Divide et impera?

Von Gabaretha
„Wenn ich mir die (reutersgelenkten) Beiträge in meinem Stream anschaue, die sich mit dem Umgang mit Flüchtlingen beschäftigen, erinnere ich mich gern an meinen Geschichtslehrer, der uns erzählte wie subtil das nationalsozialistische Gedankengut 1933 noch vermittelt wurde. Als 'wünschenswert' und 'zu unterstützen' galten damals Ziele und Vorstellungen.80 Jahre später fehlen uns die Eier und wir versuchen aus einer jammernden Opferhaltung heraus die Leute über die Klinge springen zu lassen. Pfui, wir alle sollten uns bei jedem Schmunzeln über einen Flüchtlingswitz in Grund und Boden schämen.Merkt denn hier niemand, was gerade geschieht???“

Diese Worte habe ich gerade im facebook von einem sehr lieben Bekannten gefunden und möchte mich dafür bedanken, dass er damit meine Gedanken in Schwung bringt.
Da der Platz in der Facebook Kommentarfunktion für mich nicht ausreicht, habe ich mich entschlossen lieber hier, auf meinem eigenen Blog, meine Gedanken mit Dir zu teilen:
Aufgerüttelt hat meinen Gedankenfluss der Satz: "Merkt denn hier niemand,, was gerade geschieht???“
Merkt tatsächlich niemand was geschieht.
Oder ist es vielmehr dieser Tag schier unmöglich geworden, die Wahrheit hinter all den vielen Lügen und Euphemismen die Tag für Tag publiziert werden, zu erkennen?
Können wir die Wahrnehmung eines Geschichtslehrers über das nationalsozialistische Gedankengut von 1933 im Jahr 2015 kritiklos als Wahrheit annehmen?
Wenn ich erkennen will was ist (und genau das will ich) muss ich eigene Gedanken zu dem was ich wahrnehme produzieren.
Und genau das tue ich im folgenden Abschnitt .
Ich will versuchen meine Gedanken ohne Rücksicht auf politische Korrektheit und auch ohne eigene Interessen, sortieren.
Was ich derzeit wahrnehme, sind einstürzende Lügengebäude auf allen Ebenen.
Die Systeme knirschen und knacken  unter dem Druck, den die Wirtschaft mit einem Anspruch auf eine bedingungslose Leistungsgesellschaft ausübt.
Dieser Druck schürt große Angst bei vielen Menschen. Die Angst, dass nicht genug für Alle da sein könnte – und der Einzelne dadurch vielleicht zu kurz kommt erhöht den Druck.
Begründet oder grundlos. Dieser Druck lässt sich nicht weg schweigen oder diskutieren -  und zeigt Wirkung.
Daraus ergibt sich meine weitere Wahrnehmung, dass Vieles von dem was täglich geschieht eine Spaltung der Gesellschaft produziert.
Während auf der einen Seite mit rührseligen Geschichten an das Mitgefühl und Hilfsbereitschaft der Bevölkerung appelliert wird, regen sich auf der anderen Seite Stimmen, die Bereitschaft  zu Gewalt und Chaos erkennen lassen.
Was dabei gleichzeitig – und vielleicht sogar gewollt – entsteht, ist Uneinigkeit zwischen Menschen,
Soweit meine Gedanken in Kurzfassung (das Weitere erspare ich Dir ;-)
Jetzt zu der Konsequenz:
Eine gespaltene Gesellschaft ist leicht zu beeinflussten und manipulierbar.
Ebenso, wie das Gehirn, das optimal funktioniert, wenn Du beide Hälften benutzt, ist auch eine einseitige Gesellschaft nicht repräsentativ.
Daher ist die größte Gefahr für den Frieden im täglichen Leben eine Spaltung, die sich bereits in der Gesellschaft andeutet und auch aus dem Beitrag meines lieben Facebook-Freundes für mich wahrnehmbar wird.
Für mich ist neben der Wahrheit auch Freiheit ein wichtiger Wert, für den ich eintreten und  Position beziehen möchte..
Daher kann und will ich niemandem den Mund verbieten und unangenehme Beiträge (bei facebook oder anderswo) kritisieren oder gar löschen.
Ich will lieber sehen, hören und verstehen, was den Menschen dazu treibt, solche „Blüten“ wie Gewalt oder Chaos zu verherrlichen.
Ich akzeptiere jede Meinung, solange sie sich friedlich zeigt.
Ich möchte mich weder zu einer, noch zu einer anderen Seite neigen und  vertraue, dass meine Mitmenschen – ebenso wie ich – genug Zeit und Kraft investieren, täglich zu hinterfragen, was sie für sich als gut und richtig akzeptieren.
Ich wünsche mir eine Gesellschaft, wo jeder die Verantwortung dafür übernimmt, was er selber tut. Und das was der Andere tut darf oder muss er selbst verantworten.
Können wir das schaffen?
Gute Politik könnte uns unterstützen.
Ich wünsche Dir einen friedvollen und freien Tag.
Besser und besser!