Die Woche | 13.02. – 19.02.2016

Aussage von Infantin Cristina auf unbestimmte Zeit vertagt
Eigentlich sollte Infantin Cristina, die Schwester des spanischen Königs Felipe, im sogenannten Fall „Nóos“ am Freitag (19.2.) vor Gericht Rede und Antwort stehen, doch die zuständigen Richter haben die Hauptverhandlung auf kommenden Dienstag (23.2.) vertagt. Dann wird jedoch zunächst Diego Torres, einer der beiden Hauptangeklagten, seine Aussage machen müssen.
Eines steht schon jetzt fest, dass Cristina als letzte befragt wird, ein Termin wurde noch nicht bekannt gegeben.
Sie steht derzeit mit 17 weiteren Angeklagten wegen dem Verdacht der Steuerhinterziehung in Palma de Mallorca vor Gericht. Die Hauptangeklagten in dem Fall sind Cristinas Ehemann Iñaki Urdangarin und dessen früherer Geschäftspartner Diego Torres. Sie sollen als Vorsitzende der gemeinnützigen Stiftung „Nóos“ auf den Balearen mehrere Millionen Euro an Steuergeldern unterschlagen haben.

Parkverbot vor der Kathedrale bald auch für Taxifahrer?
Seit dem 1. Februar ist das Parken unmittelbar vor Palma de Mallorcas Kathedrale strengstens verboten. Lediglich Taxifahrer haben eine spezielle Genehmigung, heißt es von Seiten der Stadt. Die Denkmalschutzorganisation ARCA fordert jetzt jedoch von den Verantwortlichen im Stadtrat, eine Lösung diesbezüglich zu finden. Die Organisation ist davon überzeugt, dass es für die Inselhauptstadt sinnvoll ist, das Wahrzeichen frei von Fahrzeugen zu halten, heißt es.
Das Parkverbot auf der Aussichtsplattform vor der Kirche wurde damit begründet, dass die abgestellten Autos den Blick auf die Kathedrale störten und das Baudenkmal besser geschützt werden müsse.

Balearenregierung investiert in neue Entsalzungsanlage
Die Balearenregierung hat jetzt bekannt gegeben, rund 18 Millionen Euro in eine neue Entsalzungsanlage in Palma de Mallorcas Bucht zu investieren. Als Grund nannten die Verantwortlichen den schlechten Zustand der derzeit in Betrieb stehenden Anlagen. Die Kapazitäten reichen aktuell nur für rund 220.000 Personen aus, das ist die Hälfte der Bevölkerung der Inselhauptstadt, allerdings müssen über 500.000 Menschen versorgt werden.
Die neue Anlage soll wesentlich höhere Kapazitäten besitzen und eine bessere Leistung erbringen. Laut des Geschäftsführers der balearischen Agentur für Wasser- und Umweltqualität ABAQUA, Antoni Garcías, reichen die derzeitigen Kapazitäten der vorhandenen Entsalzungsanlagen nicht aus, um im Falle einer Dürre in den Gemeinden Palma, Calvià und Marratxí alle Bewohner mit Wasser versorgen zu können. Dennoch soll die Reparatur der vorhandenen Anlagen erfolgen.

Medizinstudium bald an der UIB möglich
Die Vorstandsmitglieder der Balearenuniversität haben am Mittwoch (17.2.) mit einer absoluten Mehrheit für die geplante Fakultät für Medizin an Palma de Mallorcas Uni gestimmt. 39 Personen waren für den Entwurf, lediglich eine Absage wurde erteilt und eine Person enthielt sich.
Geplant ist ein medizinischer Studiengang auf dem Campus ab dem Semester 2016-2017. Begonnen werden soll mit 60 Studenten. In diesem Rahmen will die Universität mit verschiedenen Krankenhäusern der Insel zusammenarbeiten, wie zum Beispiel mit Palma de Mallorcas Landeskrankenhaus und Universitätsklinik Son Espases.

Mehr Sicherheit in Mallorcas Südosten
Wie die Guardia Civil erklärt hat, wird sie künftig mehr Präsenz im Urlaubsort Cala d’Or in Mallorcas Südosten zeigen. Geplant ist, dass dort eine Wache eingerichtet wird, die rund um die Uhr, also 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr, besetzt ist.
Dadurch soll die Sicherheit für Residenten und Touristen erhöht werden, vor allem im Sommer steigt hier die Anzahl der Delikte aufgrund der vielen Urlauber: Während in dem Ort in der Nebensaison rund 4.500 Personen leben, wohnen hier im Sommer teilweise 35.000 Menschen gleichzeitig.
Wann und wo die Wache der Guardia Civil den Betrieb aufnehmen wird, ist noch nicht klar, wird aber in Kürze bekannt gegeben.
Die Polizeistation im nahe gelegenen Ort Santanyí soll weiterhin erhalten bleiben.

Touristensteuer mit knapper Mehrheit in Balearen-Parlament
Die Balearenregierung hat am Dienstag (16.2.) einen weiteren Schritt in Richtung Touristensteuer gemacht. Mit Hilfe der Abgeordneten der Regierungsparteien PSOE und Més per Mallorca erhielt der Gesetzesentwurf zur sogenannten „ecotasa“ die knappe Mehrheit, mit 24 zu 22 Stimmen.
Die Oppositionsparteien PP und Ciudadanos waren gegen den Gesetzesentwurf, während die Partei Podemos ihre Drohungen wahrgemacht hat und sich bei der Wahl im Parlament enthielt. Anfangs war die Podemos-Partei für die Touristensteuer, da es zunächst hieß, dass die Einnahmen lediglich Umweltprojekten auf den Balearen zu Gute kommen sollten – erst später wurde bekannt, dass damit auch andere Projekte finanziert werden sollen.
Die neue Touristenabgabe soll ab Juni eingeführt werden. Dann werden pro Urlauber und Tag, je nach Unterkunft, zwischen 25 Cent und zwei Euro fällig. In der Nebensaison, also in den Monaten November bis einschließlich April, muss nur die Hälfte bezahlt werden.

