Der Journalist Daniel Barredo hat ein Buch mit dem Titel "El tabú Real" (Das königliche Tabu) geschrieben. In diesem Buch hat er untersucht, wie das spanische Königshaus in der Öffentlichkeit ankommt. Dazu hat er mehr als 4.000 journalistische Berichte im Hinblick auf die Verschleierungstaktik des Königs gegenüber der Öffentlichkeit untersucht. Schon zu Beginn seiner Ausführungen stellt er die Behauptung auf: "Je reifer die Demokratie, um so schneller entfernt sich die Gesellschaft von der Monarchie" und stellt dazu die Frage, ob die Bourbonen auf dem spanischen Thron noch eine Zukunft haben.
Er ist sich sicher, dass die aktuelle Monarchie verschwinden wird, denn sie ist eine Monarchie von Gnaden des Diktators Franco. Eine Monarchie des Übergangs aus der Diktatur in die Demokratie. Die spanische Gesellschaft nimmt aber die in der Zeit der Übergangs diktierten Bedingungen nicht mehr so einfach hin. Sie entfernt sich immer mehr von diesem Modell, dessen Ausdruck immer noch das versteckt operierende und mit hohen Kosten unterhaltene Königshaus ist. Statt sich an die neuen Zeiten anzupassen, verkriechen sich die Königlichen in ihren bisherigen Privilegien und hoffen, dass der Sturm schon vorüber geht.
Daniel Barredo sagt in einem Interview: "Spanien ist immer noch ein franquistisches Land, da es - auch mit einigen Einschränkungen - parteiisch geführt wird sowohl von Institutionen wie dem Kongress oder der Krone. Die Monarchie wurde direkt vom Diktator Frankreich eingerichtet und unser König hat es weder gewollt noch gekonnt, sich vom Diktator zu distanzieren. Der König sollte in Kürze abtreten. Der Kronprinz Felipe sollte eine Marketing-Kampagne zu Identitätsfindung anstoßen, die wir auch die Kampagne zur Demokratisierung der Institutionen nennen können. Die Krone könnte dann sich dann mit mit den Schlagworten wie Innovation, Neutralität und Rettung des Staates schmücken."
Zur Rolle der Medien in dieser Konstellation: "Beim Übergang von der Diktatur zur Demokratie gab es ein journalistische Übereinkommen, in dem sich die Journalisten verpflichteten keine Informationen zu veröffentlichen, die die Stellung von Juan Carlos schädigen könnten. Das war möglich, weil es in Spanien keine Bruch mit dem Franquismus gab und auch keine Entwicklung der Demokratie. Die Institutionen konzentrieren immer noch eine enorme Macht auf sich. Die Führer, wie auch Zapatero (ehem. sozialistischer Regierungschef), widmen sich, wenn sie über die Urnen an die Macht gekommen sind, der Aufgabe hohe Tiere zu begnadigen statt die Verfassung oder die Justiz zum Beispiel zu reformieren."
Durch die neuen Medien wie Internet kann nach Barredo das Königshaus immer weniger durch den stillschweigenden Pakt der Medien geschützt werden. Die Frage Monarchie oder Republik komme immer drängender auf die Tagesordnung. Dass der König sich vor kurzem in der Öffentlichkeit für sein Verhalten entschuldigen musste, sei auch dem Druck über diese Medien zu verdanken. Die spanische Bevölkerung zeige mit diesen neuen Möglichkeit mehr demokratische Reife.
Siehe auch:
Ein gebrechlicher König mit mangelnder Einsicht
Informationsquelle
"No creo que el Estado actual resista más de diez años" - Público
Er ist sich sicher, dass die aktuelle Monarchie verschwinden wird, denn sie ist eine Monarchie von Gnaden des Diktators Franco. Eine Monarchie des Übergangs aus der Diktatur in die Demokratie. Die spanische Gesellschaft nimmt aber die in der Zeit der Übergangs diktierten Bedingungen nicht mehr so einfach hin. Sie entfernt sich immer mehr von diesem Modell, dessen Ausdruck immer noch das versteckt operierende und mit hohen Kosten unterhaltene Königshaus ist. Statt sich an die neuen Zeiten anzupassen, verkriechen sich die Königlichen in ihren bisherigen Privilegien und hoffen, dass der Sturm schon vorüber geht.
Daniel Barredo sagt in einem Interview: "Spanien ist immer noch ein franquistisches Land, da es - auch mit einigen Einschränkungen - parteiisch geführt wird sowohl von Institutionen wie dem Kongress oder der Krone. Die Monarchie wurde direkt vom Diktator Frankreich eingerichtet und unser König hat es weder gewollt noch gekonnt, sich vom Diktator zu distanzieren. Der König sollte in Kürze abtreten. Der Kronprinz Felipe sollte eine Marketing-Kampagne zu Identitätsfindung anstoßen, die wir auch die Kampagne zur Demokratisierung der Institutionen nennen können. Die Krone könnte dann sich dann mit mit den Schlagworten wie Innovation, Neutralität und Rettung des Staates schmücken."
Zur Rolle der Medien in dieser Konstellation: "Beim Übergang von der Diktatur zur Demokratie gab es ein journalistische Übereinkommen, in dem sich die Journalisten verpflichteten keine Informationen zu veröffentlichen, die die Stellung von Juan Carlos schädigen könnten. Das war möglich, weil es in Spanien keine Bruch mit dem Franquismus gab und auch keine Entwicklung der Demokratie. Die Institutionen konzentrieren immer noch eine enorme Macht auf sich. Die Führer, wie auch Zapatero (ehem. sozialistischer Regierungschef), widmen sich, wenn sie über die Urnen an die Macht gekommen sind, der Aufgabe hohe Tiere zu begnadigen statt die Verfassung oder die Justiz zum Beispiel zu reformieren."
Durch die neuen Medien wie Internet kann nach Barredo das Königshaus immer weniger durch den stillschweigenden Pakt der Medien geschützt werden. Die Frage Monarchie oder Republik komme immer drängender auf die Tagesordnung. Dass der König sich vor kurzem in der Öffentlichkeit für sein Verhalten entschuldigen musste, sei auch dem Druck über diese Medien zu verdanken. Die spanische Bevölkerung zeige mit diesen neuen Möglichkeit mehr demokratische Reife.
Siehe auch:
Ein gebrechlicher König mit mangelnder Einsicht
Informationsquelle
"No creo que el Estado actual resista más de diez años" - Público