Digitale Währungen als Zahlungsoption im eigenen Online-Shop einsetzen

Von Christian Gera @freizeitcafe

Kann man mit einer virtuellen Währung seinen Einkauf bezahlen? Ja. Einige Online Shop-Betreiber akzeptieren bereits Kryptowährungen – so unter anderem den Bitcoin, die Mutter aller digitalen Währungen.

Betreibt man selbst einen Online Shop, so sollte man sehr wohl mit dem Gedanken spielen, Kryptowährungen als Bezahlmethode anzubieten. Denn wer Bitcoin und Co. als Bezahlmethode zur Verfügung stellt, der spricht nicht nur eine neue Zielgruppe an, sondern darf sich des Weiteren noch über ein paar nicht außer Acht zu lassende Vorteile freuen.

Kosten reduzieren

Ganz egal, ob es sich um die Kreditkarte, die Sofortüberweisung oder PayPal handelt: Immer dann, wenn im Rahmen des Verkaufsprozesses die Dienste eines Zahlungsdienstleister in Anspruch genommen werden, so kostet das Geld. Bei PayPal sind es 1,9 Prozent des Betrages sowie zusätzlich 35 Cent/Transaktion – für eine Kreditkartenzahlung sind es zwischen 2 und 3 Prozent des Gesamtbetrages. Entscheidet sich der Online Shop-Betreiber jedoch dafür, Kryptowährungen als Bezahlmethode hinzuzufügen, so kann er hier die Gebühren deutlich reduzieren.

Nutzt man die Dienste von Bitpay, so beläuft sich die Gebühr auf 1 Prozent/Transaktion. Kümmert man sich selbst um die Abwicklung, so verursacht die Bezahlung mit Bitcoin überhaupt keine Kosten. Doch gibt es noch weitere Punkte, die dafür sprechen, Bitcoin und Co. als Bezahlmethode zur Verfügung zu stellen?

Kryptowährungen kennen keine Ländergrenzen. Es spielt somit absolut keine Rolle, ob sich der Kunde in Neuseeland befindet, in New York City lebt oder in Ostdeutschland. Somit eignet sich der Bitcoin absolut für den Grenzen überschreitenden E-Commerce. Wer also seine Produkte weltweit vertreibt, sollte sich unbedingt mit Kryptowährungen befassen.

Worauf zu achten ist

Eine Transaktion mit Bitcoin ist nicht umkehrbar. Wurde die Transaktion von genügend Teilnehmern des Peer to Peer-Netzwerks bestätigt, so ist es nicht mehr möglich, dass der Betrag von Seiten des Bezahlenden zurückgefordert wird. Bei höheren Beträgen wird empfohlen, dass man zumindest sechs Bestätigungen abwartet. Das kann rund 60 Minuten – in seltenen Fällen etwas länger – dauern. Somit ist die Transaktion mit dem Bitcoin aber noch immer deutlich schneller als eine Banküberweisung.

Bei Lastschriftzahlungen sieht das ganz anders aus – hier kann jederzeit eine Rückforderung beantragt werden. Die Tatsache, dass die Transaktion also nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, bedeutet automatisch mehr Sicherheit für den Online Shop-Betreiber.

Eine Währung für Kriminelle?

Das Image des Bitcoin wird besser. Wurde vor wenigen Jahren noch behauptet, der Bitcoin sei die Währung für Kriminelle, weil es sich um die Nr. 1-Bezahlmethode im Darknet gehandelt hat, so ist die Kryptowährung heute schon etwas mehr in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Und viele Experten sind überzeugt, dass der Bitcoin demnächst eine immer wichtigere Rolle spielen wird.

Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Online Shop-Betreiber die Kryptowährung akzeptieren bzw. selbst in einigen stationären Läden schon mit der digitalen Währung bezahlt werden kann, wird es letztlich nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der Bitcoin vom Großteil der Händler akzeptiert wird.

Ein aufregendes Spekulationsobjekt

Bevor man seinen Einkauf mit der Kryptowährung bezahlt, muss man zuvor Bitcoin, Ether oder Ripple kaufen. In diesem Fall tauscht man Euro (oder eine andere Fiatwährung) gegen die gewünschte Kryptowährung. Der Tauschvorgang findet entweder über eine Kryptobörse oder über einen Handelsplatz statt.

Zu beachten ist, dass Bitcoin und Co. aber nicht nur als digitale Währungen wahrgenommen werden. Sehr wohl handelt es sich hier auch um Spekulationsobjekte. Der Kryptomarkt ist ausgesprochen volatil – und der Bitcoin hat bereits mehrfach für (positive wie negative) Überraschungen gesorgt.

Lag der Preis für einen Bitcoin im Jahr 2016 noch bei rund 500 US Dollar, so übersprang die Kryptowährung Anfang 2017 die 1.000 US Dollar-Grenze. Ende desselben Jahres kratzte der Bitcoin an der 20.000 US Dollar-Marke; Ende 2018, gerade einmal zwölf Monate später, musste man für einen Coin gerade einmal 3.000 US Dollar bezahlen. 2019 folgte das Comeback: Bis Juni kletterte der Bitcoin auf fast 14.000 US Dollar – und rutschte im November unter 6.600 US Dollar.

Zum aktuellen Zeitpunkt (Mitte Mai 2020) kostet ein Bitcoin um die 9.700 US Dollar.

Bilder:

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