Die Zukunft des Protests

Der 15. Oktober ist Vergangenheit. Gar nicht so einfach auseinander zu dividieren, was wirklich an diesem Tag geschehen ist und einen Ausblick zu liefern, wohin sich der Protest in naher Zukunft entwickeln wird!
Erst mal sehr erfreulich, dass am 15. mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen sind. Auch wenn ich persönlich mir noch mehr erhofft hätte, so ist dies ein kleines Pfläzchen. Ohnehin war klar dass es sich um einen Anfang handeln würde. Persönliche Vernetzung stand im Vordergrund. Sich zu vergewissern, dass der Protest an Breite gewinnt und dass es sich lohnt weiter zu machen.
Wie nicht anders zu erwarten war, so wird von verschiedensten Interessengruppen versucht, den Protest zu vereinnahmen. Ob nun von der Politik, getarnten Neoliberalisten oder linken Splittergruppen. Eine solche Verreinnahmung muss um jeden Preis verhindert werden. Zuletzt hatte sich gar Frau Merkel mit den Protesten solidarisiert. Beachtlich, Frau Wendehals! Die Banken retten, mit Herrn Ackermann politische Entscheidungen abstimmenund nun aber auch gegen die Banken zu sein. Einfach nur lächerlich!
Eine sehr traurige Randnotiz ist auch, was Wolfram Siener widerfahren ist. Der Sprecher der "Occupy Frankfurt"-Proteste war kurzzeitig zu einiger Bekanntheit gelangt, nachdem er mehrfach im Fernsehen sehr eloquent und deutlich seinen Protest und die dahinterliegende Motivation erläutert hat. Inzwischen ist er von seinem Posten zurückgetreten, nachdem er Morddrohungen gegen sich und seine Familie erhalten hatte. Ein absolutes Unding. Solidarische Grüsse an dieser Stelle!
Doch erstmal ging es ja tatsächlich darum, möglichst viele Menschen zu mobilisieren. Für die Zukunft gilt es allerdings konkretere Forderungen zu stellen und zwar nicht nur was die dringend benötigte Regulierung der Finanzmärkte angeht. An diesem Punkt halte ich die 99%-Rufe auch für nicht zielführend. Zumindest nicht auf Dauer. Denn schließlich bringt es nichts, die Banker als Feindbilder zu stilisieren. Die Gier mancher Zocker isttatsächlich ekelhaft, aber letztlich sind sie nichts anderes als Profiteure eines korrupten Systems, das Ideale hat, die Zockern in die Karten spielen. Es geht um einen Systemwandel. Und mit einer Regulierung der Finanzmärkte wäre viel gewonnen, aber man sollte nicht dem Trugschluss aufliegen, darum wäre gleich alles gut.
Nichtsdestotroz sehr interessant die Einkommensentwicklung seit den 80`ern an der Wall Street. Während damals noch ein nachvollziehbares Verhältnis bestand, so verdient der durchschnittliche Angestellte an der Wall Street mit 361.000 Dollar fast sechsmal so viel wie der durchschnittliche Angestellte in New York City, der 66.000$ verdient.
Unerträglich und abstoßend finde ich die Tatsache, dass noch immer mit Nahrungsmitteln spekuliert wird. Das ist ein unglaublicher Skandal, der jeden von uns wütend machen müsste:
spiegel.de: Rohstoffspekulation: Foodwatch gibt Ackermann Mitschuld an Hungersnöten
Spannend auch, was Jean Ziegler zu sagen hat. In der aktuellsten Ausgabe von ttiel-thesen-temperamente wird auch seine unglaubliche Biographie nachgezeichnet. Mein höchster Respekt für diesen Mut!
ttt: Jean Ziegler: Wie der Rebell vom Genfer See die Welt wachrüttelt
Ein Systemwandel wird nicht von heute auf morgen geschehen, aber es gibt Themen, die sind so drängend, dass ihre Lösung schnell gefunden werden muss. Und damit ziele ich vor allem auf ökologische Nachhaltigkeit ab. 2011 wird das Jahr sein, in dem der Energieverbrauch auf dem Planeten erneut einen unrühmlichen Höhepunkt erreichen wird. Das muss man sich einmal klar machen, so erfreulich die technischen Fortschritte bei den erneuerbaren Energien sind. Doch diese neuen Techniken müssen gefördert werden, vielleicht muss man sie sogar verpflichtend machen.
Denn während Evolutionen Zeit brauchen, so ist die Frage, wieviel Zeit wir tatsächlich haben, bevor der rasante Ressourcenschwund zuunumkehrbaren Folgen führen wird.
Und es wird Zeit für ein anderes Miteinander. Die soziale Kälte in Deutschland finde ich unerträglich. Es scheint vielen tatsächlich noch nicht schlecht genug zu gehen. Natürlich sind die Probleme in den U.S.A. ungleich größer. Wo viele Menschen keine Krankenversicherung haben und es bei weitem kein so "gutes" soziales Netz gibt wie hier. Doch ist das Netz hier wirklich noch so gut. Sollte man sich hierzulande umgekehrt mit den U.S.A. oder gar Entwicklungsstaaten vergleichen?
Ich denke nein. Warum sollte sich unser Blick auf Staaten richten, in denen es schlechter läuft?
Der Sozialabbau und die Diskriminierung derer, die Sozialabgaben beziehen, muss dringendst gestoppt werden. Noch immer gibt es keinen Mindestlohn, vom Grundeinkommen mal ganz zu schweigen!
Es gibt vieles, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Also bleibt dran Veränderungen brauchen Zeit, sind aber möglich. Jedoch nur über das Engeagment und Wachsamkeit Vieler!
Gerne verweise ich auch noch auf den Politikblog von jacob Jung, der wie einige weitere auch Aufnahme in den Blogroll gefunden hat. Im neuesten Beitrag versucht er sich in einem vieldimensionales Manifest, dem ich durchaus zustimmen kann. Werde meine Überlegungen dazu in Kürze niederschreiben.
Sehr interessant auch, was Ernst Prost und Dirk Müller, bei Lanz zu sagen haben. Hätte nie, gedacht, dass ich mal Lanz empfehlen würde...
Ein brillianter satirischer Informationsfilm, der aus der Perspektive von ausserirdischen Eroberern einen Blick auf unser Geld- und Bankensystem wirft, sei außerdem wärmsten empfolhlen.
Solidarische Grüsse von Mr. Coconutyoga an alle die noch ausharren oder sich andersweitig engagieren!!!

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