Digitales Nomadenleben für Einsteiger: So kannst du überall leben & arbeiten!

Von Planetbackpack @planet_backpack

*Gastbeitrag von Sebastian @ Wireless Life*


Sebastian ist ein 31-jähriger Blogger und Online Unternehmer, der seine Homebase seit 2012 in Shanghai hat. Auf seinem Blog Wireless Life schreibt er über den Aufbau eines Online Business und das Leben als digitaler Nomade. Seit Anfang April bietet My Wireless Life (angehenden) Bloggern, Unternehmern und Freiheitsliebenden eine Plattform zum Austausch, Netzwerken und gemeinsamen Lernen.

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Wenn mir jemand vor 3 Jahren erzählt hätte, dass ich meinen Lebensunterhalt komplett ortsunabhängig von meinem Macbook aus verdienen könnte, hätte ich wahrscheinlich ungläubig den Kopf geschüttelt.

Heute weiß ich es besser.

Der Traum vom Reisen und ortsunabhängigen Arbeiten ist längst nicht mehr nur ein Traum – immer mehr leben ihn.

Ein “Location-Independent Business” aufzubauen oder einfach nur die beim Reisen anfallenden Kosten zu decken, ist durch eine ortsunabhängige Arbeit über das Internet für viele möglich heutzutage. Auch für dich.

Nicht nur das du von den coolsten Orten der Welt aus arbeiten kannst, du sparst auch Kosten durch das nicht vorhandene Büro, Ausstattung und Nebenkosten.

Wenn du es klug anstellst, dann nutzt du sogar Geo-Arbitrage zu deinem Vorteil (Land mit geringen Lebenshaltungskosten + Einkommen in Euro / Dollar = mehr Geld am Monatsende für dich).

Was du brauchst um ortsunabhängig arbeiten zu können

Neben einem Laptop, einer vernünftigen Internetverbindung und einem Platz zum Arbeiten, braucht es eigentlich nicht viel.

Hier ein paar Dinge die du im Auge behalten solltest.

  • Gewerbeanmeldung: Checke vor der großen Reise, ob du für die zukünftigen Arbeiten eine Gewerbeanmeldung brauchst oder ausschließlich als Freiberufler arbeitest (hier eine komplette Liste der freien Berufe).
    Kostenpunkt ist je nach Bundesland zwischen 15 und 60 Euro. Die Beantragung dauert weniger als eine Woche.
  • Digitales Büro: Dazu gehören neben deinem technischen Bedarf noch ein paar Tools, die das Arbeiten von unterwegs angenehmer machen. Installiere eine Scanner-App auf dem Smartphone (z.B.  Scanbot), eine WiFi-Finder App, mindestens einen File-Sharing und Backup Service (z.B. Dropbox), eine sichere VPN-Verbindung für öffentliche WLAN-Netze (z.B. StrongVPN) und ein Tool für digitale Unterschriften (z.B. SignNow).
  • Telefon, Internet & Post: Je nachdem wie erreichbar du für Kunden oder Mitarbeiter sein musst, denke vorher über einen Service zur digitalen Postnachsendung (z.B. Dropscan) und eine Lösung für dein Handy nach. Letzteres kann bei fehlender Internetverbindung über eine lokale SIM Karte oder eine Skype-Anrufweiterleitung geregelt werden. Wenn du zwecks Internet auf Nummer sicher gehen willst, dann schaffe dir vor der Abreise einen Surfstick oder ein mobiles Modem an.

Ortsunabhängiges Arbeiten bedeutet nicht immer nur Strand und Palmen!

Bevor wir zu den zahlreichen Möglichkeiten kommen, noch ein paar Worte vorweg.

Ortsunabhängig zu arbeiten ist großartig, dennoch wird es Momente geben, an denen du aufgrund von örtlichen Gegebenheiten und Umständen genervt oder gestresst bist. Je mehr du dich darauf vorbereitest und je mehr und länger du unterwegs bist, desto weniger wirst du Probleme haben.

Hier ein paar generelle Tipps:

  • Kümmere dich rechtzeitig um benötigte Visa.
  • Überlege ob du deine Krankenversicherung kündigst oder stilllegst.
  • Bei längerer Abwesenheit macht es eventuell Sinn deinen Wohnsitz abzumelden.
  • Berücksichtige die Zeitumstellung (besonders bei der Arbeit mit Kunden).
  • Stelle dich auf teils miese Internetverbindungen ein. Hol dir eine SIM-Karte mit mobilem Internet.
  • Plane deinen Tagesablauf so gut es geht, es wird wenig Routine geben.
  • Reise nur mit dem Nötigsten.

