Die Woche | 29.08. – 03.09.2015

Versuchter Totschlag an Kindern in Palma
In Palma de Mallorca wurde jetzt ein Mann zu 20 Jahren Haft verurteilt, nachdem er versucht hatte seine beiden Kinder mit einer chemischen Giftmischung umzubringen. Der Vorfall ereignete sich im Februar letzten Jahres in Palma de Mallorca. Dabei stellte der 51-jährige Mann nachts ein Becken mit einer Mischung aus hochgiftigen Bleich- und Reinigungsmitteln an die Betten seiner sechs und 21 Jahre alten Kinder und schloss alle Türen und Fenster. Da der Mann 20 Jahre mit chemischen Produkten arbeitete, konnte die Polizei nachweisen, dass er sich des Ausmaßes seiner Tat völlig bewusst war. Die Mischung der Produkte erzeugt ein Gas, das einen Herzinfarkt und Atemstillstand hervorrufen kann. Beide Kinder mussten mit Vergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert werden, überlebten den Angriff jedoch. Der Vater wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt und muss jedem Kind jeweils 35.000 Euro Schadensersatz zahlen. Außerdem darf er sich seinen Kindern 30 Jahre nicht nähern.

Rettungskräfte auf den Balearen haben alle Hände voll zu tun
Insgesamt 42.000 Rettungseinsätze fanden dieses Jahr bereits auf den Balearen allein zwischen den Monaten Januar und Juni statt.
Diese Daten hat aktuell das Gesundheitsministerium bekannt gegeben. Mehr als 200.000 Anrufe gingen in der Zentrale vom Notdienst „EL SAMU“ ein. Besonders in der Hochsaison, wenn die Zahl der Urlauber steigt, müssen die Einsatzkräfte vermehrt ausrücken. Aber auch in der Nebensaison, beispielsweise von März bis Mai und von Oktober bis November, steigt die Anzahl der Unfälle, da dann viele Radfahrer und Wanderer auf den Baleareninseln unterwegs sind. Mehr als 30.000 Menschen mussten allein dieses Jahr auf Mallorca schon über den Notdienst ins Krankenhaus eingeliefert werden, 112 davon mit dem Helikopter. Die Notfallzentrale der Balearen ist unter der Nummer 061, aber auch über die 112 zu erreichen und 24 Stunden im Einsatz.

Marratxí kämpft gegen die Tigermücke
Die Tigermücke kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und wurde vor drei Jahren erstmals auf Mallorca entdeckt. Mittlerweile sind unter anderem Populationen in Esporles, Calvià, Andratx, Llucmajor und Palma de Mallorca zu finden, aber auch in Marratxí. Hier wurden in Rahmen einer Kampagne gegen die Tigermücke 34 Fallen mit einem speziellen Insektizid ausgelegt. Wie die Gemeinde jetzt bekannt gegeben hat, wurden so in diesem Jahr schon deutlich mehr Insekten nachgewiesen als 2014.
In diesem Jahr ist die Tigermückenplage auf Mallorca besonders hoch. Laut Experten liegt das an der großen Hitze in Kombination mit den starken Regenfällen im August.
Die Tigermücke legt ihre Eier vorzugsweise in stehenden Gewässern ab. Die Bürger sind deshalb dazu aufgerufen, Regen- oder Blumenwasserrückstände in Gärten und auf Balkonen möglichst schnell zu entsorgen.
Das Insekt mit den weißen Streifen kann Krankheiten wie das Denguefieber übertragen.

Palma de Mallorca will Flüchtlinge aufnehmen
Neben Barcelona und Madrid will sich auch die Inselhauptstadt Palma de Mallorca dem Netzwerk der Zufluchtsstädte für Bürgerkriegsopfer aus Syrien anschließen.
Das hat gestern Neus Truyol, die Pressesprecherin der Balearenregierung, erklärt.
Was derzeit noch nicht klar ist, sind die zur Verfügung stehendenden Kapazitäten. Derzeit wird geprüft, wie viele Menschen in Palma aufgenommen und wo sie untergebracht werden können. Geklärt werden soll auch, wie die Flüchtlinge mit Essen und speziell die Kinder mit Schulmaterial versorgt werden.
Das soll in den kommenden Tagen mit verschiedenen sozialen Einrichtungen besprochen werden, auf deren Unterstützung man sehr hofft, genauso wie auf die Hilfe aller hier lebenden Bürger.
Bevor auf Mallorca Flüchtlingslager errichtet und Asylbewerber zum Beispiel aus Syrien aufgenommen werden können, müssen diese der Insel zunächst offiziell von der Zentralregierung zugewiesen werden.

Mehr als 30 Tonnen Müll im August aus dem Meer gefischt
Die Balearenregierung beauftragt jedes Jahr Reinigungsfirmen, die dafür sorgen, dass die gute Wasserqualtät im Meer vor den Inseln erhalten bleibt. Es handelt sich um ein Projekt, das von der balearischen Agentur für Wasserqualität und Umwelt ABAQUA angestoßen wurde.
Jetzt haben die Behörden bekannt gegeben, dass im August jeden Tag eine Tonne Müll aus dem Meer gefischt wurde, also mehr als 30 Tonnen. Das sind 22 Prozent mehr Abfall als im Juli dieses Jahres und sogar 40 Prozent mehr als im August des Vorjahres.
Für die Sauberkeit der Gewässer in Strandnähe sorgen bis Ende September 33 Müllboote, 15 davon sind vor Mallorca im Einsatz.
Im letzten Jahr fischten die Einsatzkräfte im Sommer etwa 47 Tonnen Abfall aus dem Wasser, der Großteil davon war Plastik und Holz.
Sieben Personen im August auf den Balearen ertrunken
Insgesamt sieben Menschen sind im August auf den Balearen ertrunken. Fünf von ihnen kamen im Meer ums Leben, einer im Pool und einer in einem Sturzbach. Beim Großteil der Todesopfer handelte es sich um Urlauber, die meisten starben auf Mallorca, auf Menorca hingegen ist im August niemand ertrunken.
Diese Daten hat jetzt die spanische Vereinigung der Rettungsschwimmer bekannt gegeben.
Das letzte Todesopfer auf den Balearen gab erst vorgestern: Der deutsche Urlauber ertrank an der Playa de Palma auf Mallorca. Der 77-Jährige trieb leblos im Meer und konnte nicht reanimiert werden.

