Digitalfototest

Von Susanb
 Jana von Janasworld hat vor einiger Zeit ein Digitalfototest initiiert. Sie hatte ein paar Juroren gesucht und da ich für solche Sachen immer offen bin, habe ich mitgemacht. Ich war auch sehr neugierig, was bei einem solchen Test herauskommt. Zunächst einmal aber an dieser Stelle ein ganz großes Lob an Jana, die sich unwahrscheinlich viel Mühe gemacht hat und wirklich jede Menge Zeit in das Projekt hineingesteckt hat und die es auch jede Menge Nerven gekostet hat, die widerspenstige Meute an Juroren unter einen Hut zu bekommen!
Worum ging es?Nun, getestet werden sollten Digitalfotoabzüge. Jana hatte sich darüber gewundert, daß es so wenige Tests im Netz gab, auch darüber, daß diese nicht sehr breitgestreut sind. Also hatte sie die Idee, selber einen Test zu veranstalten und hat einige Anbieter angeschrieben. Mitgemacht haben am Ende ganze 25 Firmen. Getestet wurden Abzüge im Format 30x45, jeweils eins in Farbe und SW.
Die Vorarbeit...wurde größtenteils von Jana geleistet. Sie hat sämtliche Anbieter angesprochen, angeschrieben und das Ganze mit ein klein wenig Hilfe von anderen Seiten organisiert. Irgendwann haben dann alle zugesagt, die mitmachen wollten und letzte Woche kamen die Bilder bei mir an.
Die BilderEin dicker Packen war es mit einer ganzen Menge Bilder, die auf den ersten Blick erst einmal fantastisch aussahen. Da das große Format nicht auf unseren Tisch paßte, habe ich alle nebeneinander auf dem Boden ausgebreitet und erst dann fielen die doch recht großen Unterschiede in der Verarbeitung auf.
Es zeigte sich, daß trotz des ersten guten Eindrucks die Druckqualität extrem unterschiedlich war. Sowohl bei den farbigen als auch bei den schwarz-weißen Bildern. Im direkten Vergleich nebeneinander fällt es erst richtig auf, wie viele Schwächen viele der Bilder hatten. So richtig zufrieden war ich, um ehrlich zu sein, mit keinem der Anbieter.
Das Ergebnis für die Farbfotos 
Es zeigte sich, daß Janas Stiftfoto, über das einige gemeckert hatten, ideal war, um die Feinheit der Farbabstufung beim Druck zu beurteilen. Es ist nämlich ein schwieriges Bild, weil man hier Farbfehler sofort erkennen kann. Gerade im grün-blauen Bereich war es bei einigen Anbietern so, daß die Farben vollkommen vermatscht waren und ineinander gelaufen sind. Eine klare Abstufung war nicht mehr zu erkennen. Bei einigen war der Druck grob, unsauber und sogar pixelig. Farbstiche konnte ich leider nicht beurteilen, weil ich keinen kalibrierten Monitor habe.

Klick aufs Bild macht groß, dann sieht man es besser. Oben offensichtlich so, wie man es nicht haben will, unten sieht man ein deutlich besseres Ergebnis


Klick aufs Bild macht groß, dann sieht man es besser

Auch bei der Schärfe gab es Kritikpunkte, obwohl die Ausreißer nach unten in diesem Punkt etwas seltener waren.
Das Ergebnis für die SW-FotosBei den Schwarzweiß-Fotos zeigte sich, daß das Problem weniger pixelige und ungenaue Farbabstufungen waren, sondern Farbstiche. Diese fallen aber auf den ersten Blick überhaupt nicht auf. Erst wenn man die Fotos nebeneinanderlegt hat man gesehen, daß einige ein wenig braunstichig oder grünstichig waren. Es handelt sich bei den SW-Drucken nicht um echte SW-Bilder, sondern es wird in der Regel farbig gedruckt.
Bei den SW-Fotos fiel dafür mehr ins Auge, wie scharf, resp. unscharf das Foto gedruckt wurde. Mir ist aufgefallen, daß bei wenigen Anbietern eine saubere Kontur zu erkennen war. Ganz häufig erschienen die Linien faserig und ausgefranst - was aber erst bei genauem Hinschauen zu sehen war. Zudem muß ich leider zugeben, daß es gerade bei Birgits Pferdofoto, so schön ich es auch finde, sehr schwierig war, Schärfe zu beurteilen, weil scheinbar mit offener Blende fotografiert wurde. Aber Jana hat auf die Schrift am Rand hingewiesen, danach war es leichter. Man konnte aber auch bei den Unschärfen die Qualität des Druckes erkennen: manche waren ein wenig pixelig, die Übergänge waren unsauber und, wie oben erwähnt, irgendwie ausgefranst. Insgesamt auch hier ein Ergebnis, das nicht 100% zufriedenstellt.

Klick aufs Bild macht groß, dann sieht man es besser. Links sieht man den Braunstich und den groben Druck.


Zusammenfassend würde ich sagen, daß ich, wäre ich Profi und die Drucke verkaufen müssen, keinen der Anbieter wählen würde. Das überrascht mich und es wundert mich jetzt auch nicht mehr so sehr, daß häufig sehr lange nach dem geeigneten Anbieter für Abzüge gesucht wird und diese dann auch sehr teuer sind. Für den Hausgebrauch sind die meisten Fotos ganz in Ordnung, wobei es zwei, drei Ausreißer nach unten gibt, die mich sehr enttäuscht hätten, hätte ich da bestellt. Überrascht hat mich hierbei, daß die Qualität kaum etwas mit dem Preis zu tun hatte. Der billigste Anbieter, der dann auch nicht mehr günstig war, sondern nur noch billig, hat genau die Qualität geboten, die bei dem Preis zu erwarten war. Doch auch der teuerste hat sich nicht wirklich mit Ruhm bekleckert.
Aüßerst ärgerlich fand ich, daß kaum ein Anbieter in der Lage war, die Bildmaße exakt zu einzuhalten, einige hatten sogar einen weißen Rand, der nciht dort hingehörte oder hatten das Bild da abgeschnitten wo es nicht geschnitten werden sollte. Zudem sollte man, obwohl man die gerne nur überfliegt, genau in die AGB reinschauen, denn auch da gab es ein paar Dinge, die nicht ganz koscher waren.
Kurz und gut: es lohnt sich, in Janas Liste hineinzuschauen, wenn man Fotos drucken will. Der Test wird in einigen Tagen erscheinen :-)
Der abschließende Test wird ein wenig länger dauern, dann testen wir die Farbechtheit der Fotos. Jana hat bereits damit begonnen. Ich warte, bis meine Nerven besser werden und ich mehr Ruhe habe. Also dann, entweder nach dem Urlaub oder nach der Klapsmühle.