Dioxin-Skandal: schon winzige Mengen können tödlich sein!

Dioxin-Skandal: schon winzige Mengen können tödlich sein!Dioxine sind chemisch ähnlich aufgebaute Verbindungen, die unterschiedlich giftig sind. Bereits geringe Konzentrationen können gefährlich sein. Als Langzeitwirkungen wurden etwa Störungen des Immunsystems, schwere Erkrankungen der Haut, der Atemwege, der Schilddrüse und des Verdauungstrakts festgestellt. In Tierversuchen wurden krebserregende Wirkungen nachgewiesen.

Der bekannteste Vertreter der Gruppe ist TCDD. Im Tierversuch war er schon in einer Konzentration von einem Millionstel Gramm pro Kilogramm Körpergewicht tödlich. TCDD ist auch unter dem Namen Seveso-Gift bekannt. Hintergrund ist ein Chemieunfall nördlich von Mailand im Juli 1976. Damals erkrankten 200 Menschen an schwerer Chlorakne. Untersuchungen dokumentierten in der Region außerdem einen Anstieg von verschiedenen Krebsarten.

Unerwünschtes Nebenprodukt

Dioxin entsteht unerwünscht – etwa bei Verbrennungsprozessen mit Chlor und organischem Kohlenstoff. Nach Angaben des Umweltbundesamtes wird das Gift bei Temperaturen über 300 Grad gebildet und bei über 900 Grad wieder zerstört. Auch bei chemischen Produktionsverfahren mit Chlor kann Dioxin entstehen, außerdem bei Waldbränden oder Vulkanausbrüchen.

Nicht jede der rund 200 Arten von Dioxin und chemisch verwandter Stoffe wird wie das Seveso-Gift als krebserregend eingestuft (was nicht heisst, daß sie es nicht sind; Anm.). Alle Dioxine reichern sich jedoch im Körperfett an und bauen sich nur äußerst langsam ab. 90 bis 95 Prozent der Belastung kommt über die Nahrung in den Körper – vor allem durch den Verzehr von Fleisch und Milchprodukten. (Quelle: tagesschau.de)

Dioxin in Tierfutter: Durch Erdöl verunreinigt?

Experten sind die aktuellen Dioxin-Funde in Tierfutter zur Zeit noch ein Rätsel. In dem Tierfutter sind Fettsäuren enthalten, die laut des Futtermittelherstellers Harles & Jentzsch (Uetersen/Schleswig-Holstein) aus einer Anlage für Biodiesel der Petrotec AG in Emden (Niedersachsen) stammen sollen. Petrotec gab bisher keine Stellungnahme ab. Bei der Biodiesel-Produktion fallen Pflanzenreste an, die sich als Futter eignen. (Anm.: dem Auto das Beste, der Schöpfung die Reste!)

Wissenschaftlern zufolge entsteht Dioxin in der Regel nicht bei der Herstellung des Pflanzen-Kraftstoffs. «Wie da Dioxin hineinkommt, ist mir unerklärlich», erklärte der Bioenergie-Fachmann der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, Dietmar Kemnitz.

Bei der normalen Gewinnung von Biodiesel würden die für die Entstehung von Dioxin notwendigen Temperaturen gar nicht erreicht. Auch das Element Chlor, das bei der Dioxin-Entstehung eine Rolle spiele, habe nichts mit dem Biodiesel-Prozess zu tun. (Quelle: AZ)


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