Inhalt
Es hat alles mit den zwölf Kriminellen begonnen, die auf ihre Todesstrafe gewartet haben. Sie wurden für ein geheimes Experiment ausgewählt, welches sie zu so viel mehr, als nur einem einfachen Menschen machen sollte. Doch irgendetwas ging schief und nun sind diese Kriminellen die Zwölf, die das Leben auf der Erde bedrohen und die Welt ins Chaos stürzen. Sie könnten das Ende der gesamten Menschheit bedeuten, wenn es niemand schafft, sie aufzuhalten. Hoffnung liegt einzig und allein in dem kleinen Mädchen Amy. Sie kann sich der Macht der Zwölf entgegen stellen, doch ihre Gegner sind stark und Amys Kraft scheint schwächer und schwächer zu werden..
Die Fortsetzung einer epischen Geschichte. Der Kampf gegen die Zwölf beginnt.
„Die Zwölf“ beginnt wie eine Bibel. Der Prolog erzählt die Ereignisse aus Band 1 „Der Übergang“ in vier Kapiteln mit je 12 Versen. Es wird kurz umrissen, was geschehen ist und wie unsere Freunde so weit gekommen sind. Bereits nach diesem Prolog hatte ich eine Gänsehaut. Justin Cronin hat es mit wenigen Sätzen geschafft, mich wieder komplett einzunehmen und mir mit dieser Art der Erzählung den Eindruck vermittelt, dass diese Geschichte in die Geschichtsbücher eingehen wird. Dass es für die Welt unwahrscheinlich wichtig ist, alles niederzuschreiben. Und dass die Menschen, die ich im ersten Teil begleitet habe, das Schicksal der Welt entscheiden. Schon zu Anfang also ein absoluter Gänsehautmoment.
Kaum ist man wieder in die Geschichte eingetaucht, dann rasen die Seiten nur so vorbei. Justin Cronin schafft es, immer wieder unerwartete Wendungen einzubauen, die einem als Leser komplett den Atem verschlagen. Es geht, wie schon im ersten Teil auch, nicht nur um unsere Protagonisten. Wir erfahren so viel mehr über das Jahr Null, darüber, wie es anderen Menschen ergangen ist, die zu der Zeit gelebt haben, als die Virals ausgebrochen sind und das Chaos um sich griff. Man erfährt wie es mit Charakteren weitergegangen ist, die kurze oder auch längere Auftritte in Band 1 hatten und bringt sie uns näher. Es hat mir unfassbar viel Spaß gemacht wieder im Jahr Null zu sein auch wenn ich natürlich gerne gewusst hätte, wie es mit Peter, Amy, Alicia und Co weiter geht. Doch Justin Cronin wäre nicht Justin Cronin, wenn er immer wieder zwischen den Perspektiven wechselt und wenn für ihn ein Teil der Geschichte zu Ende erzählt ist, dann wird man direkt in eine andere Zeit geschubst und trifft weitere Charaktere, von denen man nach und nach realisiert, dass man sie vielleicht irgendwo schon einmal getroffen hat.
Die bekannten Charaktere aus Band 1 nehmen wieder eine sehr wichtige Rolle ein auch wenn zunächst alles anders ist, als man es vermutet. Gerade diese Art, wie Cronin uns die Welt, wie sie in dieser Geschichte ist, näher bringt, gefällt mir. Alles kann sich in kürzester Zeit verändern. Nichts scheint für immer zu sein und letztlich muss jeder seinen eigenen Kampf kämpfen. Alles, was den Charakteren widerfährt ist von Cronin wunderbar durchdacht und passt einfach perfekt zu den einzelnen Personen. Die Entwicklung, welche die Charaktere durchmachen müssen, sind in meinen Augen absolut großartig und ich bin gespannt, habe aber gleichzeitig auch Angst davor, was mich in Band 3 erwarten wird.
Langsam aber sicher zeichnet der Autor ein Bild, das immer deutlicher wird und die Verstrickungen der einzelnen Handlungsstränge nach und nach auflöst und zusammenfügt. Trotzdem schafft er es so viele Handlungsstränge offen zu lassen. Er lässt immer einen kleinen Teil im Dunkeln, um sich vielleicht auch die Möglichkeit frei zu halten, im letzten Teil der Reihe noch etwas über diesen oder jenen Charakter einbauen zu können. Ich bin daher sehr gespannt, ob in Band 3 einige meiner Fragen doch noch beantwortet werden.
In „Die Zwölf“ gibt es jedoch in der Mitte irgendwann einige Längen, die mich dann doch etwas an Kraft gekostet haben. Die Spannung und der Thrill haben zwar nie nachgelassen aber Cronin hätte durchaus schneller zum Ziel kommen können. Auf der einen Seite fand ich das schade, auf der anderen Seite hätte das Buch wohl gar nicht anders sein können. Es musste so sein, um zu dieser großartigen Reihe zu passen.
Was mir aber wohl noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird, ist das Ende dieses zweiten Teils. Die Geschichte baut langsam immer mehr Spannung auf und man spürt genau, dass am Ende ein Finale auf einen warten wird, das sich gewaschen hat. Und tatsächlich hat Cronin es geschafft, ein unfassbar actionreiches und atemberaubendes Finale zu schreiben. Das gr0ße auf und ab der Gefühle und der Handlungsstränge nimmt in diesem Finale ein Ende, das man so nicht unbedingt hat kommen sehen. Erwartet habe ich einen großen Knall und bekommen habe ich eine regelrechte Explosion.
Fazit
„Die Zwölf“ ist ein Buch voller Höhen und Tiefen. Voller Charaktere die man kennt oder erst noch kennen lernen muss. Es gibt Wendungen, die man nicht erwartet hat und Handlungsstränge die sich auftun, die man nicht für möglich gehalten hätte. Gleichzeitig werden zwar viele Antworten gegeben aber noch viel mehr Fragen aufgeworfen. Ich freue mich jetzt sehr darauf, Band 3 bald zu lesen und bin unfassbar gespannt, was dort auf mich warten wird.