Disconnect

4. Juni 2014  |   Verfasst von Chris

Disconnect Kritik Review FilmkritikAb 5. Juni wird ein Drama in den deutschen DVD/Blu-ray-Regalen stehen, das ich nur jedem Filmfan wirklich ans Herz legen kann. Die Rede ist vom Film Disconnect von Regisseur Henry Alex Rubin. Man kann es kaum glauben, dass es sich hier um das Spielfilmdebüt von ihm handelt, so gut ist das Werk geworden. Im Kino war Disconnect,  zumindest hierzulande, kein sonderlicher Erfolg und das obwohl mit dem ansonsten eher für Komödien bekannten Jason Bateman doch ein Hochkaräter aus Hollywood mit an Bord war. Gereicht hat das aber leider nicht, um die Massen ins Kino zu ziehen, ich denke dafür war aber auch das Thema etwas zu schwierig und sowieso nicht für das Mainstreampublikum gedacht. Erfolg hin oder her, ich bin mir sicher, dass das ein Film sein könnte, der sich herumspricht und dann vielleicht doch noch durch den Verleih bzw. Verkauf fürs Heimkino auch finanziell ins Schwarze trifft. Verdient hätte er es allemal, warum verrate ich im Fazit.

Inhalt:

Dass das Internet ein Segen, aber eben auch ein Fluch sein kann, wissen wir jetzt schon länger. Für die Familien beziehungsweise Charaktere im Film (unter anderem gespielt von Jason Bateman, Max Thieriot, Hope Davis, Frank Grillo, Paula Patton und viele mehr) trifft das verstärkt zu. Warum möchte ich gar nicht verraten, um euch nicht den Film durch verratene Szenen zu versauen, aber ziemlich sicher wird der ein oder andere Dauerfacebook-Nutzer oder Internetfreak die Sache danach etwas kritischer betrachten.

Fazit:

Es gibt einfach Filme, die es schaffen, einen zu überraschen. Positiv wie negativ natürlich und bei Disconnect war es glücklicherweise die schönere Variante. Ich hatte vor der DVD-Sichtung noch nichts über den Film gelesen gehabt und mir auch bewusst mal wieder den Trailer nicht angesehen und das war sicherlich keine schlechte Entscheidung. Zwar wird in diesem jetzt nicht sehr viel verraten, aber ich fand es hier schön, gar nicht zu wissen, was auf mich zukommt.

Ähnlich wie bei L.A. Crash werden bei Disconnect die Geschichten mehrerer Personen/Familien erzählt, die dann im Laufe des Films mehr oder weniger miteinander zu tun haben. Das ist jetzt natürlich nichts Neues in der Filmwelt, aber es ist schon beeindruckend, wie es Regisseur Henry Alex Rubin geschafft hat, mich von der ersten Szene an mitzureissen und mich bis zum packenden Finale zu fesseln. Schnell sind einem die Personen vertraut und es gab jetzt keinen Erzähstrang, den ich weniger interessant fand, als den anderen. Nur so viel, es geht um die Beziehung der Menschen untereinander und wie das Worl Wide Web diese beeinflussen und verändern kann. Und damit sind bei diesem Film eher mal die Gefahren und negativen Aspekte gemeint. Das alles wird jedoch zu keiner Zeit langweilig oder gar mit erhobenem Zeigefinger rübergebracht. Im Gegenteil sogar. Was mir auch sehr gut gfallen hat, ist das hier nicht das übliche Gut/Böse-Schema ausgepackt wird. Hier hat jeder wie im wahren Leben sein Päkchen mit sich herum zu tragen und muss sich fragen, was er selbst hätte anders machen können. Ebenfalls klasse fand ich, dass das Ganze zwar auf einen dramatischen und packenden Schluss hinausläuft, dieser aber nicht völlig abgedreht und klischeehaft ausfällt.

Wie schon in der Inhaltsangabe geschrieben, wollte ich euch jetzt auch in der Kritik gar nicht großartig erzählen, um was es bei den verschiedenen Episoden genau geht, aber gesagt muss noch sein, dass neben dem Regisseur und der mitreissenden Handlung, auch die Schauspieler einen super Job gemacht haben. Ausser Jason Bateman kannte ich eigentlich niemanden beim Namen, hatte die Meisten aber schon in anderen Filmen gesehen. So zum Beispiel Max Thieriot (The House at the End of the Street) oder auch Jonah Bobo, der mir in Crazy Stupid Love sehr gut gefallen hatte. Hervorheben möchte ich jedoch keinen oder keine, den wie gesagt, sie sind hier alle großartig und man merkt, dass alle mit Begeisterung am Werk waren.

So, nach den vielen lobenden Worten gibt es jetzt das Schlussfazit. Wer einen intelligenten, packenden und schauspielerisch hochkarätigen Film sehen möchte, sollte sich Disconnect auf keinen Fall entgehen lassen!


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