Sexskandal von Magaluf in einem Buch niedergeschrieben
Die australische Schriftstellerin Helen FitzGerald hat ein Buch über Mallorca geschrieben, das sich gerade zum Bestseller entwickelt. „What if the worst thing you did went viral“ spielt in Mallorcas Engländerhochburg Magaluf und beruht auf einer wahren Geschichte, die sich im Sommer 2014 ereignete: Damals wurde ein Sex-Video im Internet veröffentlicht, das in einem Pub in Magaluf gefilmt worden war. Es zeigt eine junge britische Urlauberin, die beim sogenannten Pub-Crawling, also bei organisierten Trinktouren, sexuelle Handlungen vornimmt und dafür Freigetränke bekommt.
Das Video wurde im Internet innerhalb kürzester Zeit mehrere tausend Male angeklickt, der Fall ging international durch die Presse.
In dem Buch von Helen FitzGerald geht es um diese Geschichte und die Konsequenzen, die das veröffentliche Sex-Tape für die junge Britin hatte.

Medizinisches Sportzentrum in der Tennisschule von Rafael Nadal
In der Tennisakademie des Mallorquiners Rafael Nadal, die in Manacor in Mallorcas Osten eröffnet, wird es auch ein medizinisches Sportzentrum geben, das, wie jetzt bekannt wurde, von der Klinik Juaneda betrieben wird.
Während die „Rafa Nadal International School“ im Mai die ersten Jugendlichen empfängt, wird das dazugehörige Zentrum mit dem Namen „Juaneda Sport Health“ einen Monat später, also im Juni, eingeweiht. Zum einen werden dort die Schüler der Tennisakademie behandelt, zum anderen aber auch Profi- und Amateursportler. Sie können ihre Sportverletzungen behandeln lassen, Gesundheits- und Leistungschecks einholen oder sich über Ernährungsmethoden informieren. Die medizinische Betreuung sowie die Behandlungen werden von renommierten Ärzten und Sportwissenschaftlern übernommen.
Neben dem sportmedizinischen Zentrum von Juaneda gibt es auf dem Akademiegelände in Manacor auch 20 Tennisplätze, ein Internat sowie ein Museum für die Fans des mallorquinischen Tennisstars, außerdem wird dort der Sitz der Rafael Nadal-Stiftung sein.
Im Jahr 2011 hatte der aus Manacor stammende Sportler angekündigt, sportbegabte Jugendliche fördern zu wollen und plante zusammen mit Experten die Tennisschule.

Santanyí kämpft gegen Prozessionsspinnerraupe
Vor rund zwei Wochen haben die Abteilung für Umwelt des Rathauses von Santanyí und die örtliche Jägervereinigung den Kampf gegen die Prozessionsspinnerraupe aufgenommen, die auf Mallorca Kiefern und Pinien befällt. Die Verantwortlichen der Kampagne haben seitdem vor allem rund um Cala d´Or und Cala Figuera Jagd auf die Nester der Insekten gemacht und diese zerstört.
Die Raupen sind sowohl für Tiere als auch für Menschen gefährlich: Auf der Haut der Prozessionsspinner befinden sich kleine Härchen, die Stoffe enthalten, die allergische Reaktionen und Fieber auslösen können.
Laut dem Gartenexperten Alexander Zingg von der Firma „Mallorca Eden, el jardín“ gibt es auch einfache Möglichkeiten, um Pflanzen vor dem Befall zu schützen: So gibt es zum einen ergiebige Fallensysteme, zum anderen beugt aber auch eine gute Baumpflege, wie zum Beispiel ein regelmäßiges Beschneiden der Pflanzen, dem Befall vor.
Experten rechnen damit, dass es in diesem Jahr besonders viele Raupen geben wird. Das liegt daran, dass die Larven wegen des warmen Winters überlebt haben. Zudem wurde 2015 auf den Balearen kein Gift gegen die Prozessionsspinnerraupe eingesetzt, während die Regionalregierung 2014 noch mit Pflanzenschutzmittel, das mit Kleinflugzeugen und Helikoptern auf befallene Gebiete gesprüht wurde, gegen das Insekt gekämpft hatte.

Vermeintliches Justizopfer in Palma de Mallorca freigelassen
Der Niederländer Romano Liberto van der Dussen war 2003 wegen Vergewaltigung in drei Fällen schuldig gesprochen worden. Seitdem saß er in Spanien im Gefängnis, die letzten zweieinhalb Jahre davon in Palma de Mallorca.
Der 42-Jährige, der stets seine Unschuld beteuerte, wurde in der vergangenen Woche vom spanischen Obersten Gerichtshof von dem Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen und aus der Haft entlassen. Hintergrund waren DNA-Spuren in einem der Fälle, die bereits seit 2007 vorlagen und belegten, dass nicht er der Täter war, sondern ein Brite, der wegen anderer Verbrechen in London inhaftiert ist.
Jetzt gab Van der Dussen die erste Pressekonferenz nach seiner Freilassung, dabei erklärte er unter Tränen, dass der Gefängnisaufenthalt für ihn die reinste Hölle war.
Das vermeintliche Justizopfer lebt nun vorerst in einem Kloster in Palma de Mallorca. Der Niederländer will rechtliche Schritte gegen die unrechtmäßige Verurteilung einleiten.

Der Wochenrückblick - präsentiert von

Der Wochenrückblick – präsentiert von „Das Inselradio“

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