Dienstagsblues

Von Beautifulvenditti

Einmal Milchpfütze aufgewischt, zwei warme Mahlzeiten zubereitet, einmal beim Kinderarzt, sechsmal Tisch abgeräumt, viermal Tisch abgewischt, dreimal Katzenfutter serviert, einmal Ostergeschenk kindersicher versteckt, zweimal bei den Hausaufgaben geholfen, zweimal den Geschirrspüler ausgeräumt, einmal Wäsche aufgehängt, einmal Milch vor dem Sauerwerden gerettet, dreimal Zvieri serviert, einmal vergeblich zum Hausarzt gefahren, dreimal den Fussboden gefegt, fünfmal die gleiche Pfanne abgewaschen und wieder benützt, einmal über die “neue” Rechtschreibung gewettert, unzählige Male ermutigt, sehr viele Male “Etwas leiser, wenn ich bitten darf!” gebrüllt, einmal umgekipptes Frühbeet aufgestellt, dreimal das Telefon nicht gehört, dafür rangegangen, als jemand die falsche Nummer gewählt hatte, sehr lange über eine belastende Situation in der Verwandtschaft geredet, einmal Gartenbücher bestellt, einmal einen Sarkophag modelliert, einmal einfach so ein Frühlingslied gesungen und mich damit zum Gespött der Kinder gemacht, einmal mit Luise über ihre Geburtstagswünsche diskutiert, einmal Zeitung durchgeblättert, einmal eingekauft, wenn auch nur kurz, dreimal gesagt: “Lass die Skibrille in Ruhe, die ist nur ausgeliehen und darf nicht kaputtgehen.”, einmal eine alte Bekannte getroffen, mehrere Male in unterschiedlichen Situationen Trost gespendet, fünfmal Streithähne getrennt, einmal spontanen Besuch empfangen, dreimal das Gröbste aufgeräumt, zwei neue Rezepte ausprobiert, eine Zitrone und eine Orange ausgepresst, einmal Grünabfälle entsorgt, einmal geschlafen, zweimal Tee aufgegossen und genossen, dreimal einen Schokoladendieb auf frischer Tat ertappt, ein paarmal laut gelacht und einmal beinahe geheult, immer mal wieder einen Tagtraum angefangen und wieder zur Seite geschoben, etc.

Nein, eintönig war mein Tag nicht, langweilig aber schon.