Diskussionen im Web – funktioniert das?

Von Ladysaphira

Nachdem ich letzte Woche bei Thema Blogger und Sport gekniffen habe (wer mich kennt, der weiß warum*gg*) will ich diese Woche aber wieder meinen Senf dazugegebn :-) Angeregt durch sie Sexismus-Debatte und den Hashtag #aufschrei mit nicht mehr zählbaren Tweets fragt der Webmasterfriday ob Social Media nur für oberflächliche Unterhaltung und kurze Gimmicks geeignet ist.

Twitter und ich

Mein Verhältnis zu Twitter ist nicht gespalten – es ist quasi gar nicht vorhanden :-) Ich lasse mich nicht gern auf eine bestimmte Anzahl an Zeichen beschränken und ich glaube auch nicht, dass ich meine Meinung in 140 Zeichen packen kann. Meinen Twitter-Account nutze ich so gut wie nie und ich demzufolge logge ich mich da vielleicht alle drei Monate mal ein. Wirklich größere Diskussionen kann man gar nicht verfolgen weil z.B. ein @Karl-Heinz voraussetzen würde, dass ich weiß, was Karl-Heinz denn von sich gegeben hat – 120 Tweets vor der entsprechenden Antwort. Dazwischen haben sich dann vielleicht 10 Leute tatsächlich zum ursprünglichen Thema geäußert und der Rest postet irgendwelche Bildchen, Smilies oder so lebenswichtige Dinge wie “Bin mal grad zum Klo” – tut mir leid, das ist keine Diskussion, das ist Schwachsinn.

Facebook und Google+

Bei Facebook oder Google+ ist das sicherlich schon etwas übersichtlicher und kurze Diskussionen lassen sich dort komfortabel führen, aber auch das hält sich im Rahmen. Im Normalfall endet auch da jede Diskussion entweder mit Stress und Zoff oder sie schläft schlicht ein, weil es mittlerweile schon zig andere, neuere Meldungen gibt. Aber immerhin kann man hier innerhalb von Gruppen mit ähnlichen Interessen zumindest einen Meinungsaustausch starten und per Moderation dafür sorgen, dass die Teilnehmer sich dann tatsächlich auch an gewisse Spielregeln innerhalb so einer Diskussionsrunde halten.

Blogs und Foren

Blogs und Foren bieten innerhalb des Webs noch die beste Plattform für eine Diskussion – die Meinungen stehen alle unter dem entsprechenden Bericht, man kann dafür sorgen, dass sie tatsächlich einigermaßen themenbezogen sind und sich die Beteiligten an die ganz normalen Spielregeln einer Diskussion halten. Allerdings muss man als Blog – oder Forenbetreiber dann schon wieder aufpassen wer was sagt – sonst freuen sich auch da schon wieder die Abmahnanwälte :-)

Was bleibt am Ende?

Am Ende bleibt die Frage – will ich wirklich online diskutieren? Sicherlich nicht über alles und jeden – eine wirklich gute, ergebnisorientierte Diskussion ist im öffentlichen Social Web kaum zu bewerkstelligen, aber es gibt sicherlich eine Menge Dinge, die man online klären kann, über die man sich gut austauschen kann und man kann  Erfahrungen teilen und von den Erfahrungen anderer profitieren. Wenn ich aber etwas klären möchte was mir wirklich wichtig ist, dann möchte ich meinen Gesprächspartnern tatsächlich in die Augen sehen können und vor allem möchte ich sie auch wirklich kennen – das ist in der Anonymität des WWW so kaum möglich.