Die zunehmende Brutalität der Polizei

Wie oft kommt das Szenario vor? Und sei es auch nur eine kleine Bagatellsache – mit Hurra wird da nachts die Wohnung aufgebrochen und hineingestürmt, die Bewohner gleichermaßen – wurscht, ob Erwachsener oder Kind – aus den Betten gezerrt, zu Boden geworfen und zu Tode geängstigt, mindestens verbal mit Beschimpfungen attackiert, die Wohnung wird dazu mutwillig verwüstet, der Hund erschossen, auch wenn es nur ein Chihuahua ist; reine Notwehr das alles, könnte sich ja ein Waffenlager oder Terroristenversteck darin befinden. Oh, das ist gar nicht Meier, das ist Müller? Oh, die Hausnummer ist gar nicht 9, sondern 6? Ach, macht nichts, gute Arbeit, Jungs, verbuchen wir es als Training on the Job. Schadenersatz? Für was denn bitte? Man macht nur den Job, und wenn sich da einer vertut, nicht das Problem des Ausführenden. Eine Entschuldigung? Wofür denn? Haben wir nicht gerade geklärt, dass man nur den Job macht?
Solche Szenen sind allerdings eh schon Alltag, da kommt man ja kaum mehr mit der Liste hinterher, so oft passiert das. Interessiert ja nicht mal mehr die Presse, weil zu oft wiederholt langweilt den Leser.
Und langweilt auch die Polizei irgendwann, da gibt es dann keinen Adrenalinkick mehr, da muss was neues her. Vor allem in Bayern, das schon immer gern wie Texas sein will; das Öl fehlt halt, aber ansonsten ist alles vorhanden. Erzgläubig, gegen alles, was nicht ordentliche Familie von Mama, Papa, Sohn und Tochter ist, gegen alles, was das Kind verderben könnte (Harry Potter zum Beispiel), und schnell bei der Waffe; bei zierlichen Frauen oder Minderjährigen genügt auch die Faust oder der Stiefel, und ein bisschen körperliches Training muss ja auch sein.
Große Vorbilder gibt es zuhauf, wie etwa den Kerl in Passau, der schon mal jemanden versehentlich ersticht mit einem Messer, von dem er nicht weiß, woher es kommt, oder der Rosenheimer Polizeichef, der schon mal einem Schüler disziplinarisch mit Kopf gegen die Wand knallen und mit Füßen treten zeigt, wo es langgeht. Der Schüler zieht daraus gewiss die richtige Lehre.
Ach ja, und da haben wir noch die zierliche junge Frau, die Streit mit ihrem Freund hat und Angst bekommt, dass er sie verprügelt, also ruft sie die Polizei zu Hilfe, und die geht auch gleich fachmännisch zur Sache – Hände in Fesseln auf dem Rücken und dann mit geballter Faust volle Granate rein ins Gesicht. Ein Glück, dass der Hüter des Gesetzes das getan hat und nicht der Freund, so ist sie doch viel besser dran. Klar, jede Menge Augenzeugen dabei, einer filmt das sogar, damit erkennbar ist, dass Notwehr und Selbstverteidigung unumgänglich waren. Vier oder mehr Polizisten schaffen es nicht, mit einer 23jährigen, um die 50 Kilo schweren Frau, die die Hände auf den Rücken gefesselt hat, ohne Fäuste fertig zu werden. Aber das ist auch ein besonders schwerer Fall, sie wollte schließlich ihre Mama anrufen.
Immerhin sind die Bayern konsequent, die verüben einfach Gewalt gegen alles und jeden, egal ob Mensch oder Tier, jung oder alt; das ist dann doch sowas wie Gleichheit vor dem Gesetz und vor den Augen des Gesetzes.
Kein schöner Land.
SZ-Artikel “Das Problem sind Polizisten, die denken, sie dürfen alles”


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