Connis Artikel bieten dir weitere wichtige Tipps für digitale Nomaden und geben dir eine Vorstellung davon, wie ein typischer Tag im Beach Office einer digitalen Nomadin aussieht.

3 Arten, von überall auf der Welt Geld zu verdienen

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten ortsunabhängig zu arbeiten. Für den Zweck dieses Blogposts habe ich sie in drei Strategien eingeteilt.

Das sind Freelancing, Blogging und ein Online Business mit dem Verkauf von (Informations-)Produkten.

Der große Unterschied besteht darin, dass du beim Freelancing deine Arbeitskraft gegen direkte Bezahlung tauschst, also nur etwas verdienst, wenn du auch etwas ablieferst.

Mit einem gut eingerichteten Blog oder Online Business kannst du Tag und Nacht Geld verdienen, unabhängig von deiner Arbeitszeit.

Weiter unten gebe ich dir noch weitere Arten, wie du als digitaler Nomade dein Geld verdienen kannst.

1. Freelancing als gute Option für Einsteiger

Wenn du in das ortsunabhängige Arbeiten einsteigen willst, dann ist Freelancing eine gute Idee.

Hier gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten:

entweder du erstellst ein Profil auf einem Portal für Freelancer (Elance, oDesk, Freelancer.de) oder du vermarktest deine Services direkt über eine eigene Portfolio-Website.

Zu den geläufigsten Freelancer-Jobs gehören:

  • Digitale Assistenten (siehe z.B. diese Portale)
  • Programmierer
  • Fotografen
  • (Web-)Designer
  • Consulting (SEO, Marketing, Social Media…)
  • Coaching (Business, Lebensberatung…)
  • Übersetzer
  • Texter
  • Journalisten
  • …und so ziemlich alles weitere, was online erledigt werden kann.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass du selbst mit ungelernten Tätigkeiten nach etwas Einarbeitungszeit und dem Aufbau eines Kundenstamms gut von dem verdienten Geld leben kannst.

Eine Alternative zum Freelancing sind Microjobs, wobei Projekte in winzige Aufgaben zerlegt und von verschiedenen Personen bearbeitet werden. Die fachlichen Anforderungen für diese Arbeiten sind äußerst gering, was allerdings auch auf die Bezahlung zutrifft. Einige Plattformen für Microjobs sind Streetspotr, Fiverr, Clickworker oder MyLittleJob für Studenten.

Wenn du deinen bisherigen Job liebst, jedoch die Flexibilität vermisst, warum dann nicht über Telecommuting nachdenken? Schlage deinem Boss vor, dass du deine Arbeit vorübergehend (oder langfristig) außerhalb des Büros erledigst. Das mag nicht für alle Jobs klappen, viele Arbeiten benötigen jedoch keine physische Anwesenheit. Mehr dazu in einem Gastbeitrag von Pascal.

2. Blogging kann ungeahnte Möglichkeiten eröffnen

Einen eigenen Blog zu starten, bietet unendliche Möglichkeiten, um ortsunabhängig Geld zu verdienen.

Aber Achtung: es benötigt Monate oder sogar Jahre bis dein Blog genug Geld einbringt, um deine Lebenskosten zu decken. Sieh es also als langfristiges Projekt mit großem Ertragspotenzial.

Mache nicht den Fehler, deinen Blog vordergründig als Geldquelle zu sehen. Dann haben weder du noch deine Leser Freude daran.

Blogging dient in erster Linie zu Zwecken der Selbstverwirklichung, dem Teilen von Wissen und dem Aufbau einer Plattform.

Sobald eine genügend große Leserschaft den Wert deiner Beiträge erkannt hat, gibt es folgende Möglichkeiten damit Geld zu verdienen:

  • Affiliate Links (Bewerbung von Produkten anderer Anbieter)
  • Werbung (Direktvermarktung von Werbebannern, Google AdSense oder über andere Werbenetzwerke)
  • Bezahlte Artikel und Linkverkauf (Backlinkseller, Teliad, Ranksider, Rankseller, Everlinks oder über direkte Anfragen)
  • Verkauf eigener Produkte (eBooks, Online-Kurse, Dienstleistungen)

Langfristig gedacht solltest du den Blog nicht mit Werbung und bezahlten Inhalten vollstopfen, sondern vielmehr als Plattform für deine eigenen Produkte sehen. Wenn du Tausende treuer Leser hast, dann werden diese gern ein gutes eBook von dir kaufen oder einen Online-Kurs buchen.

