Digitalisierung und Bildung – gamescom congress 2018

Der Traum aller Nerds scheint in einigen Schulen schon nahende Realität. Tabletts im Klassenzimmer und Programmieren auf dem Stundenplan. Wie modern sind unsere Schulen wirklich? Was kann getan werden, um die Digitalisierung in den Schulen und in anderen Bildungseinrichtungen voranzutreiben? Ich habe mich am Messe Mittwoch in einige Vorträge und Diskussionen zum Thema Digitalisierung und Bildung reingesetzt und für euch das Wichtigste zusammengefasst.

Game inspired learning

Viele Lehrer klagen über die heutige Generation. Ständig nur am Handy, gehen gar nicht mehr raus und so viel Gewalt in den Spielen. Man möchte meinen, da wären extra für die Schule und für das Lernen konzipierte Spiele genau das Richtige. Doch auch hier meistens Fehlanzeige. Die Technik ist veraltet oder der Aufwand und die nötige Vorbereitung zu hoch. Wie soll man auch 22 Kindern ein Spiel an einem Computer erklären, der schon fürs Hochfahren die ganze Unterrichtsstunde benötigt. Doch das muss nicht das Ende der Digitalisieung sein. Herr Prof. Dr. Christoph Klimmt erklärte in seinem Vortrag, welche Alternative es gibt. Somit kommen wir zum Thema „game inspired learning“. Dies unterscheidet sich zum „game based learning“ in so fern, dass man keine eigenen Spiele benötigt. Die Kinder bringen die Themen einfach selbst mit. Spielt jemand Assassin’s Creed? Dann lasst uns doch mal über das alte Ägypten sprechen. Wer kennt noch das Spiel Snake? Lasst es uns doch einmal in real Nachspielen. Dafür wird das Klassenzimmer zum Hindernisparcour und ein Kind mit Augenbinde zur Schlange. Es gibt tausende Möglichkeiten, wie die aktuellen und mediengebundenen Interessen der Kinder ganz einfach in

Digitalisierung und Bildung – gamescom congress 2018

Schulklasse heute von oben

" data-orig-size="1024,685" sizes="(max-width: 440px) 100vw, 440px" aperture="aperture" />Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.polizeieinsatz-wegen-fuenf-euro-leibesvisitationen-bei-ganzer-schulklasse.a6b3611b-59ca-4486-89b3-747c2768c7e2.html

den Schulalltag eingebaut werden können. Nicht nur den Kindern wird es Freude bereiten, sondern der Lehrer spart sich in der Regel lange Vorbereitungen. Die Kinder bringen Handys, Tabletts oder Nintendo DS einfach selbst mit. Und das Beste ist, dass die Lehrkraft damit Einfluss auf das Spielverhalten der Kinder nehmen kann. Wie verhalte ich mich im Netz, was Spiele ich und warum, was darf ich überhaupt spielen und was kann ich daraus lernen? Alles Fragen, die durch „game inspired learning“ beantwortet werden können. Was man dafür braucht? Das nötige Interesse an den Hobbys der neuen Generation.

