*bedeutungsschwangere Musik*
Eine Reise liegt vor ihm.
Von Feinden umzingelt und Freunden verraten, lässt er seinem Zorn freien Lauf.
Doch nach einer endlosen Schlacht sind es die Opfer, nicht die Geretteten, die zählen…
*Musik Ende*
Eigentlich sollte Asura gemeinsam mit den anderen Göttern die Welt vor den bösen Gohma verteidigen. Doch weil seine Tochter eine außerordentlich mächtige Priesterin ist, wird sie entführt, die Mutter getötet und Asura verraten. Ganz im Stile von Kratos aus God of War kämpft sich Asura zurück ins Leben und will Rache üben. Dass dabei nebenbei die Welt gerettet wird, ist ein Bonus.
Der geneigte Anime-Fan wird solch eine Haltung in ähnlicher Form kennen. Ist es nicht Son Goku aus Dragonball, der etliche Male die Welt rettet, dies aber nur tut, weil ihn der Kampf an sich reizt? Asura’s Wrath IST ein Anime! Jede Faser strotzt nur vor der ein oder anderen Anspielung oder dreisten Kopie eines bekannten japanischen Animes (und die Übergangsbilder zwischen den einzelnen Episoden belegen deutlichst die geistige Herkunft), sei es der legendäre Quittenturm aus Dragonball oder die “Gestaltwandelei”, die nahezu jedes Anime durchzieht (sehr augenfällig wird dies, wenn man Digimon im Hinterkopf hat).
HIER habe ich bereits damals die Demo zu Asura’s Wrath behandelt. Ich schrieb: »Ja, die Demo lässt spielerisch das Schlimmste erwarten.«
Ich revidiere mich, denn die Demo ist SCHROTT! Sie zeigt nur die “schwachen” Momente des Spiel, gewürzt mit einem ganzen Haufen bombastischer Mindfuck-Momente. Asura’s Wrath ist sicherlich kein spielerisches Glanzlicht. Die Kämpfe wiederholen sich und eigentlich jagt ein Quicktimeevent den Nächsten. Ab und zu lockert ein anspruchsloses Shooterspektakel das Geschehen auf, aber im Grunde kann man dieses Werk nicht als “Spiel” bezeichnen. Dafür hat es viel zu wenig spielerischen Anspruch, dafür ist es auf Normal viel zu einfach. In den Endabrechnungen der Episoden offenbart es sich dann, wenn die Spielzeit eingeblendet wird. » NUR VIER MINUTEN!?« Es zählt wohl die große Masse an Cutscenes nicht hinzu. Kommt länger vor, weil man in sich in den Zwischensequenzen verliert.
Episoden – nur eines der kranken Inszenierungsmethoden, die dieses Spiel zu bieten hat. Tief in Asura’s Wrath pocht das Herz einer Animeserie und dabei ist nicht nur der optische und inhaltliche Stil gemeint. Vor jeder Episode kommt ein “Coming soon”, d.h. ein Ausblick auf den Inhalt der kommenden Episode wird gegeben. Zu Beginn jeder Episode werden nochmal Entwickler eingeblendet, in der Form, wie Schauspieler bei einer Serienfolge. Am Ende erwartet einen der “To be continued…”-Bildschirm. Und mittendrin die Krönung: Als würde Asura’s Wrath im Fernsehen laufen, gibt es eine Art Werbebreak-Unterteilung. Auch das kenne ich nur zu gut von Dragonball. Nach dieser Unterbrechung wird dann manchmal sogar Sekunden vor der Unterbrechung neu eingesetzt, und wiederholt die letzten Sätze.
Asura’s Wrath…
…Asura’s Wrath
Als wäre Asura’s Wrath nicht Anime genug, gibt es sogenannte Werbe-Unterbrecher, die ein wenig Feuer aus dem Geschehen nehmen. Nimmt das Spiel dann wieder das Geschehen auf, wiederholt es manchmal die vergangenen Dialogzeilen in leicht abgewandelter Form.
Unvergessen wird wohl der einzig ruhige Moment innerhalb des Actionfeuerwerks bleiben: gemeinsam mit eurem Vater genießt ihr warme Quellen, schmackhaften Wein und …ähh.. ihr seht es selbst.
Sonst gibt es nur Action. Päng hier, Krach da, »Faust bricht Kiefer« dort. Und doch ist Asura’s Wrath einen Durchgang wert. Mein damaliger Eindruck von der Demo hat sich gewandelt. Und ich bereue es keinesfalls, dem zornigen Halbgott über den Weg gelaufen zu sein. Einzig mein Controller musste leiden. KEIN einziges Spiel hat es geschafft, mich so in spielerische Wallung zu bringen, dass mein Pad Schaden nahm. Naja, irgendwann ist immer das erste Mal. Und um auf den letzten Satz meiner Demokritik zu verweisen: wo Asura hinlangt, wächst am Ende einfach kein Grashalm mehr…
…to be continued…?