Digital Companies - Ansopruc und Wirklichkeit

Von Frontmotor
Vorige Woche ging es noch als Realsatire durch: Unsere beiden Hauptkantinen sind seit Jahren unterdimensioniert, denn sie sind nicht mitgemachten, als der Unternehmensbereich wuchs. Es war stets überfüllt, so dass man kaum das Ende der Schlange fand, an die man sich anstellen wollte. Am Freitag kam dann noch die Anweisung, wir sollten "wegen Corona 1m Abstand zum Vordermann" halten. Und die Anzahl der Tische wurde halbiert. Ich wollte immer mal nachschauen, ob die Verhältnisse so auch im Vorstandshochhaus sind. Kam aber nie dazu. Gut, gestern wurde es dann geschlossen. Wir wurden natürlich überrascht, niemand hatte etwas selbst etwas mitgebracht.
Das erfuhren wir von unseren Führungskräften, die im Homeoffice sitzen und uns von dort Verhaltensanweisungen verklickern. "Wer Kinder hat oder aus einem Risikogebiet zurückgekehrt ist oder Kontakte zu solchen hatte, darf Homeoffice machen. Aber wir müssen mit Maßen damit umgehen, denn die VPN-Lizenzen sind schnell ausgeschöpft. Das reicht natürlich nicht für alle."
Obwohl wir nun seit etlichen Wochen vom exponentiellen Wachstum der Epidemie wissen, obwohl es die Bilder aus China und Italien gab, haben wir nicht rechtzeitig ausgebaut bzw. bestellt.
"Digital Company" ist, wenn Dir Dein Chef aus dem Homeoffice erklärt, warum Du kein Homeoffice machen darfst.
Alles wichtige, z. B. die Anzahl der Fälle in der Firma, erfahren wir aus den -externen- Onlinemedien. So viel zur "neuen Kultur".