
Fülle die Flasche bis etwa zum unteren Rand des Müller Logos mit Zement. Klopfe die Form mehrmals gegen die Tischkante bzw. klopfe mit den Fingern leicht gegen die Form, um eingeschlossenen Luftbläschen zu befreien.
Schritt 5
Stecke nun den Zylinder rein. Du kannst die bedruckte Folie oben anschneiden und ein Stück weit abziehen, damit du den Füllstand besser sehen kannst. Falls es noch zu wenig ist oder aber der Zement oben raus quillt, kannst du entsprechend noch etwas nachfüllen bzw. abgießen. (Solltest du das Vitamindöschen zu oft rausgenommen und wieder reingesteckt haben, ist es besser, sobald du die richtige Füllhöhe ermittelt hast, es noch Mal mit Wasser abzuspülen, zu trocknen und erneut mit Öl einzupinseln. Denn durch die Hin- und Herbewegung kann das Öl vom Zement abgetragen worden sein.) Klopfe wieder mehrmals mit den Fingern leicht gegen die Form.
Schritt 6
Fixiere das Röhrchen mit Malerkrepp, um es in der Form zu halten und lasse den Zement 30 Stunden trocknen. (Das ist eine echte Geduldsprobe, nicht ständig an der Form rumzudrücken, um zu sehen, wie weit es schon ist. Ich weiß. Aber da musst du durch! Meine Ungeduld hat mir schon mehrmals unschöne Risse oder sogar abgebrochene Stücke im Endergebnis eingebrockt <— hehe, kleines Wortspiel.)
Schritt 7
Nach 30 Stunden Trocknungszeit steche mit der spitzen Nagelschere an einer Stelle im Flaschenhalsbereich ein, die über dem Zementstand liegt und schneide den Flaschenhals schon Mal ab. (Vermutlich hat sich oben Wasser gesammelt, das jetzt abgegossen werden kann.)
Als nächstes schneide die bedruckte Folie an und ziehe sie ab. Zum Schluss schneide die Flasche oben schräg an und ziehe den Kunststoff vorsichtig rundherum in einer Bahn ab – aber nicht komplett. Lasse unten noch einen Rest von der Plastikflasche knapp über dem Boden bleiben. (Der Beton ist nämlich noch feucht und der Boden der Vase könnte beschädigt werden, wenn du sie jetzt schon darauf abstellst.)
Schritt 8
Jetzt kannst du noch den oberen Rand, der meist etwas uneben ist, mit einem Messer glatt abziehen (dieser Schritt ist für Perfektionisten unter uns, d.h. er ist optional).
Lasse die Vase noch einen Tag trocknen, bevor du den Rest der Plastikflasche ablöst und die Vase weiterverarbeitest.
Weiterverarbeitung
Um den dipped Look zu erhalten, klebe die Vase mit Malerkrepp ab, so dass beide Enden des Klebebandes sich treffen und streiche sie mit Farbe an.
Meine Farbe habe ich von Rossmanns Marke ›Ideenwelt‹, die gab’s dort im Mai als 3er Set. Ich bin von dieser Farbe wirklich begeistert. Sie ist für mineralische Untergründe geeignet, ist sehr deckend, lässt sich sehr schön verarbeiten und trocknet schnell. Normalerweise ist kein 2. Anstrich nötig, aber wenn man doch irgendwo eine Stelle vergessen hat, kann man problemlos ein 2. Mal drüber streichen, ohne dass es Farbunterschiede gibt. Wenn sie getrocknet ist, sieht es wirklich aus, als hätte man die Vase mit bunter Kreide angemalt. Und das Beste ist – man kann mit weißer Kreide drauf schreiben!
Leider gab’s die Farbe in einem Aktionsangebot und die Angestellte meinte, dass sie evtl. noch Mal wieder kommt. Also Augen aufhalten.
Ich würde seeehr gerne wissen, welche Variante dir besser gefällt – der Kerzenständer oder die Vase? Ich kann mich nicht entscheiden…
Ach, und teile die Anleitung gerne mit Freunden! Und wenn du informiert werden willst, wenn eine neue DIY Anleitung erscheint, dann trage dich doch rechts in meinen Newsletter ein.
*Affiliate Link