Das kleine Heftchen erregt gerade durch dieses sehr handliche Format Interesse. Erschienen bei silbende_kunst, ist es nach Sirenen der zweite lyrische Band eigener Verse, den Hansen veröffentlicht. Siebenundzwanzig Gedichte, die in Zwei Teilen präsentiert werden, enthält das Buch. Der erste Teil, mit dem Buchtitel überschrieben, besteht aus freien Versen und Strophen. Die folgenden Strophen sind dagegen gleichmäßig in ihren Versmaßen.
Mit zwei schönen Vergleichen, die vielleicht lieber Bilder sein wollen, beginnt Hansen. Die folgenden Gedichte enthalten viele stimmige Spiele mit mehrdeutigen Perspektiven, die den Leser schließlich zwischen die Objekte führt. Manchmal fühlt man sich hier zwischen den Versen verlassen, dann wieder an die (unge-) oder (er-) sehnen Orte, geführt, wie auf Spaziergängen durch unbekannte Wälder, den Weg sich leiten, und doch die Richtung nie aus den Augen lassend.
Hansen lotet mit seinen Gedichten tatsächlich Räume aus. Der Autor bewegt sich aus dem Zwischen von vielen Klammern, deren erläuternde, hinzusetzende Funktion hier in (beinahe) elliptischer Art gebraucht wird, über mythische Figuren und Naturbetrachtungen, zu lokal kolorierten Titeln norddeutscher Orte. Die beinahe pflichtgemäßen Enjambements über einzelne Wörter, schon im Titel zu sehen, (sic!) lassen nur ein Vorwärts als (gedankliche) Bewegung zu. Manchmal zwischen zwei schlafen, dem der Buchtitel entlehnt ist, führt dies wohl am besten thematisch wie bildlich aus.
Das lesende Auge wird jedoch bald (zu) häufig abgeschüttelt vom Auf und Ab der ungewöhnlichen Satzstrukturen, die „...lassen bei jedem / ersten Sehen die Augen / sich weiten...“ (Astern). Beim zweiten Sehen passiert dies dann mit einem verständnisvolleren Ausdruck.
Ich habe jemanden sagen hören, was Wissenschaftler sich nicht wirklich zu sagen trauten, aber unbedingt wollen, würden sie in die Fußnoten schreiben. Bei Hansen scheinen Klammern die Fußnoten ersetzt zu haben. Mich hat er damit überzeugt. (vielleicht zu bemerken)