INHALT
I
Obertzungen (Engültige Fassung)
II
Engelszungen. Ein Ufokrimi
Unkoorigierte-Fassung
Engelszungen Reserve
Anhang
Engelszungen kurz end
Engelszungen-Fragmente
Die Engelsprache
OBERTZUNGEN.EINUFOKRIMI
Dieter Schlesak
OBERTH UND DIE ENGELSZUNGEN
Ein Ufokrimi. Dokumente und Plagiate
ENGELSZUNGEN
Ein Ufokrimi
(Exposé)
„Engelszungen“ beruht auf entwendeten Dokumenten aus CIA-Archiven, wird aber, um die Glaubwürdigkeit des Materials nicht zu gefährden, von einem, der Bescheid weiß, weil er diese Dinge selbst erlebt hat, aufgeschrieben. Von einem, der durch diese Erfahrung wahnsinnig geworden ist, oder vorgibt es zu sein, um mit dem Leben davon zu kommen. In einer Heilanstalt, wo er sich simulierend versteckt; von ihm und von seiner Geliebten Lyss, wird berichtet, wie vor allem die USA, doch auch alle anderen Staaten, versuchen, die Wahrheit über diese Dinge nicht zuzulassen! Eine ganze Behörde ist mit dem Verschwinden von Akten und Augenzeugenberichten beschäftigt, die auch vor Mord und Todschlag nicht zurückschreckt, um die Wahrheit zu verhindern.
"Engelszungen" ist so ein auf Tatsachen beruhender literarischer Trans-Krimi und Agentenroman: Die CIA bespitzelt eine Gruppe von Forschern, die unter der Leitung eines deutschen Physikers die Unbekannten Flugobjekte untersucht, wobei ihnen durch besondere mediale Techniken auch eine Kontaktaufnahme mit deren Besatzungen gelingt. Durch Transkontakte versucht diese Forschergruppe, die Wahrheit an den Tag zu bringen. Doch alles bleibt ein schwebendes Verfahren, weil sich die Unbekannten wie Träume immer wieder entziehen, niemals festlegen lassen, so dass schließlich diese rätselhaften Flugobjekte, sowie ihre "Landungen" und "Entführungen" von Menschen, wie eine gigantische irreale Projektion erscheinen, was sie nach Loverings Theorie auch tatsächlich sind. Doch auch die Realität erscheint schließlich nach neueren Untersuchungs¬methoden der Physik als nichts anders denn als kollektiver Wahn! Welcher Wahn also gilt dann und ist glaubwürdiger?
Die Öffnung, die Grenzüberschreitung, die Bewusstseinserweiterung ist bei Lov Folge eines Schocks; der Physiker und Psychonaut, der sich noch während des Zweiten Weltkrieges unter dem Pseudonym "Lovering" nach Lareggstone, einer walisischen Stadt, und dann nach Transsylvanien geflüchtet hat, ist seelisch belastet und traumatisiert durch ein Schockerlebnis aus dem Jahre 1945, als er wegen Befehlsver-weigerung und Desertion von einem Nazirichter zum Tode verurteilt, in letzter Minute (schon vor dem Erschießungs¬kommando), während eines Luftangriffes doch noch entkommen konnte.
Die brisanten Entdeckungen Lovs und seiner Gruppe, zu denen Morris, ein junger Quantenphysiker und der medial begabte Transsylvanier Terplan gehören, drohen, das amerikanische System und seinen way of live in Frage zu stellen. Am Schluss müssen alle aus dem Kreis dran glauben, sie kommen durch "Unfälle", "Krankheiten" um, oder sie verschwinden spurlos auf Nimmerwiedersehen.
Im Zentrum der Handlung steht neben Lov, eine schöne, raffinierte und intelligente Agentin und Edelhure, die über Bettgeschichten ihre brisanten Informationen aus der Gruppe erhält; meist wachsen sich diese Affären zu heißen und tragischen Liebesgeschichten aus.
Die zweite Hauptfigur auf der Agentenseite ist Joyce, ein dichtender CIA-Oberst; beide, die schöne Agentin und der Oberst (sie, natürlich auch seine Geliebte), erfahren schließlich selbst die Wahrheit, und werden so zu Doppelagenten. Deshalb müssen auch sie am Schluss verschwinden!
"Engelszungen" ist kein Heftchenroman, sondern literarische Sciencefiction: Grenzgang des Bewußtseins, wie in alten Häresien zwischen Zweifel und Gewissheit bei einer neu zu erarbeitenden Weltsicht, wo die alte Sicht das Phänomen falsch anpackt und falsch, nämlich zu "empirisch", deutet, und ihre falschen Über¬zeugungen, wie seinerzeit die Inquisition mit perfiden und gängigen Öffent¬lichkeits- und Medienmitteln: Gegeninformation, Falschmeldungen, Manipulation, dann mit der Seelenpolizei Psychiatrie, bis zu mörderischen Techniken und Mord verteidigt.
