Dieser Moment um Mitternacht

Screenshot Cinderella

Der Kuss um Mitternacht – ein Moment zwischen Romantik und Unwohlsein

Wir sind alle da, im neuen Jahr, haben hineingefeiert, -getanzt oder hinein-Serien-geguckt, wenn wir Silvester doof finden. Und ganz egal was wir gemacht haben, wo wir waren oder mit wem: War man nicht komplett alleine (was durchaus eine Alternative ist, aber das ist wieder eine andere Sache), gab es ihn, diesen einen, seltsamen Moment. Nämlich Mitternacht. Der Moment, wegen dem man diesen ganzen Aufwand veranstaltet, auf den man den ganzen Abend hin-feiert, den man in der Regel mit einem Coutdown anzählt. Bei “null” ist er dann da, der Mitternachtsmoment, das neue Jahr – und da fangen doch eigentlich schon wieder diese kleinen Problemchen rund um unsere Beziehungen an.

Wen küsst, herzt, umarmt man als erstes? Ist man ein Pärchen, dann klar, den Partner. So bilden sich artig um kurz nach Mitternacht diverse Zweiergrüppchen in innigen Umarmungen, es wird intensiv geküsst und gewispert. “Ich liebe Dich” ist das Mindeste, was man sich sagt, gefolgt von Liebesversprechen oder gar Heiratsanträgen.

So kann der Mitternachtsmoment so ein Paar auch unter Druck setzen. Hat man es bislang noch nicht getan, stellt sich die Frage, ob man denn nicht jetzt, in diesem ja so wichtigen Neujahrsmoment, das erste Liebesgeständnis tun muss. Oder was man stattdessen Bedeutungsvolles sagt. Vielleicht gibt es auch nur deshalb so viele scheinbar leidenschaftliche Zungenküsse rund um Mitternacht, weil man diesen “Was-sag-ich-nun”-Moment weg-küssen will, so lange, bis endlich der gute Freund auf die Schulter klopft und irgendetwas Unromantisches brüllt oder einen Böller schießt.

Und auch für die guten Freunde ohne Pärchenpartner ist doch Mitternacht eigentlich Nerv-Moment Nummer eins eines solchen Silvester-Abends. Gerade plaudert man noch nett mit Max und Mia, doch um zwölf müssen die sich ja Sachen ins Ohr flüstern. Mit wen tut man sich denn jetzt zusammen? Oder wartet man diskret bis die beiden fertig sind? Umarmt man, wer gerade so in der Nähe ebenfalls rumsteht?

Wer weder Single, noch richtiges Pärchen ist, sondern in einer nervig-anstrengenden Halb-Beziehung (man nennt das “Mingle”, dazu bald mehr) feststeckt, hat natürlich auch an diesem Abend wieder mehr Probleme als alle anderen. Gibt man zu viel zu, wenn man sich um Mitternacht zuerst dem Was-auch-immer-er-ist zuwendet? Wird damit womöglich etwas offiziell, was man so gar nicht haben möchte? Interpretiert einer von beiden den Null-Uhr-Moment anders als der andere? Muss man sich hier auch etwas besonders Liebes sagen, oder reicht ein Augenzwinkern? Auf all diese Fragen gibt es, natürlich, keine Antwort – und genau das macht doch die ersten Minuten des neuen Jahres zu seinen kompliziertesten (für Menschen in Mingle-Situationen).

Und dauernd muss man irgendwas lustig-nett-Wünschendes sagen, dabei wollen doch eigentlich alle einfach nur weiterfeiern – und nicht mehr so viel reden. Oder reden müssen. Zum Glück greift meist das Feuerwerk rettend ein und zwangsunterbricht das Glück-Gewünsche. In diesem Sinne: Macht im neuen Jahr viele Liebesgeständnisse – aber nur, wenn die Zeit reif und der Moment selbstgewählt ist. Viel Spaß dabei.



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