Unsere Enkel sind schon ganz schöne Schlingel. Der kleine hat es ebenso faustdick hinter den Ohren wie der große. Während sich das bei dem ganz kleinen Mann noch darauf beschränkt, Oma oder Opa liebevoll um den Finger zu wickeln und ihnen ziemlich hinterlistig Gummibärchen abzuluchsen, geht das bei dem größeren schon einen Schritt weiter. Als er letztens mit seiner Mutter zu einem Kurzbesuch vorbei kam, ließ er mich zum Abschied im wahrsten Sinne des Wortes (auf-)laufen. Hatte ich gerade beide verabschiedet und mich auf den Weg zurück an meinen Schreibtisch gemacht, klingelte es wie verrückt. Ich sprintete als wieder zur Tür, an der allerdings niemand zu sehen war. Als ich draußen nachschaute, war der kleine Große bereits weggerannt und bei seiner Mutter angekommen, drehte sich mit verschmitzter Miene herum und winkte mir freudestrahlend zu. Was soll ich sagen? Das nennt man Klingelmännchen oder auch Klingelmäuschen, Klingelputzen, Klingelrutschen, Klingelsturm, Klingelpost – kurzum Klingelstreich. Na ja, um es mit Wilhelm Busch zu sagen: Dieses war der erste Streich …
PS: irgendwie erinnert mich das ganz stark an die Hohmann-Streiche. Dass unsere Enkel aber so schnell …