Gewissermaßen befinden wir uns auf dem Gegenpol der Propaganda aus der Nazizeit:
- war jedes Statement, und erst recht jede Handlung, für einen "Diversen" mutig. Denn derjenige riskierte die eigene Verfolgung durch die Regierung.
- war jedes Statement gegen einen "Diversen" entweder ehrlich oder konformistisch.
- konnte sich ein "Diverser" auf Leute, die öffentlich zu ihm hielten, verlassen.
Im internationalen Sozialismus, also heute:
- ist jedes Statement für einen "Diversen" entweder ehrlich oder konformistisch.
- ist jedes Statement gegen einen "Diversen" ehrlich.
- kann sich ein "Diverser" auf Leute, die öffentlich zu ihm halten, nicht mehr verlassen.
Was wie ein Logikspiel für Intellektuelle klingt, hat erheblich Auswirkungen auf das Privatleben jedes Einwanderers. Zwar erlebt er im öffentlichen Raum, z. B. in seinem Beruf, viel Zuspruch. Doch kann er sich bei keinem sicher sein, ob es ernst gemeint ist, oder nur konformistisch der Propaganda folgt.
In der noch andauernden Zeit vor dem Bürgerkrieg ist das noch nicht kritisch und erzeugt es höchstens ein allmählich wachsendes Unwohlsein. So wie es bisher nur Prominente und Reiche kannten, wenn Fremde ihre Nähe suchten: Meint der es ernst oder will der etwas von mir?
Aber wenn das gesellschaftliche Klima einmal umkippen sollte, werden die Einwanderer schnell zum Opfer von Verrätern werden. Denn Konformisten neigen in schlechten Zeiten jedem Wetterwechsel zu folgen. Es fängt mit leisen Statements an (z. B. : "Sie sind jetzt nunmal hier."). Die ersten Gutmenschen wandern schon Richtung Mitte und richten ihre Rhetorik in Richtung Unwiderlegbarkeit neu aus. Der Grund dafür ist das kommende Ende der Merkel-Ära. Niemand weiß, in welche Richtung "AKK" gehen wird. Und ob die AfD nicht ein Machtfaktor im Bundesrat werden wird.
Wir sollten die Zeit jetzt nutzen, die früheren Aussagen der Gutmenschen zu googeln und zu archivieren. Z. B. von der stlv. ZEIT Chefredakteurin Sabine Rückert ("Freunde gesucht - Die Flüchtlinge sind ein Glück", 06.08.2015, Link).