Was war noch einmal Diskriminierung? Ein großes Wort, aber was steckt dahinter? Man hat immer das Gefühl, wenn man dieses Wort hört, der Eine unterdrückt den Anderen. Und vielleicht geht es mir nur so, aber ich unterstelle diesem Wort die geballte Absicht. Da gibt es aber noch „diskriminierend“ und das ist noch viel perfider, wenn nicht sogar perverser. Denn diskriminierende Handlungen, diskriminierende Verfahren, diskriminierende Gegebenheiten kommen oft durch die Hintertür, wenn man sie am wenigsten erwartet und noch weniger mit ihnen rechnet. Diskriminierend ist es, wenn, und das macht es viel schlimmer als die Diskriminierung, wenn es für den Einen einen Nachteil bedeutet und für den Diskriminierenden keinen Vorteil, noch nicht einmal den, seine Überheblichkeit auszukosten.
Falls das jetzt alles zu theoretisch ist, auch wenn es deshalb nicht weniger wahr ist, hier eine weitere Demonstration, dass ich aufgrund meiner Behinderung niemals, aber auch wirklich niemals, gleichgestellt sein werde. Schlimmer noch, es wird mir unnötig schwer gemacht. Ich will fliegen und es ist jetzt nicht das erste Mal, dass ich etwas zu beanstanden habe wie schon mal über den Dortmunder Flughafen. Ich weiß, aber es ist genauso berechtigt wie beim letzten Mal auch. Jetzt sind die billigeren Fluggesellschaften wohl dafür bekannt, dass sie Kosten unnötig wieder einholen, die man beim Flugticket gespart hatte. Mal sehen wann eingeführt wird, dass für den Sicherheitsgurt extra bezahlt wird und ich würde gerne die Kalkulation für den Fall, falls man die Sauerstoffmasken benötigt, sehen. Vielleicht bin ich selber Schuld, weil ich nicht mit der Lufthansa fliege, vielleicht hätte ich dann gar kein Problem. Aber nein, ich muss ja mit Wizz Air Hungary fliegen. Na ja, wer weiß, ob ich wirklich ein Problem mit der Lufthansa hätte, ob wir überhaupt abheben würden.
Vielleicht tue ich ja der Wizz Air Hungary unrecht, weil das jetzt alle Fluggesellschaften eingeführt haben, das kommt davon wenn man nur eine Strecke kennt. Dortmunder Flughafen – Danziger Flughafen und wieder zurück. Jetzt haben die sich überlegt, zumindest war es heute beim Online Check-In bei Wizz Air Hungary so, dass es eine wichtige Information für mobilitätseingeschränkte Passagiere gab. Die weisen jetzt seit neuestem bei jeder Buchung Plätze zu und weil ich meinen Flug gebucht habe, bevor das eingeführt wurde, weiß ich nicht wie es sonst gelaufen wäre. Aber Tatsache ist jetzt habe ich die große Ehre mit dem Call Center zu telefonieren. Da sind sie, die Kosten, die ich soeben erwähnte. Wo man schon von Wucher sprechen kann 1,99€ aus dem deutschen Festnetz und 2,99€ aus dem Mobilfunknetz, weil, versteht sich von selbst, 0900-Nummer. Und meine Telefonanbieter lassen die Wahl solcher Nummern nicht zu, was in einem Haushalt mit einem, damals noch Kleinkind nicht allzu doof ist.
Das wäre alles kein Problem, wenn es eine Möglichkeit geben würde, das Ganze Online durchzuführen. Jetzt kenne ich die Bilanz nicht, wer weiß vielleicht sind sie auf meine 1,99€ angewiesen. Unverschämt ist aber, dass ich solange wie ich nicht mit dem Call Center telefoniert habe, nicht einchecken kann, im Gegensatz wohl zu allen anderen. Warum ich die nicht per Email kontaktiere? Nun ja, auf der Internetseite ist vermerkt, dass so eine Bearbeitung einer Email auch schon mal bis zu 30 Tage dauern kann und ich möchte nächste Woche fliegen. Als ich dann endlich einen Weg gefunden habe sie anzurufen, geht bei dem Call Center auch keiner ran. Vielleicht liegt es daran, dass es Samstag ist. Wäre leichter einzuschätzen, wenn es wiederum einen Vermerk hierzu auf der Internetseite gebe oder ein Bandansage. Aber Fehlanzeige.
Mal sehen, welche Steine mir noch in den Weg gelegt werden. Als ob das nicht genug wäre, dass man mit einem Rollstuhl 2 Stunden vor Abflug da sein muss. Besonders schön, wenn der Flug morgens ist, letztes Mal bin ich um 02:00 Uhr aufgestanden. Dabei dachte ich, ich hätte noch einen gut bei denen, weil die schon mal meinen Rollstuhl in Dortmund vergessen haben und ich alleine nach Danzig abgehoben bin. Oder ist das einer dieser Momente, wo man noch das Positive sehen muss? Rollstuhl stehen zu lassen ist immer noch besser als den Sohnemann. Und was sind eure Erfahrungen mit Fluggesellschaften?
(Foto: Dieter Schütz / pixelio.de)