Die Zeit von D.S. Felix

Die Zeit vergeht mal schneller und mal langsamer und doch immer ganz einheitlich und gleichmäßig. Was ist Zeit? Wo ist Zeit? Wie kann man sie fassen?

„Ich bin schon drei und einhalb Jahre alt.“ sagt der kleine Junge und hält wie zum Beweis vier Finger in die Höhe und verdeckt einen zur Hälfte. Die älteren Kinder belächeln ihn, sie sind schon 12 und fühlen sich schon fast wie Teens, nicht zu vergessen die 14‘jährigen. Kaum ist man 16, dann ist man schon 18, 21, 30, 40. Und die Zeit vergeht, erst langsam, dann schneller und immer schneller… immer schneller und immer älter.

Die Zeit rast, eilt, hetzt. Und doch auch wieder nicht sie schleicht dahin, sie scheint zu tröpfeln, sie scheint langsam und ohne Hast gemütlich dahinzufließen. Zeit.?! Was ist eigentlich Zeit?

In der Jugend ist man mutig und draufgängerisch. Doch mit dem Alter kommt die Sehnsucht und die Nostalgie, wie hoffentlich auch die Weisheit, die Erfahrung und das Wissen, aber da ist auch der Begriff Alter. Man kann sie nicht trennen, sie gehören zusammen – Zeit, Jugend und Alter, Jugend, Alter und Zeit, Zeit und Alter, Alter und Zeit.

Der kleine Junge wird fragen, „Alter? Alter, was ist das? Und was ist Zeit?“ Er weiß es nicht, er rechnet in soundsooft schlafen, dann ist Weihnachten, dann habe ich Geburtstag. Doch, meint er damit Tage? Rechnet er mit oder ohne Mittagsschlaf?  Ist es wichtig wie oft es dunkel beim Aufwachen oder beim Einschlafen ist? Zeit und Alter stehen in Relation zueinander. Mit zunehmendem Alter vergeht die Zeit schneller, zumindest ist das der vermittelte und gebetsmühlenartig wiederholte Eindruck.

Den ganzen Tag gemacht, getan, gearbeitet und schon ist der Tag vorbei. Die Zeit reicht nicht, sie scheint nie zu reichen. Doch auf der anderen Seite will ohne Tätigkeiten, Pflichten oder Beschäftigung die Zeit nicht vergehen. Es herrscht Langeweile. Dann vergeht auch die Zeit nicht. Und doch heißt es, die Zeit heilt alle Wunden.

Was ist nun Zeit? Was die Dauer der Zeit betrifft, das bleibt wohl jedem Individuum und allen in jedem Alter ein ungelöstes Rätsel.

Verwenden wir das Wort Zeit deshalb in so vielen verschiedenen Kontexten? Zeit, Zeitreise, Zeittafel, Zeitmessung, Zeitspanne, zeitig, zeitlos, gleichzeitig oder Zeitmanagement? Es gibt auch noch viele Worte, die Zeit beschreiben und begleiten ohne dabei das Wort Zeit in sich zu tragen: Geschwindigkeit, Langsamkeit, Dauer, Alter, Jugend, Stunde, Minute, Sekunde, knapp, reichlich, alt, als, dann, damals, danach. Oder die Verben sie lassen die Zeit rasen, laufen, ablaufen, weglaufen, sammeln oder verlieren.

Zeit immer eins und doch nie dasselbe.


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