Serena Supergreen

Noch völlig begeistert von allen Ideen des letztens Vortrages (wie wäre es zum Beispiel mal mit SingStar im Musikunterricht), ging es auch schon in die nächste Runde. Diesmal etwas über mögliche Digitalisierung in weiterführenden Schulen. Eins der wichtigsten Themen, welches schon die kleinsten beschäftigt: Welchen Beruf werde ich später ausüben? Leider bleibt in der Schule meist nur wenig Zeit für praktische Erfahrungen in Betrieben, Einrichtungen oder Firmen. Warum also nicht den natürlichen Spieltrieb des Kindes nutzen und unterschiedliche Berufe und deren Aufgabenfelder digitalisieren? Genau das haben sich einige Entwickler und Schüler gedacht und in die Tat umgesetzt. So entstand das Point and Click adventure „Serena Supergreen“. Die Geschichte handelt von einem Mädchen, welches die Urlaubskasse für die Ferien ein wenig aufbessern will. Eine Situation die den meisten Jugendlichen bekannt sein dürfte. Spielerisch werden hier technische Aufgaben eingeführt. Vom Lötkolben bis zum 3D Drucker muss so einiges repariert und ausprobiert werden. Als der Urlaub dann endlich zum greifen nah ist, stranden die Mädchen allerdings auf der falschen Insel. Hier muss nun das erlernte Wissen angewandt werden, um eine Windkraftanlage zu reparieren, damit sie die Insel wieder verlassen können. Dazu gehören zum Beispiel das Abseilen von einer Windkraftanlage, das Entschlüsseln von Schaltplänen und das Reparieren von technischem Gerät. Gerade Kinder, die wenig mit technischen Berufen zu tun haben, erhalten hier ganz einfach und schnell unterschiedliche Einblicke in diese Berufszweige. Und dieses Spiel ist komplett kostenlos im App Store und Play Store zu finden. Wünschen sich die Lehrer zusätzliche Informationen und Unterstützung, stehen auf der Internetseite eine komplette Unterrichtseinheit zur Beruforientierung, fachspezifische Arbeitsblätter und technische Hintergrundinformationen. Wenn ihr gerne mehr über dieses Spiel erfahren wollt, dann schaut doch direkt mal auf der Homepage vorbei.

Digitalisierung und Bildung – gamescom congress 2018Quelle:https://www.youtube.com/watch?v=6T3Fp0w86ps

Digitales Klassenzimmer

Es gibt durchaus auch einige Lehrer, die nicht voDigitalisierung und Bildung – gamescom congress 2018r Neuerungen zurückschrecken. Ein gutes Beispeil hierfür ist der Düsseldorfer Gymnasiallehrer Tobias Hübner. Er präsentierte Möglichkeiten, Digitalisierung ganz einfach im Klassenzimmer zu betreiben.  Denn Kinder sollen verstehen, wie Computer und Handys überhaupt funktionieren und was man damit noch alles anstellen kann. So wurde zum Beispiel die „Quest to learn school“ in New York genannt. Diese Schule ist spezialisiert auf „game based learning“. Sie verwendet Spiele, um Lerninhalte zu vermitteln. Schüler und Schülerinnen der 9. Klasse leiten zum Beispiel ein digitales Labor, in dem sie Dinosaurier züchten. So lernen sie etwas über Genetik, Biologie und Ökologie. Im Gegensatz zu Klassenarbeiten, behaften  Computerspiele Fehler in der Regel positiv. Wir spielen immer weiter, wir haben Spaß daran, wir versuchen es weiter, obwohl wir schon gefühlt 1000 Mal gestorben sind, wir werden für jedes Ziel belohnt. Ein Levelsystem anstatt Noten kann weitere Vorteile bringen. Wenn etwas gut gemacht wurde, bekommen die Schüler Punkte und steigen bei einer bestimmten Punktzahl ein Level auf. So lernt es sich doch fast wie von allein. Und wie zeigt man den Kindern, wie diese ganze Technik funktioniert?. In England hat zum Beispiel vor kurzem die BBC allen 11 Jährigen Schülern und Schülerinnen einen Raspberry Pi geschenkt. Zum Preis von 20 bis 40 Euro (je nach Modell) erhält man einen voll funktionsfähigen Computer, dem (neben einer SD-Karte und Stromversorgung) lediglich Maus, Tastatur und Monitor fehlen. All diese Vorteile können durch digitale Bildung gewonnen werden. Jetzt fehlen nur noch Lehrer, die sich weiterbilden möchten, die sich für ihre Schüler und deren Interessen einsetzen und die ein oder andere Finanzspritze vom Staat, Elternbeiräten oder großen Unternehmen.

Wie digital sollte Schule sein/werden? Wie wichtig ist die Rolle des Lehrers bei der Medienerziehung der Kinder?  Wart ihr zufrieden mit eurem Medienunterricht? Schreibt uns in den Kommentaren, was eure Meinung zu diesem Thema ist.

Mehr Highlights von der diesjährigen gamescom findet ihr hier: Unsere Highlights der gamescom 2018!


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