Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen.


Es gibt die großen Veränderungen im Zuge eines Lebens, der die Menschen formt wie das Wasser den Eisgletscher. Hier und da wird man weicher und verständnisvoller und an anderen Stellen entsteht  hinter der weich wirkenden Oberfläche eine spitze Kante aus „erfahrungsgeformtem“ Eis. Nach und nach modeliert sich so unsere Persönlichkeit. Man kann dieses „Phänomen“ jedoch auch im Kleinen betrachten.  Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen. Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen. Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen. Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen. Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen. (Kette und Ringe: H&M, Shirt vintage, Lippenstift Manhatten)
Im Frühling erwacht unsere gesamte Energie aus dem Winterschlaf und schon das leiseste Vogelgezwitscher zeichnet uns ein Lächeln ins Gesicht. Wir wollen raus und die Welt erobern, das Gefängnis unserer vier Wände verlassen und leben. Wir ziehen kein schwarz oder grau mehr an, weil wir keine tristen Farben mehr sehen können. Dann kommt der Sommer und lässt uns strahlen. Sahen wir im Winter noch einige Dinge skeptisch, so können wir nun darüber lachen. Das gemeinsame Grillen im Park, Käffchen trinken mit der besten Freundin, Städtetrips treten in den Vordergrund unseres eigenen/gemeinsamen/gesellschaftlichen Lebens. Es gibt nicht mehr das ICH, es gibt nur noch das WIR. Man kann diesem Feeling nicht entfliehen, denn man lebt dieses Gefühl und hat Angst, dass es schneller wieder vorbei ist, als man bis drei zählen kann.  In diesem Moment fällt das erste Blatt langsam vom Baum und landet seicht im Gras und überbringt uns die Botschaft, dass der Herbst sich auf den Weg gemacht hat. Wir versuchen das Gefühl in uns zu interpretieren: „Ist es der Wunsch, den Sommer mit all seinen Farben, Gerüchen und Erlebnissen für immer festhalten zu wollen? Ist es die Sehnsucht, wieder auch seine eigene kleine Gesellschaft genießen zu dürfen, ohne zu denken, dass man ein Stück Leben verpasst? Ist es der Gedanke, dass man nun endlich wieder Projekte in Angriff nehmen kann für die im Sommer kein Platz ist?“ Und ganz langsam, leise und still verabschieden wir liebevoll den Sommer und lassen den Herbst in unser Herz. Wir tragen jetzt Bordeaux,  Beige, Cognac und Senf und wollen eins sein mit den Farben des Laubes. Wir ziehen uns in unser Heim zurück und werden nachdenklicher - hoffentlich nicht mechlancholisch - und lernen uns wieder mit uns selbst, dem ICH, zu beschäftigen. Wir kommen zu Sachen, die wir das ganze Jahr schon machen wollten und auch das fühlt sich gut an.  Es wird dunkler und das Thermometer tanzt zwischen Minus - und Plusgraden auf und ab. Die Uhren wurden umgestellt und man selbst hat es mal wieder vergessen. Seinen bordeauxfarbenen Pullover hat man sich schon ein wenig übergeguckt und leichte Knüsel zeigen sich vom vielen Tragen auf  der Oberfläche. Wir haben ein riesiges Sortiment an Tee angehortet und eigentlich doch erst vor vier Wochen entdeckt, dass wir auch zur Spezies der „Teetrinker“ gehören. Jetzt ist der Winter da, der uns in seine Arme genommen hat und uns in eine Art Winterschlaf ziehen möchte. Aber wir sind standhaft und erfreuen uns - ganz anders als noch im Sommer vermutet -über die wild tanzenden Schneeflocken und die Eisblumen an den Scheiben. Glühwein und Lumumba werden zum Getränk der Stunde und lösen Caipi und Cuba Libre ab, als wenn es sie nie gegeben hätte. Wir können uns nicht mehr vorstellen im Frühling und Sommer noch Neon, Pink und Weiß getragen zu haben, es wirkt so unpassend und wie aus einer anderen Zeit. Jetzt kuscheln wir uns in Boots und Oversize Pullis und machen Mützen und Schals zu It-Peaces.
Wir gucken auf das Jahr zurück und reflektieren uns selbst. Nehmen uns selbst vielleicht auch ein wenig zu ernst. Die Energie des Sommers ist fast aufgebraucht und in diesem Moment fangen die Krokusse an zu blühen… .

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