Conni und Sebastian zeigen dir mit ihrem Blog-Camp-Onlinekurs, wie du einen erfolgreichen Blog aufbaust und damit auch Geld verdienen kannst.

3. Online Business mit Informationsprodukten

Das Schöne am Verkauf von eigenen Produkten ist, dass du diese einmal erstellst und dann ständig wiederkehrende Einnahmen hast.

Dieses passive Einkommen kommt beispielsweise aus dem Verkauf von eBooks, Online-Kursen, Smartphone Apps, WordPress Plugins oder anderen Informationsprodukten.

Wenn du eine Idee für ein Produkt hast aber die Umsetzung Probleme bereitet, dann suche dir einen Partner bzw. bezahle jemanden der dir hilft.

Das fertige Produkt wird über einen Download-Link angeboten und der gesamte Verkaufsprozess automatisiert, wodurch du dich auf Reisen nur noch um das Marketing und Kundenfragen kümmern musst.

Der Verkauf dieser Produkte ist natürlich weitaus einfacher, wenn du schon eine bestehende Plattform hast. Damit meine ich einen Blog, eine E-Mail Liste, viele Follower in Social Networks oder ein großes persönliches Netzwerk. Ansonsten kann die Bewerbung über Ads in Google oder Social Networks die nötigen Käufer bringen.

Weitere Optionen:

Revenue-Sharing Sites:

Diese Seiten bieten sich besonders für die kreativen Köpfe unter uns an und können für einen eher kleinen Zuverdienst sorgen. Als leidenschaftlicher Hobbyfotograf kannst du beispielsweise Fotos auf Fotolia oder Shutterstock verkaufen. Auf YouTube oder Vimeo kannst du Videos von deinen Reisen oder How-To’s einstellen. Reiseberichte oder andere Texte kannst du auf TripsbyTips oder verschiedenen Texter-Börsen anbieten. Alle diese Plattformen beteiligen dich entweder prozentual an ihren Werbeeinnahmen oder Anzahl der Klicks/Downloads.

Affiliate Nischenseiten:

Die kurzfristige Alternative zum Aufbau eines Blogs sind kleinere Affiliate Nischenseiten. Dafür suchst du dir eine Marktnische mit wenig Konkurrenz und bewirbst über eine Website, die eigens für diesen Zweck erstellt wurde, Produkte anderer Anbieter (z.B. über das Amazon Associates Programm oder Affiliate Netzwerke).

Membership Sites: 

Seiten auf denen Mitglieder eine monatliche Gebühr für die Mitgliedschaft bezahlen sind für die Arbeit von unterwegs perfekt. Eine Membership Site könnte ein sehr spezielles Forum sein, ein Netzwerk für bestimmte Personengruppen oder eine Coaching-Plattform mit hochwertigen Videoanleitungen, Interviews oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Online-Shop:

Neben digitalen Produkten gehört sicher auch der Verkauf von physischen Produkten zu den Möglichkeiten. Über ein Shopsystem wie Gambio oder xt:Commerce ist der Aufbau eines Shops nicht sonderlich schwer. Was es braucht sind entweder selbst gefertigte oder durch dich vertriebene Produkte und die Automatisierung von Bezahlvorgängen sowie Versand.

Eine ganze Menge Möglichkeiten für Jobs, die kein Büro und keine Anwesenheit vor Ort brauchen.

Bist du jetzt noch mehr verwirrt und nicht sicher, wo du anfangen sollst? Einen Blog zu starten und sich bei einem Freelancer Portal anzumelden, sind generell gute erste Schritte, um sich den Weg in die Ortsunabhängigkeit zu bahnen.

Das diese Optionen zum arbeiten von unterwegs gut funktionieren können, haben sowohl Conni als auch andere digitale Nomaden bereits bewiesen.

Du musst selbstverständlich kein Reiseblogger sein, um dir den Traum vom ortsunabhängigen Arbeiten zu erfüllen. Alles was es braucht ist ein wenig Risikobereitschaft, Ausdauer und Abenteuerlust.

Damit wünsche ich dir alles Gute auf deiner “Reise” und hoffe, dass du das Beste draus machst.

Hast du Fragen zum Thema “Ortsunabhängig arbeiten”? Rein damit in die Kommentare!