Kennt ihr das, wenn euch jemand eine Frage stellt und ihr nur noch genervt die Augen rollen wollt? So geht es mir mit einer Handvoll Fragen leider immer wieder. Besonders zum Thema Bloggen und meinem Studium gibt es ein Paar Favoriten, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Wie jetzt, du kannst Mathe? Verstehst du das echt alles?
Viele Leute sind überrascht, wenn ich ihnen erzähle, dass Mathe mein Lieblingsfach in der Schule war. Dass es mir Spaß gemacht hat, wenn ich drauf losrechnen konnte und dass ich daher auch immer gut in Mathe war. Vor allem, wenn die Personen mich in meiner Freizeit kennenlernen, sind sie erstaunt, weil ich nicht so rüberkomme. Aber muss man ein Nerd sein, um Mathe zu verstehen?
Man kann mit Bloggen Geld verdienen? Wie funktioniert das denn? Du kriegst diese Produkte echt umsonst?
Auf die Frage, die vorher kam, kommt meist diese hier. Und das ist mein wohl meist gehasster Satz. Denn sobald die Leute verstehen, dass man Geld mit dem Bloggen verdienen KANN, sind sie Feuer und Flamme. Ist ja schließlich mega einfach sich eine Reichweite aufzubauen und Bloggen nimmt ja auch kaum Zeit ein. Und sowieso, muss man ja kaum etwas tun und kriegt dafür dann ganz viele Gratissachen.
Und was kann man später damit machen?
Ich studiere Intermedia. Interwas? Intermedia. Dabei finde ich es absolut in Ordnung, dass kaum jemand meinen Studiengang kennt und ich ihn erklären muss. Aber was ich nervig finde, ist die Frage, die daraufhin kommt: Was willst du dann später damit machen? Vielleicht kennen die Geisteswissenschaftler unter euch diese Frage. Was will man eigentlich nach dem Studium machen? Dabei ist bei Menschen, die Germanistik, Philosophie oder eben auch Medienwissenschaft studieren der Weg nicht so vorgezeichnet, wie bei Juristen oder etwa Lehramtsstudenten. Und ganz ehrlich: Muss ich mich jetzt schon entscheiden, wo ich später arbeiten möchte? Ist es nicht im Gegenteil toll, dass mein Berufsfeld so weit ist und ich die Möglichkeit habe in viele Bereiche zu blicken?
Welche Landsfrau bist du denn?
So ganz verstehe ich nicht, wieso eine der ersten Fragen in Gesprächen mit Leuten, die ich erst gerade kennengelernt habe, genau diese hier ist. Und wenn ich dann antworte, dass ich Deutsche bin, ist mein Gegenüber nicht einmal befriedigt. Dann wird nachgehakt. Mein Name sei ja nicht deutsch und ich würde auch nicht so aussehen. Wenn dann irgendwann durchsickert, dass ich Russisch spreche, werde ich direkt als Russin bezeichnet. Obwohl ich nicht einmal in meinem Leben in Russland war. Nur am Flughafen in Moskau, als ich einmal umsteigen musste. Meine Herkunft genau zu erklären dauert meistens viel zu lang und wenn ich versuche zu erklären, dass meine Vorfahren Wolgadeutsche sind, schalten die meisten sowieso ab. Dann fragt doch bitte nicht!