Dinner Dienstag: Dostoevsky

Von Lillyljubov @lillyljubov

Köln ist nicht nur bunt und multikulti, wenn man auf der Straße oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist. Auch das kulinarische Angebot der Stadt hält viele verschiedene Nationalitäten bereit – und das oft stilecht. Mitten in der Stadt am Barbarossaplatz kann man zum Beispiel typisch russisch essen gehen, was ich – schon wegen der Blini – unbedingt mal ausprobieren wollte. Nachdem meine beste Freundin und ich den Termin dreimal verschieben mussten, hat es im Februar endlich geklappt und wir haben uns auf ein ausgedehntes Abendessen im Dostoevsky getroffen.

Da saßen wir also und waren irgendwie ernüchtert. Wir hatten – auch aufgrund der vielen positiven Kritiken – etwas Pompöses erwartet, groß, erschlagend, völlig überladen mit Tand und Nippes und Kitsch. Irgendwie so, wie man sich ein russisches Restaurant eben vorstellt. Aber so mitten in Köln ist dafür vielleicht kein Platz? Denn kaum waren wir drin im Dostoevsky, fühlten wir uns eher wie in einer Kölschen Kneipe. Nur die opulente Tapete entführte optisch Richtung Osten.

Dafür war das Essen aber wirklich sehr lecker und da ist das Lob, das von unzähligen Internetportalen widerhallt, wirklich angebracht. Klassisches Beouf Stroganoff und gefüllte Forelle – puristisch angerichtet auf eckigen Tellern mit kleinen Beilagen.

Die Portionen sind trotzdem nicht klein und überzeugen geschmacklich sehr. Leider enthielt meine Forelle entgegen der Ankündigung in der Speisekarte doch recht viele Gräten, was mich zum sehr vorsichtigen Essen gezwungen hat. Das war etwas schade, da ich mich ja bei meiner Entscheidung für dieses Essen auch von dem Grätenlos-Versprechen hatte leiten lassen.

Insgesamt ist das Speisenangebot durchaus vielfältig. Alle gängigen Fleisch- und einige Fischsorten sind darin zu finden. Viele Gerichte sind Varianten  der bekannten Teigmahlzeiten: herzhafte Blini oder Wareniki. Auch die Suppenauswahl ist groß und einige jüdische Gerichte gibt es ebenfalls.

Die Dessertkarte bietet ebenfalls in erster Linie Blinis, diesmal als süße Pfannkuchen, und definitiv eine Sünde wert.

Mit Hauptspeise und Dessert, Wasser und Kaffee zahlt man etwa 24 Euro, was für Innenstadt und traditionelle Küche absolut in Ordnung ist. Einen Besuch ist das Dostoevsky wert, auch wenn ich mehr erwartet hatte.

Dostoevsky | Barbarossaplatz 3 | 50674 Köln | Website 


Einsortiert unter:Food, Restaurant-Check Tagged: blini, dostoevsky, Essen, fleisch, forelle, Köln, pfannkuchen, restaurant, russisch