Die Wohnung. Teil 2.

Die Wohnung sollte eigentlich einen eigenen Instagramaccount, einen eigenen Hashtag oder irgendwas in der Richtung bekommen.
Denn: Es passiert so viel.

Also nicht von den Renovierungsarbeiten her, aber täglich entdecke ich irgendwas Neues.

Kaum habe ich gemalt, blättert die Tapete ab, dann entdecke ich ein Loch in der Decke und sorge für ein weiteres. Unter dem Bett – ja, ich habe die Möbel, die ich allesamt nicht mag, übernommen/abgekauft (ich Vollpfosten!)– entdeckte ich vier Pakete Parkett.
Brauche ich nicht.
Denn als nächstes reiße ich das aus dem Schlafzimmer raus, wo ein ganz wunderbarer, dunkelbrauner Dielenboden auf mich wartet. Voll mit lustigen, weißen Farbkleksen, aber gut.

Die Wohnung macht sich extrem langsam. Es scheitert etwas an den Möbeln, die ich nicht los werde, die ich nächste Woche einfach weggeben werde, weil ich sie nicht mehr sehen kann. Und es scheitert auch ein bisschen an einem Auto, in das mehr als ein Schuhkarton passt. Denn ja, ich werde das restliche Parkett auch rausreißen.

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Wie ich das Wohnzimmer einrichte, weiß ich noch nicht.

Die Küche… Ja, sagen wir mal so… Das Küchenzimmer steht.

Ich habe nach wie vor eine überschaubar große Herdplatte, auf die meine Kaffeemaschinerie passt und keinen Herdbackofenbla. Wird aber alles. Dafür hat sich an den Wänden was getan.

Die hässlichen Küchenschränke raus, eine Wand gelb, eine Wand grün, eine Wand pink. Fast. Also jetzt schon. Erst nur so 3/4.

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“You live, you learn”

Ein paar Bilder hängen auch und ja, bunte Klappstühle – wenn auch nicht von Pantone – stehen auch bereit.

“Die Wohnung ist in einem kriegsähnlichen Zustand”, hat der Hausverwalter einem meiner Nachbarn erzählt. Und er hat nicht gelogen. Überall gibt es Baustellen. Das Bad, das ich liebevoll “Spa Bereich” nenne, muss komplett saniert werden, weil der Vormieter so ein kleiner Bastelkünstler war und nur komische Sachen gebaut hat.

IMG_3323Aber eben auch die Badewanne in der Küche. Darum beschwere ich mich mal nicht.

Seit 2 Wochen lebe ich in einer Wohnung ohne Internet und es so semi. Man gewöhnt sich irgendwann dran.

Ich habe angefangen mal wieder ein Buch zu lesen, aber ich freue mich auch ein bisschen auf das WLAN im Büro, das muss ich gestehen.

Und Besteck? Gut, dass ich alleine lebe. Ich besitze wie in Siegen eine Gabel, ein Messer und zwei Löffel. Aber für mich reicht das. Und groß einladen sollte ich wirklich auch noch nicht.

Und ich habe immer noch keinen Foursquare Check-in, weil ich mich zwischen “Badewannen Chaussee” und “Trallafittihausen” und “Frau Felis Konfettifabrik” nicht entscheiden kann.

Ja, die Wohnung. Sie ist eine Baustelle. Aber ich bereue sie keinen Tag.

Sie wird. Langsam. Großartig.


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