Diet Cig
„Swear I’m Good At This“
(Frenchkiss Records)
Man konnte ja in den letzten Monaten leicht den Eindruck gewinnen, dem Indierock sei die Leichtigkeit abhanden gekommen. Alles müsse groß und bedeutsam gedacht werden, jetzt, da sich die Welt immer schneller dreht und Menschen ihren Fortgang maßgeblich verantworten, die mit einem einzigen Tweet oder Haßkommentar mehr Unheil anrichten als alle kalten Krieger des vergangenen Jahrtausends zusammen. Keine Zeit also mehr für den überschaubaren und dennoch so verwirrenden Gefühlsstrudel der eigenen Jugend? Gäbe es Alex Luciano und Noah Bowman aka. Diet Cig aus New York nicht, man müßte wohl verzweifeln. So aber darf man das Debüt des Duos hören, fühlt sich gegenwärtig und gleichzeitig auf wunderbare Weise zurückversetzt in die eigene, chaotische und dennoch unbeschwerte Welt schmerzhafter Erfahrungen, ungeschönter Gefühle und der ganz großen Liebe – kein Tinder, kein Snapchat, kein Instagram, alles ganz real. Zumindest ein bisschen.
Wenn Luciano mit zarter, sympatisch verwackelter Stimme von ihren Alltagsnöten singt, dann klingt das weniger naiv als ehrlich, dann wird aus dem Klein-Klein plötzlich das lebenswichtige Große, ganz so wie man es von sich selbst kannte, damals, als die Welt noch an der Stadtgrenze endete und zwischen Himmel und Hölle auf Erden nur ein sehnsuchtsvoller Blick auf der letzten Party lag. Dazu poltern die Drums und scheppern die Gitarren, der Sound von Diet Cig kommt direkt aus der Hinterhofgarage. Dabei denken die beiden durchaus weiter – ihre Definition von Punk zum Beispiel, die sie kürzlich im Gespräch mit The Skinny erklärte, klingt jedenfalls ziemlich einleuchtend: „We like to think that it’s punk as hell to make sure everyone’s safe at a show, and it’s really punk to look out for your friends who are marginalised. I think caring about people and saying how you feel and being empathetic is way more punk than being aggressive.” Dieser Satz, diese Musik – man muß sie einfach gern haben. http://dietcig.com/
„Swear I’m Good At This“
(Frenchkiss Records)
Man konnte ja in den letzten Monaten leicht den Eindruck gewinnen, dem Indierock sei die Leichtigkeit abhanden gekommen. Alles müsse groß und bedeutsam gedacht werden, jetzt, da sich die Welt immer schneller dreht und Menschen ihren Fortgang maßgeblich verantworten, die mit einem einzigen Tweet oder Haßkommentar mehr Unheil anrichten als alle kalten Krieger des vergangenen Jahrtausends zusammen. Keine Zeit also mehr für den überschaubaren und dennoch so verwirrenden Gefühlsstrudel der eigenen Jugend? Gäbe es Alex Luciano und Noah Bowman aka. Diet Cig aus New York nicht, man müßte wohl verzweifeln. So aber darf man das Debüt des Duos hören, fühlt sich gegenwärtig und gleichzeitig auf wunderbare Weise zurückversetzt in die eigene, chaotische und dennoch unbeschwerte Welt schmerzhafter Erfahrungen, ungeschönter Gefühle und der ganz großen Liebe – kein Tinder, kein Snapchat, kein Instagram, alles ganz real. Zumindest ein bisschen.
Wenn Luciano mit zarter, sympatisch verwackelter Stimme von ihren Alltagsnöten singt, dann klingt das weniger naiv als ehrlich, dann wird aus dem Klein-Klein plötzlich das lebenswichtige Große, ganz so wie man es von sich selbst kannte, damals, als die Welt noch an der Stadtgrenze endete und zwischen Himmel und Hölle auf Erden nur ein sehnsuchtsvoller Blick auf der letzten Party lag. Dazu poltern die Drums und scheppern die Gitarren, der Sound von Diet Cig kommt direkt aus der Hinterhofgarage. Dabei denken die beiden durchaus weiter – ihre Definition von Punk zum Beispiel, die sie kürzlich im Gespräch mit The Skinny erklärte, klingt jedenfalls ziemlich einleuchtend: „We like to think that it’s punk as hell to make sure everyone’s safe at a show, and it’s really punk to look out for your friends who are marginalised. I think caring about people and saying how you feel and being empathetic is way more punk than being aggressive.” Dieser Satz, diese Musik – man muß sie einfach gern haben. http://dietcig.com/