Im Zentrum steht eine neue Sprache und Hermeneutik, oder auch neue Grundmuster der Deutung jener Nachrichten über und von "Aliens", den "Fremden", "Toten" und ermordeten "Opfern" der abend¬ländi¬schen Geschichte; es sind neue psychotechnische Möglichkeiten der Sprache, des induzierten Schweigens, der Medialität und des Traumes, der Phantasie, der Traditionserforschung und Deutung, und schließlich aller Formen der Bewusstseinserweiterung vom Liebesfieber, der Meditation, Rückführungstechniken bis zur Hypnose, um überhaupt mit den sich jedem bisherigen Wirklichkeitsbegriff entziehenden Parallelwelten, die es immer neben unserer gegeben hat, kommunizieren zu können.
PROLOG
Trotz meines ekligen Scheiterns, durch neuere Kontakte zu Hermann Oberth, über seine Beziehungen zu den Uraniden endlich die Wahrheit über die Raketenforschung und so über unser verborgenes Weltschicksal heute durch die ihm eingeflüsterten Erfindungsideen, bis hin zum „Weltraumspiegel,“ herauszufinden, ging es mir relativ gutgemeingut, was in dieser Lage eigentlich unzulässiglich war, wie alles Gutgehn, das ohne Engel auskommt. Ein idiotisches Scheitern also, weil „sie“ mich immer wieder allein gelassen hatten, mir, dem Schatten und Schlemihl also wohl nicht getraut hatten, und mich freilich nun hierher in die Heilanstalt gebracht hatten, war ich doch auch am nächsten Tag bester Laune, dachte an Lyss, ans Lieben und an diese Engelszungen. Mit ihnen, jaja, hatte ich plötzlichkeitlich nun herrlichrum einen so guten Kontakt, komisch! der nicht mehr so schnell zum alten Welt-Riss kam, also abriss. Und ich freute mich sehr, da ich nun hoffentlich wahrer wahr, doch endlich über Großvaters Jagdfreund das wahrheitsgemäße Surplus in den Mund und ins Hirn gestrahlt zu bekommen. War ich hierum, wollten sie mich so auf die Probe stellen, ob ich weggekommen wegging vom blöden Alltags Verständnissig und auch vom Sprachzeug der Normalen Weg konnte: Bissigerall, wenn’s nur weiter gehen würde: Kopf ausschlammen?
Wo fängts an kindanfangmich, wie die Mitzmother sagt: Herzpin Kerls, die den Hermann auch gern, wie alle an sehnlichen Mannsleut, zu korrigieren? Transsylwahnisch fein? Weg vom bisherigen zum bissjährigen Immer. Geh ich auch sibiisch zu Pantum und Vilanella oder Castrum Sex-mässig gebessert zum oberen Oberth, dem Gefühlsterten? Engelszunge, da wart ich.
Was war das Gartengasse? In Castrum Sex. Jaja, dort das Haassche Sanatorium? Und sein Vater Dr. Julius Oberth, Magier des Skalpells, alle Achtung, Direktor des Komitatsspitals, schaffte erstes Röntgngerät im ganzen Lande an, nahm kaum Honorar, zahlte alles selbst.. Aber langwillig Daten, Nichts. Zweijährig also kam der Raketenmann da an? Und Großvater Friedrich Krasser Dichterarzt. Vorankommen. Schrieb Gedichte mit Offenem Visier. Na also.
Doch dann riss das Flüstern wieder ab.
So müsste man jeden Tag sein, so offen. Auch mit Lyss riß der Kontakt nicht mehr ab. Lyss und die gemeinsame Nacht war bindend, wenn auch kein gutes Omen, das in meinem Gedächtnis auftauchte, vielleicht wars ein Zeichen, dass ich auch nicht mehr lange leben würde... zum Trost war aber ihr schlanker schöner Körper, der nach Mandelseife roch da, und ihr Mund mit der flinken Zunge, mit der sie die Innenwände meines Mundes abgetastet hatte, ein Schock, Ströme davon, die durch den ganzen Körper gingen, elektrisierten, mir die Haut gewissermaßen abzogen, als hätten wir ohne Haut aneinander gelegen, ganz wund. Als wäre sie alle Frauen, die ich je hier geliebt hatte!
Als hätte das Verschwinden einen Grund, als hörte ich sie sagen, sie sei nur das Echo... mit der Seele berührt sein, so werden wir wirklich... Wo aber ist deine geblieben, du bist kalt, du bist krank.
