Diese Sache mit der Fotogenität

Auf die Gefahr hin, dass das jetzt arrogant klingen könnte, möchte ich doch im Vorfeld eines klarstellen: Ich finde ich sehe gut aus. Klar, ein oder zwei Kilo könnten vielleicht runter und meine Zähne könnten auch gerader sein. Aber das sind Kleinigkeiten, über die ich hinwegsehen kann. Zumindest, wenn ich in den Spiegel schaue und dabei nicht ohnehin schon in Weltuntergangstimmung bin. Da gefällt mir vielleicht mal nicht, wie meine Haare liegen oder die Augenringe, die schon wieder beängstigend violett sind, aber das ist nur vorrübergehend. Spiegel scheinen mich offensichtlich irgendwie zu mögen.
Ganz im Gegensatz zu Kameras. Das ist mir durch den Blog hier erst so richtig aufgefallen. Wenn ich da ein paar Oufit-Bilder knipsen möchte, bin ich jedes Mal schockiert. Kann es sein, dass ich eine kleine, dicke Zwillingsschwester habe, die sich bei jedem Foto blitzschnell vor mich wirft, ohne dass ich es mitbekomme? Denn auf Bildern habe ich plötzlich kolossale Oberschenkel, dafür aber die Oberweite einer Zwölfjährigen. Im Gesicht glänze ich wie die Kronjuwelen und meine Augen sind zwei winzige Schlitze umringt von schwarzen Schatten. Lächeln sollte ich mir besser ganz verkneifen, denn damit erinnere ich an die Zeichnung einer alten Hexe auf einem Kindermärchenbuch.
Der Versuch das perfekte Foto zu bekommen, ist demnach schon allzu bald wieder hingeworfen und ich gebe mich mit irgendetwas Mittelmäßigem zufrieden. Wenn ich dann die ganzen perfekten Fotos all der wunderhübschen Bloggerinnen sehe, fühle ich mich immer ganz schlecht. Ich bin sicher kein Fotografiegenie und habe auch in meinem Umfeld keins davon. Meine Bilder machen meist meine Mutter oder mein Freund, die sich damit nicht so wirklich auskennen. Aber dennoch: Andere sehen auf deren Bilder auch nicht so deformiert aus wie ich.
Ich kann wohl froh sein, dass ich kein Promi bin. Sonst wäre die Klatschpresse voll von Schlagzeilen à la „Hanna hat schon wieder 5 Kilo zugenommen“, „So schrecklich sehen die Promis ohne Make Up aus“ oder auch „Ist sie schwanger?“. Und das alles nur, weil Kameras mich immer im falschen Moment erwischen. Könnte ich mir eine Superkraft aussuchen, dann wäre es wahrscheinlich die von Barney Stinson, der es schafft, auf jedem Bild perfekt auszusehen. (Denn wer will schon mit seinen Superkräften die Welt retten, wenn er stattdessen ein paar hübsche Fotos von sich haben kann?)
Diese Sache mit der FotogenitätUnd damit nun niemand auf die Idee kommt, dieser Post solle nur bezwecken, dass die Leute mir sagen, wie toll ich doch auf Fotos aussehe, gibt es nun diese kleinen Kunstwerke für euch. Es ist mir fast ein wenig unangenehm diesen Post hochzuladen. Aber ich denke, auf einem Blog darf man sich auch mal von seiner nicht so schokoladigen Seite zeigen und ich denke, vielen geht es genauso. Oder etwa nicht?

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