Giordano-Bruno-Stiftung lädt Behindertenaktivisten zu gemeinsamer Veranstaltung ein
Nachdem die Verleihung des Ethik-Preises der Giordano-Bruno-Stiftung in den Räumen der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt stattfinden konnte, hat der Stiftungsvorstand die Rücktrittsforderung gegenüber dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung zurückgezogen. Statt rechtliche Schritte gegen den CDU-Politiker Hubert Hüppe einzuleiten, schlägt die gbs eine gemeinsame Diskussionsveranstaltung mit Hüppe und anderen Behindertenaktivisten vor, die dazu beitragen soll, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.
Dies geht aus einem Schreiben hervor, das die Stiftung am heutigen Donnerstag an die Behindertenaktivistin Ursula Lehmann faxte. Lehmann hatte in einem Brief, der unter anderem auf kobinet-nachrichten.de veröffentlicht wurde, gegen die Verleihung des Ethikpreises an Peter Singer protestiert. In dem ausführlichen Antwortschreiben der gbs ging der Stiftungsvorstand noch einmal auf Quellen möglicher Missverständnisse ein. So sei es ein anerkanntes Verfahren der Analytischen Philosophie, Sachverhalte zunächst einmal infrage zu stellen, um sie philosophisch begründen zu können. Dies gelte für die Frage nach der „Wahrheit“ ebenso wie für die Frage nach den „Lebensrechten“. Das bloße Infragestellen von Sachverhalten sei daher nicht kritikwürdig, problematisch könnten allenfalls die Schlüsse sein, zu denen ein Autor letztlich gelangt. Singer jedenfalls habe niemals „gegen Behinderte gehetzt“ – auch wenn manche Passagen in seinen Texten so erscheinen mögen, wenn man sie aus dem argumentativen Zusammenhang herauslöse.[...]
Einsortiert unter:ohne