Diebe und Vampire

Diebe und Vampire

Diebe und Vampire

Doris Dörrie

Diogenes, 2015

21,90 €

Diebe und VampireSie lernen sich in Mexiko am Strand kennen und treffen sich nachher in San Francisco: Alice, eine junge deutsche Studentin, und die dreißig Jahre ältere Amerikanerin, die Alice insgeheim 'die Meisterin' nennt. Denn sie ist alles, was Alice gerne wäre. Elegant. Selbstbewusst. Souverän mit Männern. Und vor allem: eine Schriftstellerin. Ein berührender Roman über die Vorbilder, die wir wählen - und was das Leben aus ihnen und uns macht.

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Alice ist recht schwierig zu beschreiben. Sie ist unnahbar. Erst sehr spät erfahren wir ihren Namen und das nicht aus ihrem Mund. Sie beobachtet Menschen, wichtig sind sie für sie aber nicht. Das Leben ist ihr ebenso unwichtig, wie ihre Laufbahn und die Liebe. Mir fällt gerade auf, dass ihr nichts wichtig ist. Sie fühlt sich einsam, ist es aber nicht. Oder doch? Alice ist wirklich besonders.

Pe, der Mann ihres Lebens, ist sehr viel älter, ziemlich langweilig für den Leser und auch irgendwie ein Arsch. Braucht man den? Ich finde nicht, aber da Alice keine Ahnung vom Leben hat, braucht sie jemandem der sie wenigstens wahrnimmt.

Die Meisterin ist alles, was Alice nicht ist: elegant, eloquent und irgendwie mysteriös. Damit wird auch das Vorurteil gefestigt, dass Schriftsteller eigenbrötlerisch, depressiv und nur manchmal nett sind.

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Ich kann sie schlecht beschreiben. Eigentlich wohnt unsere Protagonistin in Deutschland. Die meiste Zeit sind wir aber in Mexiko, wo sich die Meisterin und sie auch kennenlernen. Später sind wir auf eine Tagung, in einer Universität vor Studenten. Wirklich wichtig ist aber nur Mexiko, da dort viel passiert. Alles andere ist nur Makulatur.

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Die Handlung ist in drei Teile aufgeteilt. Erst befinden wir uns in Mexiko, erfahren recht viel von Alice und ihrem Leben. Dann will sie unbedingt die "Meisterin" kennenlernen, denkt sich deswegen Geschichten aus und lügt ein wenig. Pe nimmt sie sowieso nicht ernst.

Im zweiten Teil treibt Alice durch ihr Leben, hat immer noch nicht viel geschrieben, ist einsam und hat keinen Platz im Leben.

Der dritte Teil zeigt ihr Leben, nachdem viel zeit vergangen ist. Der Leser ahnt nur, was dazwischen passiert ist. Plötzlich ist das Buch vorbei und ich habe die Moral der Geschichte verpasst. Es geht darum, einen Platz im Leben nicht zu finden. Lügen können manchmal helfen, "Schreiben" ist tatsächlich Arbeit und kann Menschen auch nicht retten.

Dadurch, dass Alice sehr schwierig ist, habe ich mich nicht immer mit allen Gedankengängen auseinander gesetzt. Es gibt Dinge, die haben mir wirklich gut gefallen.

"Ich selbst konnte mir nicht vorstellen, ohne Buch das Haus zu verlassen. [...] Ohne Buch irgendwo zu stranden, hätte bedeutet, dem Schrecken der Einsamkeit vorgeworfen zu werden wie einem Rudel Wölfe." (S.14)

Wenn so ein Buch beginnt, muss ich einfach weiterlesen. Leider hat die Protagonistin nicht oft solche schönen Sätze von sich gegeben. Ich denke, es wird der letzte Ausflug in die Romanwelt von Doris Dörrie gewesen sein.

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Der Titel hat mir sehr gut gefallen und so griff ich zu. Das Cover bescherte mir eine Überraschung, denn eine Facebook Freundin kennt die Malerin des Bildes.

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Mit dem Anfang war ich zufrieden, zum Ende hin verlor mich die Protagonistin. In ihren Lügen und ihrer Verleumdung sich selbst gegenüber, war der Sinn ihres Lebens verloren gegangen und somit auch ich.

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