Früher bei gleicher Schwingung der Spaß, wie eine Nebensache das Vögeln. Kaum anstrengend, ein Spaß. Ich erinnere mich noch an die Parkbank, wo wir früher gesessen hatten, sie konnte mitten im Trubel auf meinem Schoß sitzen, die V unter ihrem Rock, da hatte ich schon einen Finger gelegt, wie eine Lunte, sie hatte kein Höschen an, und dann von unten der Steife in ihr, und vor aller Augen, ohne dass es jemand merkte, liebten wir uns wie zwei Verrückte, die den Schein wahren können, stolz auf die doppelten Leitung, lachten uns an, so jung... war froh, dass diese Bilder, die mich überfielen, gemeinsam waren und glücklich, sie spannten keine tiefen Rösser an, die schwarz wurden, von unten hochkamen, als wären sie in mir ertrunken, jetzt aufgewacht, und auch das fahle Licht und Lyss warmer Körperduft (manchmal roch sie stark nach Schweiß), das Linnen da an meiner Nase, nah, waren wie zu Hause, ruhig und gewohnt, keine Angsttiere, wie in Deutschland, wo ich mutterseelenallein war mit ihnen, das Fensterkreuz gewohnt, keiner hing daran und niemand zerschlug es, Glassplitter, ein Schimmer nur, sanft, im spiegelnden Glas schon wie Abwaschwasser Morgenlicht, und wunderte mich, dass ich geschlafen hatte, noch schlief, selten schaffte ich es, wenn ich weiche Brüste und Schamhaare fühlte, auch war es nicht möglich, dass ich mich davongeschlichen hatte, war zu unentschlossen, täuschte mich sicher, denn ich lag doch weiter weich in ihrem Arm, und sie träumte mit mir, als hätte ich mich da aus dem Körper gelöst, vorsichtig die Tür geöffnet und wäre mit meinem Koffer auf die Straße gegangen, hätte sie verlassen... Wie war das doch früher gewesen: Morgens hatte ich oft beim Frühstück versucht, Hannah etwas über Lessing und die innere Überzeugung, jenen Punkt zu sagen, der doch sehr wirklich in uns allen ist, wirklicher als die "Tat Sachen". Doch mit einer Handbewegung und unwirsch hatte sie alles beiseite gefegt. "Unsinn" schon damals. Oder "Literatur". Ich sehs kommen, du wirst nochmal in der Klapsmühle landen, so ihre Worte. Ich schwieg dann und wir redeten über Belanglosigkeiten.
Nein, ich weiß nicht mehr genau, wo ich jetzt bin, manchmal höre ich nur „Klosterneuburg bei Wien;“ und weil die Zeit mir davonläuft, seh ich sehr oft auf meine alte Taucheruhr (funktioniert bis 100 m Tiefe); mit dem Raum ist es schwieriger. Es heißt in der Quantenphysik, dieses weiße Zimmer gäbe es nur, wenn ich wirklich mit allen Sinnen da bin; wenn ich es aber verlasse, dieses Zimmer, dann ist es nicht mehr vorhanden! Auch bin ich doch meist in Gedanken, also gar nicht da. Das passiert den meisten Leuten; und doch sagen sie, ich sei krank.
Doch ich weiss, dass Hermann Oberth, der Schässburger Raketenoberth, mit in unser Team hineingewirkt hat, ich kannte ihn gut, schon weil er der Jagdfreund meines Großvaters gewesen war, ist sicher richtig.
Lov versuchte angestrengt sich zu erinnern, ob irgendwelche Spuren in seinem Gedächtnis da waren, wie er überhaupt hierher gekommen sein könnte; doch tauchten nur banale Fakten auf, die Bekanntschaft mit Sergeant Smith, eine abenteuerliche Schifffahrt nach London, der Drang nach Llareggstone, ja, nach Stonehenge zu fahren... "lauter gewohnte, banale alltägliche Bilder verstopften mein Gedächtnis, nicht einmal an meine Geburt kann ich mich erinnern", überlegte er. Hypnose, wie es ihm Lyss oft genug geraten hatte? Er wagte es nicht. Längst war ihm klar, dass sie ihn sehr wahrscheinlich damals 45 doch erschossen hatten, woher kämen denn sonst diese sporadisch auftauchenden paranormalen Fähigkeiten.
Dieser Sergeant Smith hatte ihn damals auf der Fahrt nach Llaregstone wegen überhöhter Geschwindigkeit mit einem Militärfahrzeug aufgehalten, und er auf die Frage des Polizisten, warum er das getan habe, gesagt hatte, alles sei ihm unwirklich vorgekommen und er habe gedacht, wenn er schneller fahre, um an einem Ort anzukommen, wo alles stabiler sei, könne er sich retten. Die Hand aufs Armaturenbrett gelegt, als glaube er nicht an dessen Existenz, sei er plötzlich da durchgestoßen, als wäre es weich wie Butter. Smith hatte darauf sofort die Psychiatrie verständigt. Aufgeblitzt ja, einen Moment war auch in ihm etwas, doch vergaß er das schnell, und da hatte Lov etwas Merkwürdiges gesagt: „Ja, bei uns bewegen wir uns ohne Fahrerlaubnis mit Vibrationen je nach Gedankenradar und Schnelle.“ Smith hatte ihn nur verständnislos angestarrt. Und einen Polizistenwitz gestartet: "Ha, endlich angekommen? Sie glauben aber immer noch nicht, dass sie leben und auf Erden weilen, wo die Dinge ziemlich hart sind!?" Und starrte fasziniert auf diese Hand, die halb im Armaturenbrett verschwunden war. Lov aber stotterte verwirrt und halb im Scherz: "Wenn ich will, kann ich Sie einfach verschwinden lassen, indem ich mich abwende, dann sehe ich Sie nicht mehr." Fügte dann aber in komischer Verzweiflung.