Mallorquinische Produkte sollen bekannter werden
Mallorquinische Produkte sollen international besser vermarktet werden. Das hat der balearische Tourismusminister und Vizepräsident der Inselregierung, Biel Barceló, jetzt erklärt. In Zusammenarbeit mit dem Gastronomieverband der Balearen sollen zum Beispiel das Süßgebäck Ensaimada, die Paprikawurst Sobrasada und die mallorquinische Mandel in anderen Ländern auf Tourismus- oder Gastro-Messen vorgestellt werden. Dadurch soll der Export wieder steigen. Außerdem sollen die regionalen Produkte national besser promotet werden, damit auch im eigenen Land der Konsum steigt.
Letztes Jahr wurde bekannt, dass der Absatz dieser inseltypischen Spezialitäten deutlich zurückgegangen ist.
Wein, Olivenöl, Sobrasada, Ensaimada und Mandeln von der Insel tragen ein spezielles Qualitätssiegel, das belegt, dass die Produkte einzigartig sind und nur auf Mallorca hergestellt werden.

Mallorcas Umweltschützer kritisieren Umbaupläne in der Cala Tuent
Mallorcas Naturschutzverband GOB kritisiert die Pläne, die die Gemeinde Escorca für die die Cala Tuent hat. Die Umweltschützer argumentieren damit, dass die Naturbucht durch den Bau eines Parkplatzes in der Nähe zu einem Masseziel werden könnte, wie das an anderen Stränden auf Mallorca bereits der Fall ist.
Bereits im Februar hat die Gemeinde Escorca erklärt, an der Cala Tuent einen Parkplatz für 200 Fahrzeuge zu errichten. Außerdem sollen den Besuchern in Zukunft auch WCs und Duschen zur Verfügung stehen.
Für den Umbau sollen in dem Gebiet rund 14.000 Quadratmeter Fläche enteignet werden.
Laut Angaben der Gemeindeverwaltung gibt es in der Naturbucht aufgrund der vielen Besucher ein Müll- und Fäkalien-Problem. Diesem soll jetzt entgegengewirkt werden.
Die Bucht ist nicht nur im Sommer, sondern auch im Frühling und Herbst gut besucht, denn in der Nebensaison machen hier vor allem Radfahrer und Wanderer Halt.

Lebensmittel-Konsum auf den Balearen gestiegen
Auf den Balearen sind die Ausgaben für Nahrungsmittel angestiegen. Im Jahr 2014 gab jeder Inselbewohner im Schnitt rund 126 Euro pro Monat für Lebensmittel aus, im Jahr davor waren es nur 116 Euro. Das hat jetzt eine Studie der spanischen Hochschule ESADE ergeben. Demnach wird vor allem mehr Geld für Fisch, Obst, Brot und Milchprodukte bezahlt.
Grund für die höheren Ausgaben auf den Inseln sind laut Experten allerdings nicht gestiegene Preise, sondern vor allem die vielen Urlauber.
Da immer mehr Touristen in Privatwohnungen statt in Hotels untergebracht sind und sich somit selbst versorgen, wirkt sich das Einkaufverhalten der Besucher auf die Pro-Kopf-Ausgaben aus. Touristen wenden im Durchschnitt mehr Geld für Lebensmittel auf als Residenten. Hintergrund ist, dass man im Urlaub gerne etwas großzügiger einkauft und nicht so sehr aufs Geld achtet.
Mittlerweile wohnen vier von zehn Gästen, die die Inseln besuchen, während ihres Aufenthaltes in privaten Apartments oder Ferienhäusern, die sie über das Internet buchen.

Real Mallorca mit erstem Heimsieg
Im ersten Heimspiel der Saison hat sich Real Mallorca Sonntagabend gegen den SD Ponferradina einen 1:0-Sieg erkämpft.
Das Tor des Spiels fiel schon in der 17. Minute durch einen Foulelfmeter, den Manuel Arana sicher verwandelte.
Danach verflachte die Partie ein wenig. Hektisch wurde es aber wieder ab der 58. Minute: Nach einem Frustfoul sah Javier Acuna vom RCD die rote Karte und die Mallorquiner mussten die letzte halbe Stunde zu zehnt weiter spielen.
Aber unter dem Jubel einiger tausend Fans, die Sonntagabend ins Son Moix Stadion in Palma de Mallorca gekommen waren, rettete das Team von Trainer Albert Ferrer das knappe Ergebnis über die Zeit.
Damit steht der Inselclub nach zwei Spieltagen mit drei Punkten auf Platz 15 der Tabelle der zweiten spanischen Liga.
Nächsten Sonntag muss Real Mallorca dann wieder auswärts ran, gegen die zweite Mannschaft von Athletico Bilbao.

Der Wochenrückblick - präsentiert von

Der Wochenrückblick – präsentiert von „Das Inselradio“


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