DIY | Altes Holz, neue Beize und fertig ist der neue Nachttisch

Von Frauke Döring

DIY

Da hab ich am Freitag so eine große Klappe gehabt, dass ich diese Woche ein DIY für dich habe und dann wird nix, wie es soll. Splitter hab ich in den Fingern und die blöden Dinger lassen sich natürlich auch nicht rausziehen. Fertig geworden bin ich auch nicht ganz, aber jetzt steht er, der Nachttisch!

Idee & Material

Das neue Bett ist da und die Tische, die jetzt neben dem Bett stehen, sind viel zu niedrig. Also muss da irgendetwas neues her. Blöd nur, dass die Nachttische, die mir gefallen haben, alle zu niedrig sind. Also: selbst ist die Frau! Ich habe noch ein paar der Bretter vom Straßenrand, sogar schon fertig abgeschliffen - perfekt für die Tischplatte. Von den ehemaligen Holzunterständen sind noch verwitterte Latten übrig, daraus schraube ich einen Rahmen für das Untergestell und die Beine säge ich aus schmalen Pfosten zurecht, die noch von der ehemaligen Terrasse auf einen neuen Job warten. Es soll nämlich ein Hocker werden mit extra langen Beinen.

Prototyp

Wie sich das für eine Bloggerin gehört, wird alles erstmal zum Vorher-Foto auf einen Platz geschleppt, bevor auch nur das kleinste bisschen passiert. Den Exzenterschleifer habe ich gar nicht gebraucht, aber dafür die Stichsäge und die Kapp- und Gehrungssäge. Fein alles zugesägt (übrigens bei knapp über Null Grad im gepflasterten Teil des Gartens, wegen der Sägespäne und des nicht vorhandenen Schleifstaubs) und einen Prototyp gebaut. Grande Malheur de Kack! Die Beine viel zu lang und die Platte viel zu kurz. Die erste Bohle in zu kleine Stücke zersägt (natürlich komplett), ich durchgefroren, fast dunkel darußen und der Hocker nicht wirklich eine optische Delikatesse. Aber wie gut, dass ich erstmal einen Prototypen gebaut habe!

Zweiter Anlauf

Ich hab also alles wieder in die Werkstatt geschleppt, aufgeräumt und die arme Missgeburt im Keller geparkt. Die Mutter hat's begutachtet und befunden, dass nur die Proportionen nicht passen. Die Idee also gut, die Umsetzung nicht so gelungen. Sonntags kann ich ja schlecht die Sägen draußen anschmeißen und das Wetter war einfach zu schön, um im Keller zu werkeln. Also habe ich den Tag eingemummelt im Strandkorb verbracht, später das Weihnachtsgedöns aus dem Keller gekramt (die Mutter hat einfach nicht mit der Nörgelei aufgehört), gekocht und schwupps war's Tatortzeit. Montag hatte ich keine Zeit, aber gestern, gestern hab ich nach Feierabend den Prototypen wieder zerlegt, die Säge angeschmissen und noch mal von vorn angefangen. Die Bretter für die Platte größer zugesägt, die Beine ein bisschen gekürzt und so lange den Rahmen für das Untergestell millimeterweise verrückt und mit den Beinen abgestimmt, bis alles gepasst hat.


Das Finale

Jajajaja, alles passt! Ich hab nur noch keine Idee, wie ich die Beine schön befestigen kann. Die Winkel sollen nicht bleiben, die kommen wieder weg. Vielleicht gibt es ja kleinere, die nicht so auffallen. Und abgeschliffen werden müssen die Beine noch, jetzt habe ich dauernd Splitter im Finger, weil das Holz so rau verwittert ist. Und wenn das erledigt ist, dann beize ich alles schön dunkel, damit nicht nur das alte Holz, sondern auch die Farbe ein Kontrast zum Bett ist. Die Flasche mit der Beize, die ich im Keller gefunden habe, hat locker Jahrzehnte auf dem Buckel und ist eingetrocknet. Neue habe ich hier nicht bekommen, die gibt's auch erst wieder im neuen Jahr, sagt der Verkäufer. Jetzt bin ich aber so angefixt, dass ich nicht so lange warten kann und hab hier gefunden, was ich brauche. Leimen geht übrigens nicht, weil die Beine abgeschrägt sind und so dann keine Zwinge hält.



Erst eins, dann zwei ...

Und, wie gefällt dir mein neues Designerteil im Schlafzimmer? Wenn die Beine demnächst auch noch so streichelzart wie die Tischplatte sind, dann darf das gute Stück auch im Schlafzimmer bleiben. Und ein Geschwisterchen für die andere Seite gibt's auch noch.Wenn du eine Idee für die Befestigung der Beine hast, dann gerne her damit!