Dienstag, 05. November 2013: „Erste Frankfurter Europarede“

Dienstag, 05. November 2013: „Erste Frankfurter Europarede“

Foto: Sebastian Storz

Wofür brauchen wir Europa? oder „Der Fisch ist der letzte der merkt, dass er im Wasser lebt“.
Die Initiative „Europadialog Hessen 2013 – Wir müssen reden, Europa!“ hat das Ziel, den Menschen Europa in seiner ganzen Abstraktheit näher zu bringen. Veranstalter und Redner des gestrigen Abends, der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der hessische Minister der Justiz, Integration und Europa und Stellvertretender Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn, bringen es auf den Punkt: „Nur wer Europa versteht, kann mitreden und mitgestalten“. 

Dienstag, 05. November 2013: „Erste Frankfurter Europarede“

Foto: Sebastian Storz

Ein Teil dieser Europaoffensive der Hessischen Landesregierung ist die „Frankfurter Europarede“, diesmal gehalten vom Präsidenten der Europäischen Kommission José Manuel Barroso. 
Meine Erwartungen waren hoch. Erstens war es meine erste so hochkarätig besetzte Veranstaltung und zweitens erwartete ich, der ich mich selbst als Europäer sehe, einen Impuls für mein eigenes Selbstverständnis. 
Interessanterweise kamen diese Impulse nicht direkt oder ausschließlich von Barroso, der in seiner Rede leider nur einen schalen Abriss der bisherigen Entwicklung und des Krisenmanagements Europas gab. Den Menschen Europa näher zu bringen ist eine Herausforderung. Die Worthülsen "Frieden", "Freiheit", "Mobilität", "Wohlstand" und "Preisstabilität‘ müssen gefüllt werden. 
Bouffiers Standpunkt war hier klarer, als er ausführte, dass Europa die Summe seiner Menschen und Regionen sei. Europa solle Kompetenzräume nicht weiter dezentralisieren und überregulieren, sondern die Stimme seiner Bürger sein und seine Aufgabe als Wertegemeinschaft stärker wahrnehmen. Auch bezog Bouffier klar Stellung gegen nationalistische Tendenzen in vielen Staaten der Europäischen Union und war somit -meiner Meinung nach- in vielen Aussagen wesentlich markanter und präziser als Barroso. 

Dienstag, 05. November 2013: „Erste Frankfurter Europarede“

Foto: Sebastian Storz

Auch nach diesem Abend bleibt Europa ein abstraktes Gebilde. Die Bemühungen der hessischen Landesregierung in allen Ehren, ... aber sollten wir den Menschen nicht erstmal deutsche Politik erklären und schmackhaft machen, bevor wir uns sofort auf Europa stürzen?
Euer Tobi

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