Wiener Weinbauern schlagen Alarm. Täter pflücken Weinstöcke oft bis aufs letzte Blatt ab. Sie schleppen die Blätter säckeweise weg. Die Pflanzen sind dadurch so schwer geschädigt, dass die Weinbauern um ihre Ernte fürchten ("Ist das Grün einmal weg, gibt es weder Trauben noch Wein").
Erst die Geschichte mit den geplünderten Weinstöcken ließ in mir den eigentlich naheliegenden Gedanken reifen, dass ich die Füllung ja durchaus nach meinem Geschmack variieren könnte - wo ich doch sozusagen den ganzen Garten voller Weinblätter habe ...
Gefüllte Weinblätter mit Lammfleisch, Petersilie und Rosinen
etwa 24 frische Weinblätter
200 g Lammhals, faschiert
150 g Reis (K: Jasminreis)
Saft einer Zitrone
Zesten von einer Zitrone
1 große milde Zwiebel
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1/2 TL Zimt, gemahlen
1/2 TL Piment, gemahlen
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL Piment d'Espelette oder ein anderes mittelscharfes Chilipulver
Salz, Pfeffer
eine Handvoll Rosinen
1 Bund Petersilie, grob gehackt
Saft einer zweiten Zitrone
Olivenöl
Eine andere Füllung kann man hier bei Susi nachlesen.
Das faschierte Lammfleisch mit dem Saft einer Zitrone übergießen, salzen und pfeffern. Zur Seite stellen. Reis waschen und abtropfen lassen. Die Zwiebel fein hacken und in etwas Olivenöl etwa 15 Minuten lang dünsten. Reis, Knoblauch, Zimt, Piment, Zitronenzesten, Chilipulver, Kreuzkümmel, Rosinen und Petersilie zu den Zwiebeln geben und gut verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Es sollte ganz leicht versalzen schmecken, der Reis "frisst" während der langen Kochzeit ziemlich viel Salz.
Den Saft der zweiten Zitrone mit heißem Wasser zu den Weinblättern leeren, bis die Blätter etwa zur Hälfte im Zitronenwasser schwimmen. Ungefähr 40 Minuten zugedeckt leise köcheln lassen. Dann vom Herd nehmen und etwa eine Viertelstunde überkühlen. Mit Knoblauchjoghurt servieren.
24 gefüllte Weinblätter sind auch für gefräßige Menschen ein bisschen viel. Und so konnten wir am nächsten Tag feststellen, dass sie gut gekühlt noch besser schmecken als frisch und lauwarm!
Der Mitkoch, ein begeisterter Weinblattesser, versah meinen Erstversuch mit dem Prädikat "die besten, die ich bis jetzt gegessen habe". Wenn das kein Ansporn für weitere Versuche ist ...